Unternehmen investieren in Mitarbeiterqualifizierung

Karriere 10. 04. 2016
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Umfrage des Fachverbandes industrielle Teilereinigung e. V. zur Qualifizierung in der Bauteilreinigung

Welchen Bedarf sehen Unternehmen, wenn es um die Qualifizierung ihrer Mitarbeiter im Bereich der industriellen Teilereinigung geht? Um Antworten darauf zu finden, führte der Fachverband industrielle Teilereinigung e. V. (FiT) gemeinsam mit der Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik eine Umfrage durch. Sie zeigt, dass ein hoher Bedarf an Qualifizierung besteht und welche Bereiche dabei besonders gefragt sind.

Bauteilreinigung ist ein Querschnittsthema mit hoher Relevanz in allen Fertigungsbranchen. Ungeachtet dessen wird reinigungstechnisches Wissen bisher jedoch in kaum einem Ausbildungsberuf oder Studium vermittelt. Mit dem Ziel, Informationen über den Weiterbildungs- und Qualifizierungsbedarf in der Industrie zu erhalten, führten der FiT gemeinsam mit der Fraunhofer-Alli­anz Reinigungstechnik zwischen Oktober und Dezember 2015 eine Umfrage durch, an der sich 82 Unternehmen beteiligten.

Hohe Bereitschaft, in Qualifizierung zu investieren

Generell besteht in den Unternehmen eine hohe Bereitschaft, sowohl neueingestellte­ als auch Stammmitarbeiter im Bereich der industriellen Teilereinigung weiterzubilden­ beziehungsweise zu qualifizieren. Bei den schulungsrelevanten Unternehmensberei­chen liegen Produktion und Fertigung mit 43 Prozent an erster Stelle, gefolgt von Qualitätssicherung (25 %), Planung und Arbeitsvorbereitung (23 %), Forschung und Entwicklung (22 %), Vertrieb und Verkauf (20 %) sowie Beschaffung mit neun Prozent. Geht es um den zeitlichen Aufwand, den die Unternehmen für weiterbildende Maßnahmen in der industriellen Reinigungstechnik für angemessen halten, werden von 65 Prozent ein bis fünf Manntage genannt, der Peak liegt bei zwei Manntagen (27 %). Sieben Prozent der Befragten halten zehn Manntage pro Jahr für angebracht und drei Prozent sogar 16 Manntage.

Besonders gefragte Inhalte: Grundlagen und Sauberkeitskontrolle

Gefragt wurde auch nach den Wünschen zu Seminarinhalten. Hier belegten die Themen Grundlagen und Theorie der Reinigungstechnik mit 55 Prozent, Reinigen mit flüssigen Medien im Allgemeinen (47 %) und Methodik in der Reinigungstechnik (45 %) die Podiumsplätze. Problemlösungen in der Reinigungstechnik, Medienanalytik, -aufbereitung und -pflege, Messung partikulärer Verunreinigungen, oberflächenanalytische Methoden für die Sauberkeitskontrolle, reinigungsgerechte Produktion, Trocknung, Mechanik in flüssigen Medien, Messung filmischer Verunreinigungen sowie Verpackung und Korrosionsschutz sind weitere Bereiche, die jeweils zwischen 39 und 29 Prozent genannt wurden.

Abgestimmtes Schulungsangebot

Die Ergebnisse der Umfrage unterstützen­ den FiT dabei, maßgeschneiderte und an den Anforderungen der Unternehmen ausgerichtete Angebote zur Weiterbildung und Qualifizierung der Mitarbeiter für eine qualitätssichernde Prozessführung in der Bauteilreinigung auszuarbeiten und weiterzuentwickeln. Ein Beispiel dafür ist das Grundlagenseminar Qualitätssicherung in der Bauteilreinigung, das sich in zwei Veranstaltungsteile gliedert. Der erste ist ein eintägiges Basisseminar mit Grundlagenvorträgen und drei parallelen Workshops, das am 28. April 2016 stattfindet. Der zweite­ Baustein besteht aus einem zweitägigen Aufbauseminar am 9. und 10. November 2016 mit jeweils einem Vortragsteil am ­Vormittag und Praktika am Nachmittag.

Über den FiT

Der Fachverband industrielle Teilereini­gung e. V. (FiT), repräsentiert Lieferfirmen, Anwender, Beratungs-, Planungs-, Engineering- und Serviceunternehmen, wissenschaftliche Institute und Fachverbände für diesen Industriebereich. Sein Ziel ist die Wahrnehmung und Förderung der allgemeinen, ideellen und wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder. Zu den unterschied­lichen Themen bilden Mitglieder des Verbandes Fachausschüsse, um Lösungswege für die Problemstellungen in der Branche zu erarbeiten. Er arbeitet mit zahlreichen institutionellen und staatlichen Stellen kooperativ zusammen, zum Beispiel mit der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig.

Von besonderem Interesse sind innovative neue Techniken im Bereich der Reinigungschemie, Anlagentechnik, Badpflegeeinrichtungen, Umweltschutz, Abfallverwertung, Abfallentsorgung sowie der praxisorientierten Bad- und Oberflächenanalytik. Gewonnene Erkenntnisse werden durch Seminare, Lehrgänge, Messen, Tagungen, Vorträge und in Veröffentlichungen der Branche zur Verfügung gestellt. Der FiT bietet, teilweise zusammen mit dem ZVO (Zentralverband Oberflächentechnik e. V.) und seinen Organen, ein Forum für die Behandlung von branchenspezifischen Fragestellungen.

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