Reinigen und Vorbehandeln in der Oberflächentechnik

Werkstoffe 10. 04. 2016

Rückblick auf eine Tagung des OTTI am 17. und 18. November in Karlsruhe

In zunehmendem Maße erkennen die Unternehmen, dass die Reinigungstechnologie erheblich zum wertschöpfenden Bestandteil der Produktion zu zählen ist. Dies gilt ganz besonders durch die Anpassung der Verfahren und Einrichtungen an die jeweiligen Anforderungen an die Sauberkeit von Oberflächen. Vorreiter ist hier zweifellos die Automobilbranche mit ihren Bemühungen zur Schaffung von Standards und dem Ziel einer Null-Fehler-Produktion. Daraus sind in den letzten Jahren abgestimmte Technologien für die verschiedenen Werkstoffarten sowie im Hinblick auf die Reinigungsmittel unter Berücksichtigung der Energieeffizienz oder des Umweltschutzes entstanden. Auf der 6. Fachtagung über Reinigen und das eng damit verknüpfte Vorbehandeln von Werkstoffe konnten der Veranstalter OTTI in Zusammenarbeit mit dem wissenschaftlichen Leiter Dr. Uwe Vohrer wiederum hochkarätige Referenten gewinnen. Etwa 100 Fachleute nahmen das Angebot zur Information und Weiterbildung an und diskutierten auf der zweitägigen Veranstaltung in Karlsruhe mit den Referenten und Fachausstellern.

Grundlagen

Einführend befasste sich Dr. Uwe Vohrer mit den Grundfragen der Reinigungstechniken. Dazu zählt insbesondere das Problem nach der erforderlichen Reinheit einer Oberfläche, die nu in den wenigsten Fällen präzise beantwortet werden kann. Daraus resultiert die Erkenntnis, dass häufig die bestmögliche Verfahrenstechnik gewählt wird, also mehr als erforderlich gereinigt wird. Dies wiederspricht aber der Forderung nach einem effizienten Einsatz von Material (als Reinigungsmitteln) und Energie. Eine weitere große Herausforderung ist die Prüfung der gereinigten Oberfläche, die sich in der Regel nur indirekt erfüllen lässt, indem das verwendete Reinigungsmittel auf die enthaltenen Feststoffe hin überprüft wird. Als Grundlage hierfür wurde vor einigen Jahren die VDA 19 erstellt, die insbesondere in der Automobilindustrie und deren Zulieferbetrieben zur Anwendung kommt.

Unterscheiden lassen sich die Reinigungsverfahren nach ihrer Aufgabe in Grob-, Fein- und Feinstreinigung, aber auch nach der grundlegenden Verfahrenstechnologie, wie wässrigen, Lösemittel-, Strahl- oder Plasmareinigung. Die wässrige Reinigung deckt den breiten Bereich von der Grob- bis zur Feinstreinigung ab und macht den Einsatz von Chemikalien als wässrige Lösung notwendig. Die verwendeten Chemikalien sind auf den abzureinigenden Stoff abgestimmt, arbeiten in der Regel bei erhöhter Temperatur und erfordern mehrere Stufen mit Spülen und abschließendem Trocknungsschritt. Dabei fallen in der Regel mehr oder weniger große Mengen an Abwasser an. Lösemittel kommen im Vergleich dazu mit meist einer Reinigungsstufe aus, erfordern aber den Einsatz einer geschlossenen Anlagentechnologie. Hier sind die Anforderungen an den Umwelt- und Explosionsschutz relativ hoch.

Grundlagen - Glasreinigung

Bei Glas ist die Reinheit der Oberfläche insbesondere deshalb gefragt, weil die Eigenschaften des Produkts durch Verunreinigungen stark verändert werden. Besonders auffallend ist dies bei Brillengläsern, da das Auge ein sehr empfindlicher Sensor für Verunreinigungen ist. Dies gilt darüber hinaus auch für Gläser als Spiegel, als Linsen für unterschiedliche Optiken oder auch als Glas für den Schutz gegen Wind und Wetter. Arndt Puschmann, Borer Chemie AG, gab dazu einen Überblick über die verschiedenen Arten von Glas und deren Aufbau. Glas erfährt vor allem durch den zunehmenden Einsatz von elektronischen Produkten sowohl als Flachglas als auch in anderen Formen eine steigenden Nachfrage.

Der Bedarf nach Reinigungsverfahren für Gläser entsteht bereits bei deren Herstellung. So werden die Oberflächen durch Produktionshilfsstoffe ebenso verunreinigt, wie durch natürliche Verschmutzungen im Herstellprozess. Für die weitere Verarbeitung sind beispielsweise Verklebungen oder Beschichtungen gefragt, die in der Regel die höchstmögliche Reinheit der Oberflächen voraussetzt.

Lesen Sie weiter unter womag-online.de

WOMag-online-Abonnenten steht der gesamte Beitrag zum Download zur Verfügung. In ingesamt 19 Vorträgen wurden Reinigung und Vorbehandeln von Glas, Kunststoff umd Metall behandelt.

Der Gesamtumfang des Beitrags beträgt etwa 4 Seiten. - Abrufbar ab 18. April!

Relevante Unternehmen

Video(s) zum Thema

Werbepartner

Links zu diesem Artikel

Aus- und Weiterbildung

Top