Generative Fertigungsverfahren auf der Moulding Expo 2017

Werkstoffe 04. 04. 2017
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Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau präsentiert Vertreter klassischer Industrie und die junge Branche des Additive Manufacturing und 3D-Drucks

Generative Technologien sind in der Branche schon lange Jahre in vielen Bereichen im Einsatz, vom ersten Entwurf bis zum fertigen Produkt. Doch es gibt noch viele weitere ­Anwendungsmöglichkeiten. Die Moulding Expo 2017 vom 30. Mai bis 2. Juni in Stuttgart will die Synergien zwischen den neuen und den etablierten ­Bearbeitungsverfahren sinnvoll aufzeigen. Auf der Messe finden die Vertreter der klassischen Industrie und die junge, aufstrebende Szene des Additive Manufacturing und des 3D-Drucks zueinander – gestandene Erfahrung trifft auf unbändige Innovationskraft.

Neben allgemeinen Themen zur 3D-Technik und zu additiven Fertigungsverfahren bietet die Moulding Expo genügend Platz, um sich über ganz konkrete Lösungen in diesem Bereich zu informieren. Laut Florian Schmitz, Projektleiter der Moulding Expo, wird man alle denkbaren Anwendungen, vom klassischen Prototypenbau über den Aufbau konturnah kühlbarer Werkzeugeinsätze bis zur Fertigung von Präge- und Schneidwerkzeugen oder zum Rapid Tooling bei den ausstellenden Unternehmen finden. Das Thema 3D sei – auch bis zum Thema Ausbildung – auf der Moulding Expo breit abgebildet.

Die Nähe zum nationalen und internationalen Werkzeugbau ist für die Unternehmen des 3D-Drucks auf der Moulding Expo das entscheidende Kriterium. Jürgen Groß, Vertriebsleiter der alphacam GmbH, war auch schon bei der Premiere vor zwei Jahren dabei. Alphacam druckt aus Kunststoff Formeinsätze, mit denen dann Muster und Kleinserien gespritzt werden können. Das ist nach den Worten von Jürgen Groß das innovative Thema schlechthin für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau, und somit sei die Moulding Expo für ihn genau der richtige Ort, um diese neuen High­tech-Anwendungen zu präsentieren. Daneben will alphacam die Messe dazu nutzen, das Dienstleistungsangebot für seine neuesten Anlagen darzustellen.

Die Visiotech GmbH stellt auf der Moulding Expo Innovationen im Bereich Prototyping und Rapid Manufacturing vor. Mit einem noch geheimen Highlight will Visiotech für eine besondere Überraschung auf der Messe sorgen. Das Unternehmen mit 15 Mitarbeitern möchte branchenübergreifende Gesamtkonzepte präsentieren. Für Geschäftsführer Mike Fischer-Arens ist der Kern der Moulding Expo der Werkzeug- und Formenbau. Dennoch geht er davon aus, dass – wie auch 2015 bei der Premiere – die Automobilindustrie stark bei den Besuchern vertreten sein werde. Und die sei natürlich auch interessant für Visiotech, gerade wenn es um Modellbau und Rapid Manufacturing gehe.

Auch die Berthold Hermle AG ist zum zweiten Mal auf der Moulding Expo dabei. Für Hermle ist diese Messe nach Aussage von Udo Hipp, Marketingleiter bei Hermle, mit ihrem hohen Fachbesucheranteil im Messekalender gesetzt. Die Moulding Expo sei zu einer echten Fachmesse für den Werkzeug-, Modell- und Formenbau und deren Umfeld geworden. Und auch die Generativen Verfahren fänden immer mehr Anklang auf der Moulding Expo. Einen Namen hat sich Hermle durch hochwertige und differenzierte Bearbeitungszentren gemacht, die auch im Mittelpunkt des diesjährigen Messeauftritts stehen werden. Parallel dazu hat das Unternehmen ein Metall-Pulver-Auftragsverfahren zur Industriereife entwickelt. Laut Hipp eine vielseitige Technik zur generativen Herstellung großvolumiger Bauteile aus Metall, der beim Thema Generative Fertigung präzisiert, dass es um das geht, was wir mit unseren Maschinen in Auftrag fertigen können. Als Messeneuheit präsentiert Hermle Kupfer-Stahl-Kombinationen bei additiv gefertigten Bauteilen. Außerdem wird Hermle zeigen, wie man in Bauteilen Heizelemente oder andere Halbzeuge integrieren kann, indem man sie einfach per Auftragsverfahren mit Metallpartikeln überspritzt.

