Herr Huber von Fischer Rohrtechnik war skeptisch: Unser Reinigungsmedium kann man nur ungenau titrieren. Wie soll da eine mannlose und dazu noch automatische Messung der Reinigerkonzentration möglich sein? Doch genau diese Aufgabe sollte die Libelle Cleaner Control von BvL erfüllen.
Sowohl Herr Huber als auch Herr Decker, Entwicklungsleiter von BvL, waren gespannt auf die Ergebnisse des Praxistests. Fischer Rohrtechnik setzt zur Reinigung ihrer umgeformten Edelstahlrohre eine Drei-Tank-Korbreinigungsanlage von BvL ein. Nach dem Bad-Neuansatz wird laut Huber die Reinigungschemie zugefügt. Zum Praxistest war die Anlage bereits einige Zeit im Betrieb, die aktuelle Reinigerkonzentration wurde auf fünf Prozent vermutet. Zunächst wurde gemeinsam die Titration durchgeführt. Doch funktionierte die Titration nach Aussage von Decker aufgrund der sehr starken Trübung nicht genau, weil der Farbumschlag sehr schwer zu erkennen gewesen sei. Das Ergebnis von mehrerer Titrationen ist demzufolge eine Reinigerkonzentration von ungefähr sechs Prozent gewesen.
Im Anschluss wurde die Libelle Cleaner Control von BvL angeschlossen. Die Messung mit der Cleaner Control ergab einen Wert von 2,2 Prozent. Nicht nur die gemessene Konzentration wurde angezeigt, sondern die Cleaner Control gab direkt an, wie viel Liter Reiniger nachdosiert werden müssen, um den entsprechenden Sollwert zu erreichen. Interessant für uns war die konkrete Information, dass 35 Liter Reiniger nachdosiert werden sollten, um die angestrebten Sollwert des Reinigerkonzentration zu erreichen, so Huber. Gesagt, getan und Sekunden später änderte sich die Reinigerkonzentration auf den Sollwert. Huber war verblüfft über die Schnelligkeit der Messung. Aber eine noch größere Erleichterung für den Anlagenbediener ist nach seinen Worten die genaue Literangabe der Nachdosierung, da dies ja direkten Einfluss auf das Reinigungsergebnis habe. Zudem entfällt das wöchentliche Titrieren für das Bedienpersonal, was hier auch eine Erleichterung bringt: zeitlich, aber auch über die Genauigkeit des Ergebnisses.
Die stark gesunkenen Werte erklären sich laut Decker durch den Verbrauch der Reinigungschemie nach jedem Waschvorgang. Dadurch, dass die genaue Reinigerkonzentration häufig nicht bekannt ist, wird oft über- oder unterdosiert. Dies kann zu unnötigen Kosten für Reinigungschemie führen oder birgt große Risiken, denn das Sauberkeitsergebnis kann nicht mehr erreicht werden. Optimalerweise wird die Cleaner Control in Verbindung mit einer automatischen Reinigerdosierung eingesetzt, so Decker. Die automatische Reinigerdosierung wird ebenfalls direkt über die SPS gesteuert und füge schon bei leichter Unterschreitung des Soll-Wertes wieder Reiniger zu. So erhält der Anlagenbetreiber während des gesamten Prozesses eine dauerhaft optimale Reinigerkonzentration – bei deutlich weniger Personaleinsatz.
Bei Fischer Rohrtechnik wird auch die Libelle Fluid Control zur Überwachung der Badverschmutzung eingesetzt. Huber hat einen weiteren Vorteil in seinem Werk festgestellt: Vorher wurde das Bad nach Erfahrung gewechselt. Um Ausschuss zu vermeiden und eine richtige Reinigerkonzentration zu gewährleisten, wurde häufiger gewechselt, denn nur dann kann von einem brauchbaren Zustand des Bades ausgegangen werden. Da jetzt sowohl die Verschmutzung als auch die Reinigerkonzentration beobachtet wird, ohne Laborergebnisse abzuwarten, erfolgt der Wechsel nicht mehr willkürlich oder aus Vorsicht, sondern dann, wenn es erforderlich sei.
Ein weiterer Vorteil ist laut Decker, dass bei diesem System sowohl die Libelle Fluid Control als auch die Cleaner Control mit nur einem Sensor alle drei Tanks überwachen. So hat Fischer Rohrtechnik mit einem relativ geringen Aufwand den gesamten Prozess im Griff.
Bad unter Kontrolle: Herr Decker von BvL mit Herrn Jörger und Herrn Huber von Fischer Rohrtechnik diskutieren über weitere Einsatzmöglichkeiten der Libelle Cleaner Control
Text zum Titelbild: BvL-Korbreinigungsanlage NiagaraDFS mit Portalsystem zur Reinigung von Aluminium- und Stahlrohren in Eurogitterboxen bei Fischer Rohrtechnik
