Aluminiumindustrie vorsichtig optimistisch für 2017

Werkstoffe 03. 02. 2017
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Die Entwicklung der Aluminiumkonjunktur in Deutschland war im bisherigen Jahresverlauf nach Angaben des GDA, Gesamtverband der Aluminiumindustrie, Düsseldorf, heterogen. So konnten die Halbzeughersteller ihre Produktion von Januar bis September 2016 steigern (+ 6,1 %), während die Produktion der Aluminiumproduzenten (- 0,5 %) und der Weiterverarbeiter (- 1,8 %) zurückging. Die Erwartungen für das Jahr 2017 sind tendenziell positiv: Die Weltwirtschaft ist nach Aussage von Christian Wellner, geschäftsführendes Präsidialmitglied des GDA, derzeit zwar durch eine hohe Unsicherheit geprägt, die Konjunkturaussichten für das kommende Jahr sind dennoch positiv. Die Nachfrage nach Aluminium wird global weiter zunehmen und dies auch in Deutschland. Die Vergangenheit hat zudem gezeigt, dass sich die deutsche Aluminiumindustrie trotz eines intensiver werdenden Wettbewerbs und einer sich abkühlenden Nachfrage gut behaupten konnte. Für dieses gute Abschneiden der deutschen Unternehmen ist maßgeblich ihr hohes Innovationspoten­zial und ihre gute Wettbewerbsposition verantwortlich.

Produktionsentwicklung 2016 heterogen

In Deutschland wurden von Januar bis September 2016 rund 870 400 Tonnen Aluminium erzeugt. Damit liegt die Produktion 0,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres. Die Herstellung von Aluminium teilte sich in diesem Zeitraum auf 408 800 Tonnen Hüttenaluminium und 461 600  Tonnen­ Recyclingaluminium auf. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Produktion von Hütten­aluminium um 1,2 Prozent, während die Recyclingaluminiumproduktion um 1,9 Prozent sank.

Die Produktion von Aluminiumhalbzeug nahm im Zeitraum Januar bis September 2016 um 6,1 Prozent auf 1 971 500 Tonnen­ zu. Erzeugt werden Walzprodukte, Strang­pressprodukte, Leitmaterial und Drähte für die Automobilindustrie, die Bauwirtschaft, den Maschinenbau, die Verpackungsindustrie etc.

Der mengenmäßig größte Teil der deutschen Aluminium-Halbzeugproduktion entfällt auf die Aluminiumwalzwerke. Die Produktion von Walzprodukten aus Aluminium betrug insgesamt 1 508 100 Tonnen. Dies ist ein Anstieg um 7,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der GDA erwartet, dass sich der positive Trend beim Aluminium-Walzhalbzeug fortsetzt. Die deutschen Aluminiumwalzwerke haben einen Anteil von etwa einem Drittel an der europäischen Produktionskapazität.

Die Produzenten von Strangpressprodukten­ meldeten von Januar bis September 2016 eine stabile Produktionsentwicklung (445 200 Tonnen). Die beiden wichtigsten­ Märkte für Strangpressprodukte sind der Bau- und Verkehrssektor. Neben der modernen und innovativen Strangpresstechnik ist die Entwicklung hochwertiger Profilanwendungen mit gesteigertem Kundennutzen­ eine der Stärken der Branche. Die verbleibenden Teile der Halbzeugproduktion (Leitmaterial sowie Draht) stieg um 14,4 Prozent auf 18 200 Tonnen.

In der deutschen Aluminiumweiterverarbeitung wurden im Zeitraum Januar bis September 2016 insgesamt 263 100 Tonnen hergestellt. Das Produktionsvolumen sank damit gegenüber dem Vorjahr um 1,8 Prozent. Die Weiterverarbeitung wird aufgegliedert in die Bereiche Folien und dünne Bänder, Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen sowie Metallpulver. Während die Erzeugung in den Bereichen Folien und dünne Bänder und Metallpulver mit 1,1 Prozent beziehungsweise 1,3 Prozent etwa gleich stark sanken, fiel der Rückgang im Bereich Tuben, Aerosol- und sonstige Dosen mit 6,5 Prozent stärker aus.

Prognose 2017

Die konjunkturelle Unsicherheit hat nach den Worten von Christian Wellner im bisherigen Jahresverlauf zugenommen und sich durch den Wahlsieg von Donald Trump in den USA noch weiter verstärkt. Dies könnte zu Korrekturen der derzeit leicht positiven Konjunkturprognosen für das Jahr 2017 führen. Dies gelte insbesondere dann, wenn Handelsschranken eingeführt werden sollten. Die makroökonomischen Risiken seien damit als hoch anzusehen. Jedoch sei die Stimmung der deutschen Aluminiumindustrie zurzeit noch positiv. Der Verband geht von einem leichten Produktionsplus für das Jahr 2017.

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