Die Autowelt gerät in Bewegung

Werkstoffe 09. 04. 2016

Die Autoindustrie hat nicht nur uns Menschen seit mehreren Generationen zunehmend in Bewegung gesetzt – der große und innovative Industriebereich selbst läutet jetzt wohl ein neues Zeitalter ein. Auch wenn seit einigen Jahren über strombetriebene Fahrzeuge in unterschiedlicher Ernsthaftigkeit diskutiert wurde, kamen bisher kaum attraktive Lösungen auf den Markt. Der amerikanische Hersteller Tesla hat dies jetzt allem Anschein nach geändert: So liegen den neuesten Meldungen zufolge für das im nächsten Jahr auf den Markt kommende Model 3 heute schon über 270 000 Vorbestellungen (Stand 5. April) – gegen Gebühren! – vor.

Dies dürfte nicht zuletzt an den guten technischen Daten der bereits in Betrieb befindlichen Fahrzeuge liegen. Die Beschleunigung ist bei E-Fahrzeugen aufgrund der Antriebsart erwartungsgemäß sehr beeindruckend (kaum sechs Sekunden von 0 auf 100 km/h beim Model 3) und die Reichweite mit 345 Kilometern durchaus akzeptabel. Aufhorchen lässt die kurze Ladezeit von etwa 30 Minuten für eine 80-prozentige Beladung der Akkus; davon sind unsere elektronischen Alltagsgeräte weit entfernt. Vermutlich trägt zu dem großen Interesse auch die inzwischen bekannt werdende gute Ausstattung der Fahrzeuge von Tesla bei: beginnend von umfangreicher elektronischer Sensorik über teilautonomes Fahren bis hin zur Routenplanung entlang der Ladestationen – in Deutschland im übrigen 53 entlang den Autobahnen (Mitteilung der Südwestpresse vom 2. April). Ein Teslafahrer aus dem Kreis der WOMag-Kunden bestätigt die guten Eigenschaften auch bei einem von ihm genutzten Vorgängermodell.

Wahrscheinlich werden jetzt auch die deutschen Hersteller bei der Markteinführung der E-Fahrzeuge mehr Tempo vorlegen, zeigt doch der sehr rapide Anstieg der Bestellungen innerhalb einer Woche von etwa 150 000 Fahrzeugen auf die oben genannten mehr als 270 000 ein nicht zu leugnendes Interesse der Käufer. Die Arbeiten zur Herstellung der Fahrzeuge unterstützen sicher die Werkstoff- und Oberflächentechnik mit ihren Entwicklungen zum Leichtbau, wie sie in der vorliegenden WOMag angesprochen werden. Aktivitäten sind darüber hinaus auf dem Gebiet der Batterietechnologie im Gange: An der TU-Ilmenau ist Prof. Dr. Bund aktiv, ebenso wie Prof. Dr. Sörgel an der HTW in Aalen oder das fem in Schwäbisch Gmünd mit einer Arbeitsgruppe. Nutznießer der Forschungs- und Entwicklungsarbeiten werden nicht nur die Autofahrer sein, sondern in absehbarer Zeit alle Arten von elektrisch betriebenen Geräten.

Selbstverständlich benötigen alle diese interessanten Entwicklungen gut ausgebildetes Fachpersonal – auch diesem Thema sind in der vorliegenden Ausgabe wieder einige Beiträge gewidmet.

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