Steinbeis-Transferzentrum Tribologie auf dem Gemeinschaftsstand Prozesskette Oberflächentechnik der O&S 2016

Werkstoffe 10. 05. 2016

Welche physikalischen Wirkzusammenhänge bestehen bei tribologischen Kontakten und was wirkt sich wie auf Reibung und Verschleiß aus? Welche Verbesserungsmaß­nahmen lassen sich daraus ableiten und wie können individuelle Problemstellungen damit gelöst werden? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Steinbeis-Transferzentrum Tribologie (STZ) an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Karlsruhe.

Der Schwerpunkt des STZ liegt in der Analytik von Bauteilen, unter Verwendung von eigenen Reibungs- und Verschleißmodellen, um die physikalischen Wirkmechanismen zu ermitteln und dadurch nachhaltige Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten.

Aufgrund der modernen und umfassenden Ausstattung ist das STZ in vielen Branchen tätig, wie beispielsweise Maschinenbau, Werkzeugbau, Fahrzeugtechnik und Medizintechnik. Dabei kommen die Messgeräte natürlich nicht nur für tribologische Untersuchungen zum Einsatz, sondern finden vielfältige Anwendung zur Vermessung von Oberflächen aller Art, der Analyse von dünnen Schichten und für die Untersuchung von Materialien.

Für Oberflächenvermessungen stehen mehrere hochauflösende optische Messgeräte zur Verfügung sowie ein Rasterkraftmikroskop. Damit können alle Oberflächenbeschaffenheiten von verschiedenen Werkstoffen bestimmt und Rauheitskenngrößen berechnet werden. Hiermit lassen sich beispielsweise auch Mikrohärteab­drücke geometrisch sehr genau vermessen.

Eine neuartige Methode der tribologischen Analytik ist die Phototermie. Hiermit lassen sich unter anderem Gefügeunterschiede (z. B. verursacht durch Materialermüdung), die Haftfestigkeit von dünnen Schichten und der Alterungszustand von Elastomeren untersuchen. Bei dieser Methode wird ein fasergekoppelter Diodenlaser moduliert und nach einer Aufweitung auf die Probenoberfläche fokussiert. Zur Messung der Wärmestrahlemissionen wird ein Infrarotdetektor eingesetzt, der auf -192 °C gekühlt wird. Das Besondere an der photothermischen Messmethode ist, dass durch diese die Eigenschaften zerstörungsfrei und großflächig (z. B. 50 x 50 mm) bis in Tiefen von circa 2 mm erfasst werden können. Dadurch werden über einen viel größeren Bereich beispielsweise Informationen zur Schichthaftfestigkeit zugänglich als es lokale Methoden, wie der Ritztest, ermöglichen.

Abgerundet wird das Angebot des Steinbeis-Transferzentrums Tribologie durch ein dreitägiges Seminar Tribologie, das in diesem Jahr im Zeitraum 11. bis 13. Oktober im Haus der Wirtschaft in Stuttgart durchgeführt wird. In diesem werden unter anderem Kenntnisse darüber vermittelt, wie Reibung funktioniert, welche Verschleißmechanismen es gibt und Empfehlungen zur Auslegung von tribologischen Systemen.

Steinbeis-Transferzentrum Tribologie in Anwendung und Praxis, Erzbergerstraße 121, D-76133 Karlsruhe

www.tribologieinanwendungundpraxis.de

Halle 7, Stand F63

 

 

 

 

Text zum Titelbild: Härteindruck im hochauflösenden Mikroskop

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