– Übergang in reguläre Haushaltsfinanzierung erfolgreich vollzogen
Hohe Wertschätzung erfuhr das Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik an der Technischen Universität TU Ilmenau durch die Umwandlung der Stiftungsprofessur Elektrochemie und Galvanotechnik in eine Haushaltfinanzierung der Universität. Dazu fand am 26. November 2015 ein feierlicher Akt im Senatssaal der TU Ilmenau mit Fachkollegen und Ehrengästen statt.
Eröffnet wurde die Veranstaltung durch Dr. Saša P. Jacob, Geschäftsführer der deutschen Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e. V., DGO, der die anwesenden Teilnehmer herzlich begrüßte. Anschließend sprach der Rektor der Technischen Universität Ilmenau, Prof. Dr. Peter Scharff, in seinem Grußwort den Vertretern des Zentralverbands Oberflächentechnik e. V., ZVO, sowie der DGO seinen Dank für die fünf Jahre erfolgreicher Begleitung der Stiftungsprofessur durch die genannten oberflächentechnischen Verbände aus. Den Erhalt der Stiftungsprofessur würdigte er als eine wichtige Herausforderung für die Zukunft im Verbund von Industrie und Wissenschaft. Durch die Leitung von Prof. Dr. Andreas Bund wuchs der Bekanntheitsgrad des Fachgebiets Elektrochemie und Galvanotechnik innerhalb als auch außerhalb der Grenzen Deutschlands.
Einen kurzen Abriss über die Geschichte und Bedeutung der Galvanotechnik gab Rainer Venz, Vorsitzender der DGO und des Stiftungsrats. Dabei hob er die lange Tradition der Galvanotechnik und Oberflächentechnik in Ilmenau hervor. Mit der Schaffung einer Stiftungsprofessur in Ilmenau setzten ZVO, DGO und die TU Ilmenau am 1. August 2010 ein deutliches Zeichen für die Bedeutung der Elektrochemie und der daraus erwachsenden Galvanotechnik als praktische sowie industrielle Anwendung der Elektrochemie. Zur Unterstützung der Stiftungsprofessur konstituierte sich im Mai 2011 ein Beirat aus 14 Mitgliedern, mit Vertretern aus Industrie, Wissenschaft und aller Mitgliederverbände des ZVO sowie der DGO. Am Ende seiner Ausführungen dankte Rainer Venz den ehrenamtlichen Beiratsmitgliedern, dem Rektor der TU Ilmenau, Prof. Peter Scharff, und dem Stiftungsprofessor Andreas Bund.
Walter Zeschky, Präsident des ZVO, betonte in seinem Grußwort, dass mit dem Ausscheiden von Prof. Dr. Christine Jakob als Fachgebietsleiterin auf ihr Anraten hin der ZVO überzeugt wurde, das Fachgebiet Elektrochemie und Galvanotechnik in Ilmenau zu erhalten. So konnten die mittelständischen Unternehmen durch Vermittlung von ZVO und DGO für die Bereitstellung der finanziellen Mittel für die Schaffung einer Stiftungsprofessur über fünf Jahre gewonnen werden. Im Stiftungszeitraum wurde konsequenterweise der bundesweit einmalige Masterstudiengang Elektrochemie und Galvanotechnik im Wintersemester 2013/14 als ein für den ZVO bislang einzigartiges Projekt geschaffen. Abschließend dankte Walter Zeschky Rektor Prof. Peter Scharff für die Übernahme der Stiftungsprofessur in die Hauhaltfinanzierung der Universität.
Über mehrere Zeiträume und beteiligte Personen beleuchtete Prof. Christine Jakob in ihrem Beitrag 60 Jahre Galvanotechnik in Ilmenau die geschichtliche Entwicklung bis heute. Die Elektrochemie hat nach ihren Worten eine lange Tradition an der TU Ilmenau. Die Spezialausbildung Elektrochemie und Galvanotechnik ist das Ergebnis aus der Überwindung vieler großer und kleiner Herausforderungen über viele Jahrzehnte. Sie verdeutlichte damit, dass die heutige Situation keinesfalls eine Selbstverständlichkeit ist und weiterhin ein starkes Engagement erfordert.
Prof. Christine Jakob dankte an dieser Stelle noch einmal allen Beteiligten, die am Gelingen der Stiftungsprofessur mitgewirkt haben.
Über die ersten fünf Jahre der Stiftungsprofessur Elektrochemie und Galvanotechnik berichtete Prof. Dr. Andreas Bund. Er begann mit einem herzlichen Dank an alle Unterstützer der Stiftungsprofessur und des Fachgebiets wie ZVO, TU Ilmenau, DGO, aber auch DFG, AIF und weitere Institutionen. In einem kurzen Abriss der letzten Jahre stellte er einige Schwerpunkte seiner Forschung vor, die allesamt wichtige Bereiche der industriellen und globalen Trends berührt, wie die Energiewende, mit besonderer Betonung auf folgende Forschungsrichtungen:
- elektrochemische Abscheidung funktioneller und dekorativer Schichten
- elektrochemische Speicherung und Wandlung von Energie (z. B. Batterietechnik und Brennstoffzellen)
- ionische Flüssigkeiten als reaktive Medien in der Elektrochemie
- numerische Simulation elektrochemischer Prozesse
Durch zahlreiche Publikationen, die Teilnahme und Organisation von Konferenzen sowie Symposien wuchs die Wahrnehmung des Fachgebiets im In- und Ausland. Insbesondere zahlreiche Erasmus-Vereinbarungen und Projekte mit ausländischen Partnern haben dabei mitgeholfen die Stimme der Galvanotechnik aus Ilmenau in der Welt zu verbreiten.
In seiner Amtszeit wurde auch der bereits erwähnte Masterstudiengang Elektrochemie und Galvanotechnik mit vier Ausbildungsschwerpunkten eingeführt. Dieser eröffnet für Absolventen exzellente Berufsaussichten in vielen Bereichen der Industrie und Wissenschaft. Auch für die Zukunft hat sich Prof. Bund anspruchsvolle Ziele gestellt und wird den Kontakt zu Industriepartnern aufrechterhalten. Mit einer Danksagung an seine universitären Mentoren sowie an das Fachgebietsteam beendete er seine Ausführungen.
Der feierliche Akt zur Stiftungsprofessur klang mit einem Beitrag von Steffen Zschintzsch, einer der ersten Studenten des Masterstudiengangs Elektrochemie und Galvanotechnik, aus. Eine Chance, die es zu ergreifen lohnt ist sein Fazit, denn er kann auf eine exzellente Ausbildung, persönliche Betreuung durch das Fachgebiet und Unterstützung durch industrielle Förderer bauen. Vorteilhaft ist seiner Meinung zufolge zudem der modulare und flexible Aufbau des Studiengangs, bei dem Projekt- und Masterarbeit gekoppelt absolviert werden können. Abschließend bedankte sich Steffen Zschintzsch bei Prof. Bund, seinen Mitarbeitern und bei der Atotech GmbH.
Zum Abschluss der Festveranstaltung sprach Dr. Saša P. Jacob seinen Dank an die Referenten und anwesenden Gäste aus. Ein anschließender Imbiss mit Umtrunk und eine abendliche Einladung zum gemeinsamen Abendessen in einem Ilmenauer Hotel rundeten den festlichen Akt zur ZVO-Stiftungsprofessur ab.
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