Die VMR GmbH & Co. KG wird ebenfalls zum zweiten Mal auf der Moulding Expo dabei sein: Die Kontakte waren 2015 sehr gut, weil das Messekonzept klar auf den Werkzeug-, Modell- und Formenbau und deren Peripheriebranchen konzentriert sei und fokussiert an die relevanten Themen herangehe, sagt VMR-Geschäftsführer Thomas Viebrans. Mit ihrer Nähe zum Werkzeugbau und dessen High-End-Anwendungen sei die Moulding Expo als Plattform prädestiniert für VMR. Hier können wir zeigen, was wir leisten können. Die MEX-Premiere habe dem Unternehmen damals einige neue Kunden und Aufträge gebracht. Für Viebrans ist es ein großes Anliegen, den Besuchern der Messe Berührungsängste mit dem Thema 3D und der Additiven Fertigung zu nehmen, die seiner Ansicht nach teilweise noch stark vorhanden sind. VMR möchte mit seinen Produkten die Anwender eingehend informieren und für diesen Bereich sensibilisieren. Dafür, so Viebrans, reiche eine Maschine allein nicht aus. Das Davor und Danach müsse ebenso effizient bedient werden, um dem Werkzeugmacher-Metier einen echten Mehrwert bieten zu können. Bestes Beispiel seien hier die Themen Leichtbau und Bionik in Verbindung mit dem Laserschmelzen im Werkzeugbau. Wenn man das als Werkzeugmacher leisten kann, steht einer Teilefertigung, beispielsweise für den Maschinenbausektor, nichts mehr im Wege. 3D stecke in allen Bereichen der Branche, sagt Viebrans.

Über die Moulding Expo

Im Fokus der Moulding Expo stehen der Werkzeug-, Modell- und Formenbau mit Spritzgieß-, Druckguss-, Gießerei-, Stanz- und Umformwerkzeugen sowie verschiedene Verfahren des Modell- und Prototypenbaus. Komponenten und Zubehör, Werkzeugmaschinen, Bearbeitungswerkzeuge, Messtechnik und Sondermaschinen, Software, Anlagen und Dienstleistungen für den Werkzeug, Modell- und Formenbau runden das Ausstellungsspektrum ab. Fachforen und Sonderausstellungen ergänzen das abwechslungsreiche Angebot.

Auch die Aus- und Weiterbildung steht erneut im Fokus der Messe. Florian Niethammer, verantwortlicher Projektleiter der Moulding Expo, erklärt, wie das Thema Bildung auf der Messe Stuttgart dargestellt wird: Unter dem Motto „Bring Deine Zukunft in Form!“ werde man in Halle 4 am Stand B35 gemeinsam mit den Partnerverbänden die wichtigsten Ausbildungsberufe des Werkzeug-, Modell- und Formenbaus präsentieren. Um das Ganze praxisnah zu gestalten, wird es darüber hinaus geführte Touren über die Messe geben. Ein Guide aus der Branche schnappt sich dabei je eine Gruppe, um nach einer kurzen Einführung am Ausbildungsstand gemeinsam über die Messe zu gehen und zu entdecken, was die Branche alles zu bieten hat.

Die Messe Stuttgart ist Veranstalter der Moulding Expo. Sie wird unterstützt vom Bundesverband Modell- und Formenbau (MF), dem Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA Werkzeugbau), dem Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (VDWF) und dem Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW). Mit dem Weltverband der Werkzeug- und Formenbauer ISTMA konnte zudem ein globaler Partner gewonnen werden.

 

Text zum Titelbild: Alphacam aus Schorndorf bietet die komplette Produkt- und Leistungspalette rund um den 3D-Druck und die Additive Fertigung an – Schwerpunkt dieses Jahr sind Prototypen-Spritzgussformen (©Alphacam)

 

Die VisioTech GmbH stellt auf der Moulding Expo Innovationen im Bereich Prototyping und Rapid Manufacturing vor (©Messe Stuttgart)

 

Kupfer-Stahl-Kombinationen (©Messe Stuttgart)

 
 

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