Voll integriert in die Automobilfertigung

Werkstoffe 05. 04. 2017
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Streamfinish- und Pulsfinish-Anlagen von OTEC für die Automobilindustrie

Die Streamfinish- und Pulsfinish-Anlagen von OTEC wurden speziell auf das Anforderungsprofil von Linienfertigungen in der Automobilindustrie oder der moder­nen Werkzeugindustrie ausgelegt, um die extremen Anforderungen in der Großserienfertigung nach Prozesssicherheit, Schnelligkeit und Bearbeitungsqualität zuverlässig zu erfüllen.

Streamfinishing mit SF4/140

Speziell für die Möglichkeit der vollständigen Integration in Fertigungslinien im Bereich der Automobilgroßserienfertigung wurde die neue Streamfinishmaschine Typ SF4/140 mit Pulsantrieb entwickelt. Für die Kunden können mit diesem Anlagentyp Nockenwellen in kurzer Zeit gleichzeitig entgratet, verrundet und geglättet werden.

Mithilfe einer zentral stehenden Handlingszelle des Partners Felsomat werden zwei Streamfinishmaschinen vom Typ SF4/140 automatisch be- beziehungsweise entladen. Das Be- und Entladen erfolgt über automatische Hubtüren an den Streamfinishmaschinen. Die Übergabe von der Anlage an das Hauptportal erfolgt über ein separates Förderband, welches in der Handlingszelle integriert ist.

In diesem Anlagenkonzept können acht Werkstücke gleichzeitig bearbeitet werden, was zu einer Taktzeit von 17 Sekunden führt. Die Maße der verketteten Anlage sind 6,5 m x 3,5 m x 3,1 m. Die Bedienung erfolgt komfortabel über seitlich angebrachte Bedienpanels mit Tragarm. Individuelle Anpassungen sind je nach Kundenwunsch und -anforderungen möglich.

Die Werkstücke werden mittels Lamellen­spanndornen gespannt. Zur Bearbeitung taucht das rotierende Werkstück in ein strömendes Schleif- oder Poliermedium ein. Erzeugt wird die Strömung durch einen drehenden Arbeitsbehälter. Die Werk­stücke werden nach der Bearbeitung durch Abblasen gereinigt und über eine separate Fördertechnik in den Bearbeitungsprozess des Kunden zurückgeführt. Am Tag ist eine Bearbeitung von 3500 bis 4000 Werkstücken möglich.

Pulsfinishmaschine SF3

Speziell für Linienfertigung in der Auto­mobil- und Zulieferindustrie hat das Unternehmen das sogenannte Pulsfinish-Verfahren entwickelt. Dabei wird das an einer Spindel befestigte Werkstück in einen Behälter mit speziellem feinkörnigem Schleifmittel gesenkt. Der Behälter rotiert mit bis zu 60 1/min um seine eigene Achse. Die Spindel mit dem Werkstück oszilliert mit rund 2000 1/min. Das heißt sie wird beispielsweise innerhalb einer Sekunde auf 2000 Umdrehungen pro Minu­te beschleunigt, abgebremst und wieder auf 2000 Umdrehungen pro Minute beschleunigt, und dies in Folge der gesamten Bearbeitung. Zusätzlich ist die Spindel bis zu 25° schwenkbar, sodass die Anströmung des Schleifmittels an das Werkstück an dessen Geometrie angepasst werden kann. Die Bearbeitungszeit für eine Verringerung der Rautiefe von beispielsweise 0,2 µm auf 0,1 µm liegt bei unter einer Minute, wie OTEC-Geschäftsführer Helmut Gegenheimer die Stärken des Maschinenkonzepts erläutert. Die Taktzeit beträgt je nach Anzahl der Spindeln 20 bis 25 Sekunden. Im Finishing Center ermittelt OTEC für jedes Werkstück die genauen Bearbeitungszeiten, die geeigneten Verfahrensmittel und die passenden Maschinenparameter.

Das Unternehmen

OTEC ist ein mittelständischer Hersteller von Schleppfinish-, Tellerfliehkraft- und Streamfinishmaschinen. 1996 von Helmut Gegenheimer gegründet, hat sich das Unternehmen durch neue Maschinenkonzepte und zahlreiche patentierte Verfahren sukzessive im Markt etabliert.

  • www.otec.de
 
     

Das Ergebnis des Glättens der Oberfläche von Rz 2,5 µm auf unter 1 µm und Rpk-Wert ­unter 0,1 µm; Nockenwelle vorher (links) und nachher

 
 
 
SF für die Linienfertigung mit automatischer Be- und Entladung
 
Text zum Titelbild: Die oszillierende Spindel wird in einer Sekunde auf 2000 Umdrehungen/min beschleunigt und abgebremst
 

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