Gruppierungen von der einzelnen Partnerschaft bis hin zum Großunternehmen werden insbesondere dazu geschlossen, bestehende Herausforderungen zu meistern. Dabei kann es sich um die Grundbedürfnisse der Menschen handeln oder der gemeinsame Wunsch, etwas neu zu entwickeln oder umfassendes Wissen zu erlangen. In zunehmendem Maße werden uns heute aber auch Aufgaben zugeteilt, die nichts mit derartigen grundlegenden Aufgaben zu tun haben, beispielsweise die Anforderungen aus gesetzlichen Regelungen wie der Offenlegung von verwendeten Chemikalien durch REACh oder der Vermeidung von Energie- und Ressourcenverschwendung. Um diese Anforderungen zu bewältigen, müssen neue Partnerschaften zwischen Unternehmen geschlossen werden, die eigentlich als Marktbegleiter auftreten. Vor allem bei kleinen Unternehmen bestehen hier nach wie vor große Vorbehalte, mit dem als Konkurrent eingestuften, jetzt aber zwangsläufig als Partner auftretenden Marktbegleiter für ein neues Ziel zu kämpfen. Die Erfolge, die sich jetzt aus den Arbeiten von Verbänden wie dem ZVO oder Zweckgruppierungen wie VECCO abzeichnen, lassen aber deutlich deren positiven Nutzen für alle erkennen. Auch wenn nur ein Teil der betroffenen Unternehmen sich an den notwendigen Arbeiten beteiligt hat, profitieren doch alle von den Ergebnissen. Den Aktiven gebührt Respekt und Dank für ihre Arbeit. Die Nutznießer sollten sich animiert fühlen, durch eine zukünftige Beteiligung auf die eine oder andere Art und im Rahmen ihrer Möglichkeiten sich den Nutzen zu verdienen.
Genaueres über die Arbeiten solcher notwendigen und aktiven Gruppierungen präsentieren beispielsweise Dr. Saša Jacob (ZVO) und Paul Gehle (Dr. Hesse GmbH & Cie KG) mit einem Blick auf die nächsten Aktionen im Zulassungsverfahren zu REACh (Seite 30) oder Marita Voss-Hageleit (VECCO) und Thomas Kronenberger (ZVO) über eine notwendige politische Lobbyarbeit (Seite 18). Vor allem bei letzter hat es sich gezeigt, dass eine überwiegend von kleinen und mittleren Unternehmen mit einer überschaubaren Zahl an Marktteilnehmern gebildete Branche durchaus Gewicht auf die politische Waage bringen kann, wenn sie den zuständigen Politikern die bestehende Schlüsselposition in der modernen Produktionstechnik überzeugend darlegt. Dies ist in ersten Ansätzen gelungen, wodurch der erforderliche Aufwand gut investiert ist.
Auch im Hinblick auf technische Anforderungen machen sich Zusammenschlüsse und Kooperationen zunehmend bezahlt. Vor allem die Durchführung von umfangreichen Entwicklungsarbeiten ist für kleine Unternehmen kaum möglich. Dagegen können Zusammenschlüsse aber zunehmend Erfolge aufweisen. In einem Trendmonitor Oberflächentechnik (Seite 14), als Ergebnis einer Umfrage unter Fachleuten der Branche, werden verschiedene Aspekte vorgestellt, die zeigen, dass die nächsten Jahre erhebliche Neuerungen bringen werden. Dazu tragen dann auch kleinere Einrichtungen bei, wie die Wirtschaftsförderung WSP in Pforzheim mit dem Netzwerk Hochform. Hier werden Prozessketten angesprochen und eine Zusammenarbeit angeregt, ganz im Sinne der Lösung bestehender und neuer Herausforderungen.