Fachwörter-Lexikon
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Lackierung – allgemein
Mittels Lackieren lassen sich eine große Zahl an Werkstoffen oberflächenbehandeln, wobei das Lackieren vor allem zur Änderung der Farbe führt, aber auch die Korrosionsbeständigkeit (bei Metallen), die UV-Beständigkeit (bei Kunststoffen) oder die Kratzbeständigkeit (bei Kunststoffe) verbessert. Vor allem bei Metalle werden häufig Lackierungen aus mehreren Schichten aufgebracht und sind von der rein dekorativen Lackierung zur Farbgebung bis hin zu hochkorrosionsfesten Schutzlackierung für offshore-Anwendungen in zahlreichen Auftragsarten und für vielfältige Anwendungen verfügbar. Die dünnsten Lackschichten von einigen Mikrometern Dicke werden beispielsweise als elektrische Isolationsschichten oder Anlaufschutz im Bereich der Elektrotechnik verwendet und werden im Schleuderverfahren mit geringsten Toleranzen aufgetragen. Die dicksten organischen Beschichtungen für hohen Korrosionsschutz und Schutz gegen mechanische Belastungen (Steinschlag) reichen bis zu ein oder mehr Millimetern.
Zinkdruckguss, chemisches Verhalten
Der Zink-Druckguss verhält sich wie Zink in neutralen und schwach alkalischen Medien korrosionsbeständig, da sich auf der Oberfläche dichte und festhaltende Schichten aus Oxid, Oxidhydrat und basischem Carbonat bilden. Durch diese Schichten erhält Zinkdruckguss ein Passivpotential von –0,3 V bis –0,1 V gegenüber der Normalwasserstoffelektrode (Normalpotential von Zink liegt bei –0,76 V). Bei stark korrosiver Beanspruchung von Zinkdruckgussteilen, vor allem in sauren Medien, sind jedoch resistentere metallische oder nichtmetallische Schutzüberzüge notwendig. Eine effektive Möglichkeit zum Schutz des Zink-Druckgusses vor Korrosion ist die chemische Vernicklung (chemische Abscheidung von Nickel-Phosphor-Schichten).
Zinkdruckguss
Der moderne Druckguss zählt zu den besonderen Verfahren, die dazu beitragen, dass Zink in vielen Bereichen unseres Lebens einsetzbar ist. Diese spezielle Technik ermöglicht immer wieder neue Anwendungen. Sie sind überall dort gefragt, wo hohe Stabilität und hohe Stückzahlen gefordert werden. Und außerdem sehen die entsprechenden Produkte oftmals auch außerordentlich schön aus. Es sind vor allem die folgenden Eigenschaften, die Zink für den Druckguss besonders qualifizieren:
– Hohe Wirtschaftlichkeit durch sehr kurze Zykluszeiten, niedrige Schmelztemperatur (380-390 °C), geringste Aushebeschrägen, endkonturnahe Fertigung und lange Formenstandzeiten
– Gute Gießeigenschaften: engste Toleranzen des Rohgusses (bis ca. IT 8), ausgezeichnetes Fließverhalten (Dünnwandgießen)
– Elektrische und elektromagnetische Abschirmung,
– Mechanische Werkstoffkennwerte (für ZP0410 z.B. Zugfestigkeit 300-340 MPa, Dehngrenze (0,2 %) 290-330 MPa, E-Modul 85 GPa)
– Ausgezeichnete Voraussetzungen für die Oberflächenveredelung
– 100 % Recyclingfähigkeit
Ob Schalter, Griffe, Zierleisten, Blenden oder Armaturen: Zinklegierungen können nicht nur endabmessungsnah in nahezu jede gewünschte Form gegossen werden. Während des Gießens lassen sich zusätzlich präzise Oberflächenstrukturen integrieren, die der Optik eine außergewöhnliche Wirkung verleihen. Zinkdruckguss bietet außerdem hervorragende Voraussetzungen für die Verfahren der Oberflächenveredelung, wie zum Beispiel für das galvanische Beschichten.
Nur eine Spielzeugeisenbahn? Perfektion bis ins kleinste Detail geht nur, wenn auch die Oberfläche höchsten Ansprüchen genügt / Bildquelle: Initiative Zink
Bauteile aus Zinkdruckguss sind heute Hightech-Produkte, die für unterschiedlichste Einsatzzwecke verwendet und in vielen Bereichen des täglichen Lebens, im Automobil-, Maschinen- und Apparatebau, in der Elektrotechnik und Elektronik sowie im Bauwesen und im Möbelbau eingesetzt werden. Hauptteil des im Auto verwendeten Zinks stellen Komponenten und Bauteile aus Zinkdruckguss zum Beispiel als Gurtstraffer, als Gehäuse für Anlasser und Scheibenwischermotoren, als Träger von Scheinwerfer und Außenspiegel, als Teil der Lenksäule und Frontsensor für Airbags, als Türschlosszylinder und Türgriff. Über 100 Einzelteile aus Zink stehen für Mobilität, Sicherheit und Funktionalität aber auch für dekorative Elemente mit einer hohen gefühlten Wertigkeit.
Und die Produktpalette wird in den kommenden Jahren weiter wachsen, denn Zinkdruckguss ermöglicht die Umsetzung komplexer Geometrien mit dünnen Wandstärken bei hoher Reproduzierbarkeit in engen Toleranzen und mit hohen Festigkeitswerten. Qualität und Qualitätssicherung spielen hierbei eine entscheidende Rolle – von der normgerechten Zinkdruckgusslegierung bis zu den fertigen Gussteilen.
Optik, Haptik, Form und Gewicht – alles muss bei dieser Dentalkamera mit oberflächenveredeltem Zinkdruckgussgehäuse stimmen / Bildquelle: Initiative Zink
Neue Entwicklungen sowohl in der Gießtechnik als auch in der Obetrflächenbehandlung zeigen, dass noch längst nicht alle Möglichkeiten des Werkstoffs Zink ausgeschöpft sind. Neue Gießverfahren durch Schaumguss, optimierte Legierungen für den Dünnwandguss und intelligente konstruktionen erlauben Gwichtseinsparungen biszu 30 % / Bildquelle: Initiative Zink