Thermission AG gewinnt Innovation Award mit Zinkthermodiffusion

Oberflächen 11. 03. 2018
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Frost & Sullivan zeichnet die Thermission AG für ihre patentierte Zinkthermodiffusion mit dem European Technology Innovation Award 2017 aus. Das ist das Ergebnis der aktuellen Analyse des Thermodiffusionsbeschichtungs-Marktes. Das Verfahren setzt neue Maßstäbe im Korrosionsschutz, vor allem für Teile und Komponenten aus hochfestem Stahl und ­anderen Metalllegierungen, die Aluminium und Magnesium enthalten.

Der Fachverband NACE International beziffert die global durch Korrosion entstandenen Kosten für das Jahr 2016 auf 2,5 Billionen US-Dollar. Die hohen Kosten wirken sich direkt auf die weltweite Wirtschaft aus, da Eisen in verschiedenen Formen als Werkstoff am weitesten verbreitet ist. Unternehmen in verschiedenen Branchen wie etwa der Automobilindustrie suchen intensiv nach einer effektiven Alternative, vor allem für Materialkombinationen im Leichtbau. ­Thermission ist nach Aussage von Isaac Premsingh, Branchen­analyst bei Frost & Sullivan, dank eines innovativen Prozesses führend auf diesem Gebiet. Die Zinkthermodiffusion sei speziell darauf ausgerichtet, Beschichtungen zu schaffen, welche die Schutzleistung verbessern und die Betriebskosten der Endkunden reduzieren.

Innovativer Oberflächenschutz

Dabei basiert die Technologie auf einer Kombination von Zinkstaub und Additiven, die auf das zu beschichtende Metallsubstrat abgestimmt werden. In einem speziellen Prozess werden Teile und Komponenten aus Leichtbau-Materialkombinationen, die Aluminium, Titan, Magnesium oder Kupfer enthalten, vorbehandelt, um Oxide zu entfernen und die Oberfläche zu aktivieren.

Der Schichtauftrag geschieht bei einer Temperatur zwischen 280 °Cund 390 °C, in der das Zinkstaub­gemisch eine Zinkdiffusionsschicht bildet.

In drei zentralen Aspekten unterscheidet sich das Verfahren von Thermission von anderen verfügbaren Technologien:

  • Der Prozess findet bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes von Zink statt, was den Anwendungsbereich der Thermodiffusion ausweitet
  • Da die Gefahr von ­Wasserstoffversprödung vermieden wird, sinkt das Risiko, dass die Oberflächenbeschichtung bei mechanischer Belastung abblättert
  • Der Prozess wirkt in das Basismaterial ­hinein und verbessert so die Festigkeit und Duktilität

    Skalierbare Technologie

Die Technologie ist laut Isaac Premsingh skalierbar und fügt sich nahtlos in die geforderten Spezifikationen verschiedener Branchen wie der Automobilindustrie, der Schifffahrt und der Eisenbahnindustrie ein. Für kleine Chargen könnten Kunden die Beschichtungsanlagen von Thermission in der Schweiz nutzen. Sie können nach seinen Worten neue Teile und Anwendungen dort testen. Das Unternehmen biete auch schlüsselfertige Beschichtungsanlagen an. So könne das Verfahren in den Produktionsprozess des Kunden integriert werden. Er behalte die volle Kontrolle und Flexibilität, um den Beschichtungsprozess anzupassen und die Antwortzeit zu reduzieren.

Der Branchenanalyst fügt hinzu: Das Verfahren ermöglicht es Herstellern, ohne Abstriche bei der Materialfestigkeit die gewünschten Ergebnisse im Korrosionsschutz zu erzielen. Als führender Anbieter einer disruptiven Technologie habe Thermission ein kostengünstiges, energieeffizientes und umweltfreundliches Verfahren gerade für solche Branchen entwickelt, in denen mit neuen Materialkombinationen gearbeitet werde. Laut der Frost & Sullivan-Studie setzt Thermission Maßstäbe dabei, zentrale technologische Hürden beim Korrosionsschutz im Leichtbau zu identifizieren und zu überwinden. Deshalb zeichnet das Marktforschungsinstitut den Beschichtungsspezialisten 2017 mit dem Innovation Award aus.

Über die Thermission AG

Gegründet 2013, hat das Schweizer Start-up Thermission, Schenkon (CH), mit der Zink­thermodiffusion ein neuartiges Verfahren für den Oberflächenschutz entwickelt. Durch das Verzinken in der Gasphase entsteht ein besonders wirksamer und langanhaltender Korrosionsschutz und die Materialeigenschaften der beschichteten Teile und Komponenten werden verbessert. Die Zinkthermodiffusion wird in verschiedenen Branchen wie der Automobil- und Eisenbahnindustrie, der Schifffahrt und in Offshore-Windparks eingesetzt. Sie eignet sich sehr gut für Leichtbaukomponenten, da der Materialauftrag zu vernachlässigen ist.

Das Verfahren ist frei von CMR-Stoffen (karzinogene, mutagene, reproduktionstoxische Substanzen) und hinsichtlich des Arbeits- und Umweltschutzes völlig unbedenklich. An dem 2014 eröffneten Entwicklungs- und Produktionsstandort Thun (CH) bietet Thermission die Thermodiffusion als Dienstleistung an. Für größere Chargen entwickelt der Beschichtungsspezialist und Anlagenbauer automatisierte Thermodiffusionsanlagen als maßgeschneiderte Gesamtlösungen, die sich nahtlos in unternehmenseigene Produktionsanlagen integrieren lassen. Das Unternehmen unterhält Vertriebsstandorte in Deutschland und den USA, wo es ab 2018 auch produzieren wird.

  • www.thermission.com

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