Kunststoffe mit Schichten und Partikeln – Ein Entwicklungsprojekt

Werkstoffe 21. 07. 2015
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Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid erhält Zuschlag für das internationale Forschungs-und Entwicklungsprojekt CAP im Rahmen der neuen Hightech-Strategie des Bundeministeriums für Bildung und Forschung

Das Kunststoff-Institut Lüdenscheid mit seinem Entwicklungsprojekt CAP (Development of Coatings And Particles for the plastics industry) wurde vor Kurzem in Berlin erfolgreich von einem wissenschaftlich hoch besetzten Gremium ausgewählt. Am 30. Juni werden nun diese Projekte im Rahmen der 3. Internationalen Clusterkonferenz des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) offiziell durch Bundesforschungsministerin Wanka prämiert.

Innerhalb des Projekts sollen Werkstoffe entwickelt werden, die beim Einsatz erhöhten Anforderungen hinsichtlich eines korrosiven oder abrasiven Umfeldes für metallische Bauteile oder hohen hygienischen Standards, wie beispielsweise biozide Eigenschaften für Kunststoffbauteile, entsprechen müssen.

Durch die Erzeugung neuartiger Beschichtungen und/oder Nanopartikeln aus einem Niedertemperatur-CVD-Prozess (Chemical­ Vapour Deposition) sollen bestehende Werkstoffe mit funktionellen Oberflächen oder geänderten Bauteileigenschaften rea­lisiert werden. Zur Darstellung geeigneter Schicht- oder Partikelwerkstoffe sollen kostengünstige und gesundheitlich unbedenkliche metallorganische Vorläufer (Precursoren) eingesetzt werden. Diese haben den Vorteil, schon bei sehr geringen Prozesstemperaturen (200 °C–500 °C) zu einer Schichtbildung zu führen. Aufgrund des anzustrebenden Druckregimes im CVD-Prozess ist auch eine konforme Schichtabscheidung an komplexen Geometrien zu erwarten.

Wie die BMBF-Ministerin Prof. Dr. Johanna Wanka betonte, soll Deutschland auch in Zukunft Weltspitze beim Export von Hightech-Gütern sein. Daher wird die weltweite Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft gefördert. Unternehmen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen wird die neue Initiative helfen, sich an internationalen Innovationsprozessen zu beteiligen und sie aktiv zu gestalten.

Die ausgewählten Projekte wurden von einem unabhängigen Expertengremium unter Vorsitz von Margret Wintermantel, Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), begutachtet und zur Förderung empfohlen. Die Internationalisierung von Clustern und Netzwerken ist Bestandteil der neuen Hightech-Strategie, mit der die Bundesregierung aus Ideen Innovationen macht und Verbindungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft knüpft. Gleichzeitig ist sie ein Baustein im Aktionsplan Internationale Kooperation des BMBF. So werden Zukunftschancen und die Arbeitsplätze von morgen geschaffen.

Das Projektvolumen dieses über fünf Jahre in zwei Stufen laufenden Förderprogramms beträgt zehn Millionen Euro Förderung/Projekt und stellt somit einen der wichtigsten Bausteine in der Entwicklungspolitik Deutschlands dar. Der Projektstart ist für Januar 2016 vorgesehen und wird somit ein weiterer Baustein für das Kunststoff-Institut Lüdenscheid sein, die Anlaufstelle für Oberflächentechnik in Europa zu bleiben und das Leistungsportfolio in diesem Segment noch weiter ausbauen zu können.

Strahlende Gesichter des Projektteams in Berlin nach Veröffentlichung der Zuwendungsempfänger:­ Projektleiter Frank Mumme, Geschäftsführer Stefan Schmidt und Vertreter der Unternehmer, geschäftsführender Gesellschafter Fima Wilhelm Schröder GmbH, Kai Okulla (v.l.n.r.)

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