Oberflächentechnik auf der HANNOVER MESSE 2019

Werkstoffe 09. 12. 2018
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Olaf Daebler, Global Director Industrial Supply und SurfaceTechnology im Team der HANNOVER MESSE, im Gespräch mit der Redaktion der WOMag

Redaktion WOMag: Der Bereich Oberflächentechnik wird den ersten Ankündigungen zufolge wiederum in Industrial Supply integriert. Bedeutet dies Herr Daebler, dass sich das Konzept aus 2017 bewährt hat?

Olaf Daebler: Definitiv ja. Unser Ziel war es, die Oberflächentechnik als ein wichtiges Thema der HANNOVER MESSE zu erhalten. Das haben wir erreicht. Durch die Integration in den Bereich Industrial Supply profitieren die Aussteller intensiver von den zahlreichen Synergien, die sie zu Unternehmen und Fachbesuchern im Zulieferbereich haben. Sie stehen im unmittelbaren Umfeld ihrer Kunden und erreichen damit wichtige Zielgruppen viel direkter. Außerdem wächst die Wertschöpfungskette noch enger zusammen. Sie reicht nun innerhalb einer Halle von der Vorbehandlung über Beschichtung und Nachbehandlung bis hin zum Endprodukt.

Redaktion WOMag: Wird die Darstellung der Oberflächentechnik in Industrial Supply hervorgehoben und wodurch?

Olaf Daebler: SurfaceTechnology Area – so heißt der Bereich auf der HANNOVER ­MESSE und das wird man auch sehen. Wir werden wie 2017 eine klare Beschilderung haben, die alle an Oberflächentechnik interessierten Fachbesucher dorthin führt. Wir haben Schilder, die von den Decken hängen, Schilder in Blickhöhe und Hinweise auf allen Hallenplänen. Das Konzept der ausgeflaggten Area hat sich bewährt und ist bei den Ausstellern auf sehr positive Resonanz gestoßen. Dabei bleiben wir natürlich auch.

Redaktion WOMag: Den bisherigen Meldungen zufolge wird der ZVO auf der ­Messe keinen Gemeinschaftsstand anbieten; ­damit fehlt einer der bisherigen Motivatoren zur Teilnahme von Unternehmen im Bereich der Oberflächentechnik - wie wird die Deutsche Messe AG diesen Nachteil wettmachen?

Olaf Daebler: Klar, das hätten wir uns sicherlich anders gewünscht. Aber wir haben gute Argumente für Unternehmen der Oberflächentechnik, im April 2019 in Hannover dabei zu sein. Wir werden in auf der Messe Halle 5 mit der SurfaceTechnology Area in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Themen Leichtbau, Kleb- und Fügetechnik sowie Digital Factory stehen. Wir rechnen also nicht nur mit den thematisch richtigen Besuchern für die Oberflächentechnik, sondern erwarten auch eine hohe Besucherfrequenz auf den Ständen. Deshalb freuen wir uns selbstverständlich über jeden Galvaniker, der nicht nur auf unserer SurfaceTechnology GERMANY in Stuttgart, sondern auch auf der HANNOVER MESSE dabei ist.

Redaktion WOMag: Gibt es schon einen ersten Überblick über Teilnehmer aus dem bisherigen Kreis der Unternehmen der Ober­flächentechnik?

Olaf Daebler: Viele wichtige ­Unternehmen der Branche sind bereits angemeldet. So etwa MHG Strahltechnik, Mink, Kullen-Koti, die Helmut Fischer GmbH oder auch Krautzberger. Im April werden wir für alle Bereiche Unternehmen an Bord haben, also Teilereinigung und Vorbehandlung, ­Galvanotechnik, Lackiertechnik, Strahltechnik, ­industrielle Plasmaoberflächentechnik, Nanotechnologie, Mess-, Prüf- und Analysegeräte sowie Dienstleistungen.

Redaktion WOMag: Wie verändert sich die HANNOVER MESSE 2019 gegenüber den früheren Veranstaltungen? Wächst die Messe?

Olaf Daebler: Über exakte Zahlen lässt sich erst im April sprechen. Wir gehen davon aus, dass rund 6500 Unternehmen aus mehr als 70 Ländern in Hannover ausstellen werden. Besucherseitig rechnen wir mit mehr als 220 000 Menschen, die sich die Weltleit­messe der Industrie nicht entgehen ­lassen werden. Damit liegen wir stabil auf hohem Niveau. Es gibt keine andere Messe, die an fünf Tagen auf eine Gesamtzahl von etwa 6,5 Millionen internationalen Geschäftskontakten kommt.

Redaktion WOMag: Verändert sich die Zusammensetzung der Branchen auf der HANNOVER MESSE?

Olaf Daebler: Tatsächlich entwickelt sich die HANNOVER MESSE kontinuierlich weiter. Und das muss sie auch als Abbild der entsprechenden Märkte. Aktuell beobachten wir vor allem das Zusammenwachsen der Bereiche Automation und IT im Zuge der digitalen Transformation der Industrie. Das hat unter anderem zur Folge, dass wir im Bereich Digital Factory stark wachsen. Denn es sind zum einen die Automatisierer, die sich vermehrt IT-Kompetenz aneignen. Zum anderen lässt sich auf der HANNOVER MESSE aber auch sehr gut beobachten, dass über die letzten Jahre die klassischen IT-Konzerne mehr und mehr die Industrie für sich entdecken und Kooperationen für gemeinsame Plattformen und Cloud-Lösungen eingehen.

Redaktion WOMag: Welches sind die industriellen Schwerpunkte der HANNOVER ­MESSE 2019?

Olaf Daebler: In den Kernbereichen bleibt sich die HANNOVER MESSE treu. Automation und IT, Antriebs- und Fluidtechnik, Energietechnik, Forschung und Entwicklung, industrielle Zulieferung sowie Druckluft- und Vakuumtechnik sind die wesentlichen Standbeine der kommenden Veranstaltung. Hinzu kommen Schwerpunktthemen wie Robotik, Leichtbau, Digital Twin oder eben Oberflächentechnik. Und nicht zu vergessen das Leitthema der HANNOVER MESSE 2019, Industrial Intelligence. Damit ist die Vernetzung von Mensch und Maschine im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz gemeint.

Redaktion WOMag: Herr Daebler, vielen Dank für das Gespräch. Wir sind gespannt auf die Messe und das Resultat für die ausstellenden Unternehmen entlang der Prozesskette.

Titelbild: Olaf Daebler, Deutsch Messe AG

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