Kein wirklich neues Problem

Werkstoffe 03. 09. 2017

Vor kurzem (31. August 2017) wurden die Ergebnisse einer neuen Studie des Forschungsinstituts Prognos veröffentlicht, die für die Unternehmen im Umkreis der Werkstoff- und Oberflächentechnik nicht wirklich neu sind: der Mangel an Fachkräften wird in den nächsten 10 bis 15 Jahren deutlich zunehmen. Dieser Trend wird der Studie zufolge auch nicht durch den Wegfall zahlreicher Arbeitsplätze aufgrund der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung ausgeglichen, so die Studie weiter.

Besonders in den stark durch manuelle Tätigkeiten geprägten Berufsfeldern des verarbeitenden Gewerbes oder des Handwerks besteht bereits seit längerem ein erheblicher Mangel an qualifizierten Fachkräften. Dies führt in der Regel bei den dort beschäftigten Fachkräften zu einer immer stärkeren Arbeitsbelastung, was wiederum die Attraktivität der Berufe bei Neueinsteigern nochmals reduziert. Ein Ausweg aus diesem Dilemma ist sicher nicht einfach zu finden.

Ein Ansatz könnte darauf beruhen, die Berufe durch Neuentwicklungen oder durch Einführung von IT-Technologien – was insbesondere auf die jungen Nachwuchskräfte eine positive Wirkung haben wird - zu gestalten. Die Möglichkeiten, mit Werkstoffen und der Werkstoffbearbeitung neuartige Produkte herzustellen oder vorhandene zu verbessern, sind erheblich. So zeigen Beiträge in der vorliegenden Ausgabe unterschiedliche Methoden zur Erhöhung der Verschleißbeständigkeit, beispielsweise durch die Auftragung von Hartstoffschichten oder durch den Einsatz neuer metallischer Werkstoffe. Des Weiteren finden zunehmend Automatisierungsverfahren und automatisierbare Messtechniken Einsatz, die für den Arbeiter in der Produk-
tion körperliche Erleichterungen bedeuten und zugleich den Blick für Verbesserungen der Fertigungsverfahren freimachen. Die Ludy Galvanosysteme GmbH hat im Rahmen einer Hausmesse Anregungen für eine zunehmendeAutomatisierung aufgezeigt, beispielsweise für das Handling von Teilen oder die Beurteilung von Oberflächenqualitäten. Entwicklungen und Neuerungen wie diese tragen dazu bei, dass auch für klassische Berufsfelder mit oftmals eingefahrenen Vorgehensweisen durchaus moderne Trends zur Realität werden können.

Eines ist aus heutiger Sicht klar erkennbar: die technischen Berufe bieten jungen Menschen ein großes Potenzial für die Zukunft. Fachkräfte mit langjähriger Berufserfahrung sind aufgefordert, diese Erkenntnis den Nachwuchskräften zu vermitteln und die Umgestaltung der bestehenden Berufsfelder zur Steigerung der Attraktivität zu unterstützen.

 

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