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Werkstoffe 07. 04. 2018
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Fachmesse Control in Stuttgart: Mit der industriellen Bildverarbeitung auf der Überholspur -
Qualitätssicherung im Standard von Industrie 4.0

Im Februar wies der VDMA darauf hin, dass die industrielle Bildverarbeitung weiter mit einem deutlichen Wachstum rechnen kann. Dass visuelle Diagnose- und Analysetools stark gefragt sind, zeigt sich auch auf der Control – Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung vom 24. bis 27. April in der Landesmesse Stuttgart.

Der Umsatz der deutschen Bildverarbeitungsindustrie konnte 2017 mit einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von 18 % ein überragendes Ergebnis verzeichnen. Auch für dieses Jahr wird wieder zweistelliges Wachstum prognostiziert. Der Grund für die steigende Beliebtheit der Schlüsseltechnologie ist die Möglichkeit, die visuellen Prozesse unkompliziert in jeden Produktionsprozess zu integrieren. QS-Prozesse mit Bildverarbeitung unterstützen Hightech-Unternehmen bei der Analyse ihrer Herstellungsverfahren. Gleichzeitig erobert industrielle Bildverarbeitung verstärkt neue Anwendungsgebiete. Weitere Wachstumstreiber, so der VDMA, ist die Digitalisierung. Die auf der Leitmesse für Qualitätssicherung ausstellenden Unternehmen würden in ihrer Aussage sicher noch weitergehen: Digitale und voll integrierte QS-Lösungen machen die vollständige Automatisierung von Prozessen überhaupt erst möglich. Gleichzeitig bringen In-line-Qualitätssicherung und Embedded Vision die Güte von Komponenten, Bauteilen, Medizingeräten und Fahrzeugen enorm voran.

Zeichen setzt die Control als international wichtige Qualitätsmesse durch das Angebot an Komponenten, Baugruppen, Teilsystemen und Komplettlösungen für die Qualitätssicherung. Neben der industriellen Bildverarbeitung präsentieren sich boomende Segmente wie robotergestützte Systeme oder optoelektronische Sensortechnik und zeigen praktische Anwendungsmöglichkeiten. Hier präsentieren viele Hersteller und Anbieter ihre Welt-Neuheiten dem anspruchsvollen Fachpublikum.

Der Euphorie der letzten Jahre um Industrie 4.0-Strategien folgen nun analytisches Vorgehen und nachhaltige Standards. Das ist unter anderem dem von Haus aus digitalen Bereich der Qualitätssicherung zu verdanken. Es zeigt sich auch auf der diesjährigen Control, dass Produktivität und Wirtschaftlichkeit wesentlich auf einer wirkungsvollen und durchgängigen Qualitätssicherung beruhen. Und zwar vom Wareneingang bis zur Auslieferung eines Produkts. Fertigungsprozesse werden heute weniger von wirtschaftlichen Kennzahlen, sondern vermehrt von QS-Daten gesteuert. Mit feineren und aussagekräftigeren Daten-Auswertungen entsteht trotz Losgröße 1 im Einzel- wie im Wiederholauftrag ein wirtschaftliches Produkt in reproduzierbarer Qualität.

So gesehen ist die industrielle Qualitätssicherung ein Vorläufer der Industrie 4.0, was sich seit geraumer Frist auch im Produkt- und Leistungs-Portfolio der Control wiederspiegelt. Zum Portfolio zählen die bewährten mechanischen und mechatronischen Mess- und Prüfgeräte, ergänzt durch elektronische CNC-gesteuerte Koordinaten-Messsysteme oder automatisierte Analyseapparate. Im Laufe der Jahre kam die auf Optik und Optoelektronik basierende 3D-Messtechnik hinzu. Trend sind in letzter Zeit die industrielle Bildverarbeitung sowie Visionssysteme, da sie sich unkompliziert in Industrie 4.0-Prozesse einbinden lassen.

Nur durchgängig vernetzte Prozesse und Abläufe sind zuverlässig vollautomatisiert zu betreiben also zu steuern, zu überwachen und situations- oder bedarfsgerecht anzupassen. Die zeitnahe Optimierung von Produktionsprozessen kann nur so gut sein wie die wissens- und technologiebasierte Auswertung, Interpretation und Neuprogrammierung von Prozessen und Abläufen. Diesbezüglich zählen die auf der Messe präsentierten Produkte, Baugruppen, Teil-/ Subsysteme und Komplettanlagen als Hard- und Software-Lösungen zur industriellen Qualitätssicherung eindeutig zu den Vorreitern. Die Digitalisierung aller Prozessfunktionen in Fertigung und Montage wie auch insbesondere der begleitenden intralogistischen Abläufe ist als wesentliche Voraussetzung zur Realisierung der Fabrik der Zukunft anzusehen.

Im gleichen Maße wie die Einnahmen mit QS-Technik wachsen, steigt auch das Interesse an der Messe für Qualitätssicherung. In diesem Jahr stehen der Fachmesse mehr als 60.000 Quadratmeter Hallenfläche zur Verfügung. Ergänzt wird das Präsentationsprogramm der Unternehmen durch ein hochkarätiges Rahmenprogramm zu den technischen Neuheiten. Beispielsweise durch die Vision Talks des EMVA sowie dem Fraunhofer IPA mit seinem Event Forum. Dazu kommt das Angebot des Kooperationspartners Fraunhofer-Allianz Vision mit der Sonderschau Berührungslose Messtechnik. Darüber hinaus zählen die DGQ mit ihren Workshops zu den Machern.

Die P. E. Schall GmbH & Co. KG und die Messe Sinsheim GmbH der Firmengruppe Schall veranstalten technische Fachmessen und zugkräftige Publikumsausstellungen. Je nach Rhythmus werden pro Jahr national und global 17 internationale Fachmessen und in Deutschland sechs renommierte Ausstellungen im Freizeitbereich durchgeführt. Fachmessen der P. E. Schall GmbH & Co. KG sind die Control, Motek, Bondexpo, Optatec, Fakuma und die Blechexpo/Schweisstec.

  • www.control-messe.de

Schichtdickenmessgeräte der ElektroPhysik, Aussteller der Control 2018

Text zum Titelbild: Oberflächeninspektion mittels trevist TWIN der SAC GmbH auf der Control

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