Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse

Werkstoffe 04. 04. 2017
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Empa stärkt Standort Thun

Die Eidgenössische Materialprüfungs- und Forschungsanstalt Empa plant in Thun ein Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse. Der Regierungsrat beantragt dem Großen Rat des Kantons Bern eine Aufbauhilfe von zehn Millionen Schweizer Franken, während die Stadt Thun das Vorhaben mit 1,7 Millionen Schweizer Franken unterstützt. Die Mittel der öffentlichen Hand machen 75 Prozent des geplanten Investitionsvolumens aus. Sie sollen für den Ausbau der Forschungsaktivitäten der Empa und für das Bereitstellen von Flächen für Start-ups eingesetzt werden.

Das Vorhaben sichert am Empa-Standort Thun rund 70 hochqualifizierte Arbeitsplätze. Im ­Bereich 3D-Druck strebt die Empa eine Zusammenarbeit mit dem Innovationspark in Biel und der sitem-insel AG an.

Die Empa in Thun ist ein wichtiger Partner der Wirtschaft und vertritt den ETH-­Bereich im Kanton Bern. Sie verfügt über große Kompetenzen im Bereich anwendungsorientierte Materialwissenschaften, die auch für die additive Fertigung (3D-Druck) wichtig sind. Die Empa wird in den kommenden Jahren ihre Forschung zur Verarbeitung von metallischen Legierungen und keramischen Werkstoffen für die additive Fertigung intensivieren.

Der Kanton Bern und die Stadt Thun setzen sich gemeinsam dafür ein, dass dieser zukunftsweisende Forschungszweig am Empa-Standort Thun weiterentwickelt wird. Denn die Forschungsergebnisse in diesem Bereich sind für die im Kanton Bern angesiedelten Branchen – Medizinal­technik, Präzisionsindustrie und Uhrenfabrikation – von besonderer Bedeutung. Unternehmen in diesen Bereichen erhalten dank dem neuen Kompetenzzentrum die Möglichkeit, ihre Zusammenarbeit mit der Empa bei den 3D-Fertigungsprozessen zu ver­tiefen.

Die Empa rechnet für den Aufbau des Kompetenzzentrums in der sogenannten Additiven Fertigung am Standort Thun mit einem Investitionsvolumen von 15,5 Millionen Schweizer Franken. Der Kanton Bern und die Stadt Thun beteiligen sich mit 75 Prozent beziehungsweise insgesamt 11,7 Millionen Schweizer Franken am Vorhaben. Damit unterstützt die öffentliche Hand den Ausbau des Standorts und der Forschungsaktivitäten sowie die Ansiedelung von Start-up-Unternehmen.

Mit Beiträgen im Umfang von 9,7 Millionen Schweizer Franken unterstützen der Kanton Bern und die Stadt Thun Investitionen in Anlagen und Laboratorien und decken teilweise zusätzliche Kosten für Personal. Um Ansiedelungen von Hightech-Unternehmungen mit Nähe zur Empa zu erleichtern, gewähren sie zusätzlich Mietzinsgarantien im Umfang von zwei Millionen Schweizer Franken.

Die Beiträge der öffentlichen Hand zuhanden der Empa sind an die Auflagen geknüpft, dass diese den Standort Thun mindestens bis ins Jahr 2030 im bisherigen Umfang aufrechterhält, dort den Forschungsschwerpunkt 3D-Druck aufbaut sowie eine Zusammenarbeit mit dem Inno­vationspark in Biel und der sitem-­insel in Bern anstrebt. Additive Fertigungsverfahren wie der 3D-Druck sind für die Schweizer Industrie, vor allem für zahlreiche KMUs, von enormer Bedeutung, sagt Empa-Direktor Gian-Luca Bona. Mit dieser Unterstützung sei man in der Lage, in Thun ein Kompetenzzentrum für neuartige metallische Werkstoffe und Prozesse aufzubauen, das den Innovationsprozess in diesem Bereich wesentlich beschleunige.

Für Regierungsrat Christoph Ammann, Volkswirtschaftsdirektor des Kantons Bern, ermöglichen der Kanton Bern und die Stadt Thun dem einzigen ETH-Bereichsstandort im Kanton, sich in einem zukunftsträchtigen Bereich weiterzuentwickeln. Diese Investition sichere und schaffe hochqualitative Arbeitsplätze in der Region, betonte Christoph Ammann anlässlich der Medieninformation in Thun. Auch Thuns Stadtpräsident Raphael Lanz freut sich, dass mit der Empa der ETH-Bereichsstandort Thun gestärkt und sogar ausgebaut werden kann. Viele namhafte Unternehmen hätten Kanton und Stadt Thun ausdrücklich zu dieser Förderung ermutigt. Dies, nachdem die Stadt Thun zusammen mit dem Kanton immer wieder habe für den Standort Thun kämpfen müssen.

Nach den beiden Projekten Switzerland ­Innovation Park Biel/Bienne und sitem-insel AG in Bern ist der Ausbau der Empa in Thun das dritte Projekt, das sich auf das neue Innovationsförderungsgesetz abstützt. Diese Projekte ergänzen sich nach Auffassung des Regierungsrats und der Stadtregierung Thun ideal, indem sie im gleichen Bereich unterschiedliche Teilgebiete abdecken. So können die an der Empa entwickelten neuartigen Materialien­ und optimierten Druckprozesse in Biel auf ihre industrielle Anwendbarkeit weiter entwickelt werden. Die sitem-Insel kann für Medtech-Anwendungen, beispielsweise für Implantate, klinische Versuche durchführen.

 
 

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