Die Nachrichten von der diesjährigen Hannover Messe werden im Übermaß durchzogen von den Errungenschaften der IT-Technik, der Weiterentwicklungen beim Einsatz von Sensoren und allem, was unter Industrie 4.0 verstanden werden kann. Hierin spielen die Neuerungen der Messtechnik eine wichtige Rolle, da sie einen großen Teil der Kennwerte liefern, mit denen sich eine moderne Fertigung effizienter und vor allem energiesparender gestalten lässt.
Im Bereich der Werkstoff- und Oberflächentechnik bieten sich zur Charakterisierung und Bewertung von Werkstoffen beispielsweise detaillierte Analysen von deren Zusammensetzung oder Phasenzuständen an. Hierzu wurden an der BTU Cottbus-Senftenberg bildgebende Systeme entwickelt, mit denen sich unter anderem die tribologischen Merkmale von Beschichtungen ermitteln und bewerten lassen (Beitrag Seite 4ff). Ebenfalls zur Beurteilung des tribologischen Verhaltens von Oberflächen werden häufig die Härten der Reibpartner herangezogen. Dieses Thema greift Professor Dr. Schorr vom Steinbeis-Transferzentrum Tribologie auf und stellt dar, wie korrekte Härten von Oberflächen ermittelt werden und wie Fehler bei derartigen Messungen vermieden werden können (Beitrag Seite 6ff).
Sehr hilfreich können auch Messungen der Prozesskenngrößen sein, insbesondere im Bereich der galvanotechnischen Beschichtung, da hier eine relativ große Zahl an Parametern vorliegen kann und deren Wirkungsabhängigkeit für die Beschichtungsprozesse eine hohe Relevanz besitzt. Eine bisher noch nicht sehr verbreitete, aber äußerst elegante Messtechnik ist die Röntgenanalytik von Elektrolyten. Derzeit betreibt die B+T K-Alpha erhebliche Entwicklungsarbeiten, um das bisherige, bewährte Messsystem den Anforderungen der Industrie 4.0-Philosophie anzupassen (Beitrag auf Seite 30-31). Mit dem System des Messgeräteherstellers B+T K-Alpha lassen sich die in der Praxis häufig auftretenden Schwankungen der Metallgehalte der Elektrolytsysteme drastisch reduzieren. Dadurch steigt die Präzision der hergestellten Beschichtungen in Bezug auf die entscheidenden Kennwerte Schichtdicke, Schichtverteilung und Schichtzusammensetzung erheblich. Dies trägt dazu bei, den gesamten Prozess der Beschichtung exakt planbar zu machen – ein notwendiger Schritt zur Realisierung von Industrie 4.0 in der Oberflächentechnik, zur
Erhöhung der Prozesseffizienz und damit auch ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Akzeptanz der Branche bei den Kunden der Beschichtungsunternehmen.
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