Bürstanlagen reinigen und entgraten

Werkstoffe 06. 11. 2015
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Bürstanlagen reinigen und entgraten unterschiedlichste Materialien sicher und effizient

Interview mit Rüdiger Dilg

Als ein erfolgreiches Familienunternehmen vereint die Otto Dilg GmbH traditionelle Werte wie Qualität und Nachhaltigkeit mit hoher Effizienz, Flexibilität und Innovationskraft. Auf diese Weise ist das Unternehmen seit seiner Gründung durch Otto Dilg im Jahre 1970 und der anfänglichen Entwicklungsarbeit in einer Garage zu einem leistungsstarken Partner in den Bereichen Maschinenbau und Feinmechanik herangewachsen. Die Geschäftsführung liegt derzeit in der zweiten Generation bei Rüdiger Dilg. Die Dilg Group umfasst neben der Otto Dilg GmbH mit ihren kundenindividuellen Bürstanlagen auch die PTA Pharma-Technischer Apparatebau, Anbieter für Reinraumtechnik, sowie Huber Machines, einen weltweit tätigen Hersteller von Anlagen zur Reinigung von pharmazeutischen Stopfen. Damit decken die Unternehmen ein breites Spektrum an höchst leistungsstarken Produkten ab – die alle eines gemeinsam haben: Sie vereinen führende Technologien mit hoher Belastbarkeit und stehen für Qualität Made in Germany. Das Interview führte Birgit Aigner.

B.A.: Als Geschäftsführer der Otto Dilg GmbH sind Sie für die Entwicklung und Produktion von Bürstmaschinen und Filteranlagen verantwortlich. Wodurch zeichnen­ sich Dilg-Bürstmaschinen besonders aus?

Rüdiger Dilg: Bei unseren Anlagen legen wir großen Wert darauf, unseren Kunden durch den Einsatz führender Technologien­ sowie der hohen Zuverlässigkeit und Belastbarkeit unserer Maschinen den Alltag zu erleichtern
und ihre Prozesse zu straffen. So bieten wir als einziger Hersteller von Bürstmaschinen­ die Möglichkeit, Werkteile in einem Arbeitsgang doppelseitig zu bearbeiten und beispielsweise auch oberflächensensible Materialien wie Weich- und Buntmetalle innerhalb eines Durchgangs von beiden Seiten zu entgraten. Dabei beinhaltet unser Portfolio eine Reihe von Bürstmaschinen für unterschiedliche Anforderungen – von eher klein über hoch leistungsfähig für einen mittleren Durchsatz, bis hin zu den
Ottomaten, die sich im Dauerschichtbetrieb seit vielen Jahren bewähren. Zudem achten wir bei unseren Anlagen auf eine erstklassige Verarbeitung mit Komponenten Made in Germany und produzieren auch ausschließlich hier in Deutschland.

B.A.: In welchen Branchen kommen Ihre Anlagen hauptsächlich zum Einsatz?

Rüdiger Dilg: Hier reicht die Bandbreite von der Bearbeitung von Metallbändern und Teilen für den Flugzeugbau bis hin zur Automobilindustrie, wo viele Zulieferer unsere Bürstmaschinen für die Bearbeitung von Designteilen für die Kfz-Innenausstattung nutzen. Aber auch Hersteller aus der Elektronikbranche oder Unternehmen wie die Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AGOSI nutzen unsere Anlagen für die Bearbeitung ihrer zum Teil sehr empfindlichen Werkstücke.­ Unsere Bürstmaschinen können ja nicht nur unterschiedlichste Materialien gründlich reinigen, sondern eignen sich sehr gut für das Entgraten, auch mit Kantenverrundung. Es lassen sich sehr schöne Oberflächen erzielen. Gerade im Automobilbereich ist das sehr gefragt. Grundsätzlich kommen unsere Bürstmaschinen überall dort zum Einsatz, wo eine hohe Bearbeitungsqualität als auch eine gewisse Effizienz gefordert sind. Daher verkaufen wir unsere Anlagen inzwischen weltweit, etwa auch nach Russland oder Shanghai.

