Biconex auf dem Gemeinschaftsstand Prozesskette Oberflächentechnik der O&S 2016

Werkstoffe 10. 05. 2016
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Die Biconex GmbH ist eine Ausgründung­ aus dem Helmholtz-Zentrum Dresden Rossendorf und entwickelt Verfahren für chemische und galvanische Oberflächen­beschichtungen auf Kunststoffen. Der besondere Schwerpunkt liegt auf der Vorbehandlung der Kunststoffe. In den vergangenen vier Jahren hat das junge Team Verfahren zur chrom(VI)freien Vorbehandlung für ABS-Werkstoffe entwickelt, die sich mittlerweile auch für Bauteile aus ­faserverstärktem Polyetherimid, einem Hochleistungskunststoff einsetzen lassen.

Polyetherimide haben aufgrund ihrer mechanischen und thermischen Eigenschaften in vielen Anwendungen das Potenzial, Metalle ersetzen zu können. Elektrische oder besondere tribologische Eigenschaften können durch metallische Oberflächen­beschichtungen ergänzt werden, wobei die Schichtdicken mindestens mehrere Mikro­meter betragen müssen, um die gewünschten Eigenschaften zu erzeugen. Entscheidend bei der Fertigung der Bauteile ist die Abscheidung von chemischen oder galvanischen Schichten auf diesen Sonderkunststoffen mit hohen Haftfestigkeiten in einfachen Verfahren.

Neben der reinen Beschichtung von PEI-Bauteilen bietet die Firma Biconex GmbH in Kooperation mit der Firma Kronowetter GmbH auch bereits fertig beschichtete Kunststoffbauteile an.

Polyetherimid ist ein Hochleistungskunststoff mit hoher thermischer Beständigkeit, der bereits im unverstärkten Zustand eine sehr hohe Festigkeit aufweist und mit Glasfasern und Kohlefasern noch weiter gesteigert werden kann. Durch die Formgebung im Spritzguss können auch komplexe Bauteile in hohen Stückzahlen kostengünstig hergestellt werden. Die hervorragenden mechanischen, elektrischen, thermischen und chemischen Eigenschaften machen Poly­etherimid als günstigen Metallersatz besonders attraktiv.

Einige typisch metallische Eigenschaften können mit Polymeren derzeit nicht erreicht werden. Beispiele sind die thermische und elektrische Leitfähigkeit, aber auch tribologische Eigenschaften. Die metallische Beschichtung ist daher kein reiner optischer Aspekt. Dünne Schichten mit einer Dicke von weniger als einem Mikrometer, wie sie typischerweise durch physikalische Verfahren (PVD, CVD) hergestellt werden, sind daher als Beschichtungsverfahren weniger geeignet. Mit chemischen und vor allem mit galvanischen Verfahren können dagegen metallische Schichten, wie zum Beispiel Nickel, Kupfer oder Zinn in hohen Schichtdicken kostengünstig hergestellt werden.

Vor der metallischen Beschichtung mit chemischen oder galvanischen Verfahren werden die Oberflächen der Kunststoffbauteile so vorbereitet, dass eine homogene Abscheidung an allen Stellen erfolgt und die Schichten haftfest mit dem Bauteil verankert werden. Bisher gab es keinen massentauglichen, rein chemischen oder galvanischen Prozess zur Metallisierung von Polyetherimid. Mit dem Biconex-Verfahren wird erstmals eine rein chemische Vorbehandlung eingesetzt, die zur klassischen Kunststoffgalvanik vollständig kompatibel ist und mit dem sich aus Polyetherimidbauteilen kostengünstiger Metallersatz herstellen lässt. Wie immer ist das Verfahren bei Biconex natürlich chrom(VI)-frei und damit zukunftssicher.

Biconex GmbH
Bautzner Landstraße 45
D-01454 Radeberg

Halle 7, Stand F63

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