B.A.: Ihre Beschreibung klingt sehr vielfältig. Inwiefern eignen sich die Bürstanlagen besonders für die Bearbeitung dünner, fragiler Materialien?

Rüdiger Dilg: Unsere Maschinen arbeiten hochpräzise und zeichnen sich durch eine äußerst schonende Reinigung aus – zunächst unabhängig davon, ob es sich um die robuste Oberfläche einer Gartenschere handelt oder die eines extrem bruchgefährdeten Keramiksubstrats. Doch aufgrund unserer innovativen Bürsttechnologie eignen sich die Anlagen auch besonders gut für die Bearbeitung von sensiblen Materialien wie beispielsweise Aluminiumoberflächen, Glas oder Keramik und vermeiden so kostspielige Materialverluste.

B.A.: Haben Sie hierfür noch ein konkretes Anwendungsbeispiel?

Rüdiger Dilg: In der Chipfertigung wird oft mit Wegwerf-Frames gearbeitet, denn die manuelle Reinigung dieser bruchsensiblen Teile ist kostenintensiv. Bereits minimale Rückstände gefährden den reibungslosen Produktionsablauf und die einwandfreie Qualität der teuren­ und komplexen Bauteile, die damit transportiert werden. Unsere Maschinen sind in der Lage, alle Typen von Frames so gründlich zu reinigen, dass die aufwändige und teure­ Nachbearbeitung per Hand komplett entfällt. Sogar Wegwerfrahmen lassen sich auf diese­ Weise wieder verwenden. Mit der Prozess­optimierung entsteht hier hohes Einsparpotential bei Ankauf und Entsorgung der Frames.

B.A.: Dementsprechend findet sich für jede Anwendung die passende Bürstmaschine?

Rüdiger Dilg: Um das zu erreichen, konstruieren und produzieren wir bei Bedarf gerne auch kundenspezifische Lösungen in höchster Qualität und Präzision, abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens. Wenn es darum geht, ein perfektes Ergebnis bei der Reinigung und Bearbeitung der Werkstücke unserer Kunden zu erzielen, sind wir echte Tüftler. Auf diese Weise entstehen immer wieder Funktionen wie die doppelseitige Bearbeitung von Werkstücken in einem Arbeitsgang oder die spezielle Bürsttechnologie für fragile Materialien, welche unsere Anlagen so einzigartig machen.

B.A.: Mit Ihren Produkten sind Sie inzwischen viele Jahre erfolgreich am Markt. Wie sieht denn die Zukunft der Otto Dilg GmbH aus?

Rüdiger Dilg: Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere hohe Qualität nach wie vor eine tragfähige Geschäftsgrundlage ist, die sich dauerhaft durchsetzt. Das zeigen zum einen unser stetig wachsender Kundenkreis und zum anderen die zahlreichen Nachbestellungen von Bestandskunden, bei denen sich unsere Anlagen zum Teil bereits seit mehreren Jahrzehnten im harten Arbeitsalltag bewähren. Für die Zukunft wünschen wir uns, dass unsere Kunden auch weiterhin von einer gesunden Mischung aus langjähriger Erfahrung, viel technischem Knowhow und steter Innovationskraft profitieren. Wir fühlen uns in jedem Fall bestens dafür gerüstet, denn wir haben gerade erst eine kleine Bürstmaschine für Betriebe mit eher niedrigem Durchsatz auf den Markt gebracht. Und auch längerfristig ist die Weiterführung unserer Werte und Traditionen gesichert: Mein Sohn Marcel Dilg hat sein Maschinenbaustudium erfolgreich abgeschlossen und sammelt derzeit praktische Erfahrung im Ausland, bevor er in das Familienunternehmen eintritt.

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