Internationale Ehrung für Christoph Leyens

Werkstoffe 07. 04. 2019
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Dresdner Werkstoffexperte zum Adjunct Professor in Melbourne ernannt

Der Dresdner Werkstoffexperte Christoph Leyens wurde von der renommierten RMIT University in Melbourne, Australien, zum Adjunct Professor ernannt. Leyens ist Leiter des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS und Direktor des Instituts für Werkstoffwissenschaft der Technischen Universität Dresden.

Die Ehrung Adjunct Professor erhielt Leyens für seine Kooperation mit der RMIT University in der Additiven Fertigung. In Australien gilt der Begriff als Ehrentitel für externe Wissenschaftler, die in enger Verbindung mit ­einer Universität stehen. In den vergangenen Jahren war es dem Werkstoffexperten mit seinen Teams am Fraunhofer IWS und an der TU Dresden gelungen, international sichtbare Akzente zu setzen und die Additive Fertigung als Leuchtturm am Wissenschaftsstandort Dresden zu etablieren. Im Additive Manufacturing Center Dresden (AMCD), das vom Fraunhofer IWS und der TU Dresden als gemeinsames Kompetenzzentrum betrieben wird, erforschen und entwickeln die Experten verfahrensübergreifend Werkstoff- sowie Fertigungslösungen für innovative Produkte, um Anwendungen in Luft- und Raumfahrt, Energie- und Medizintechnik, Werkzeug und Maschinenbau sowie der Kraftfahrzeugtechnik zu realisieren. Mit Agent-3D koordinieren die Experten vom AMCD aus zusätzlich auch eines der größten europäischen Forschungsvorhaben zur Additiven Fertigung. Gemeinsam mit 120 Netzwerkpartnern wird die Entwicklung dieses stark wachsenden Technologiefeldes zum industriereifen Produk­tionsverfahren vorangetrieben.

 

Grundlage für ­interkontinentalen ­Forschungstransfer geschaffen

Über die Auszeichnung der RMIT University freut sich Leyens sehr: Sie führt zu einer weiteren Festigung unserer internationalen Beziehungen mit Australien. Erfahrungsaustausch über Köpfe sei in der Wissenschaft unerlässlich. Als Adjunct Professor betreut Leyens unter anderen Doktoranden, die in gemeinsamen Promotionsvorhaben an der RMIT University forschen und dabei auch ­Zugang zu Forschungsgeräten und Fachwissen aus Dresden erhalten, die am eigenen Standort nicht verfügbar sind. Im Gegenzug wird für Dresdner Wissenschaftler eine einfache Möglichkeit für Forschungsaufenthalte in Melbourne geschaffen. Die große Entfernung zwischen Deutschland und Australien spielt bei der Zusammenarbeit der Wissenschaftler nur eine untergeordnete Rolle. Die Experten der Additiven Fertigung treffen sich Leyens zufolge auf Tagungen überall auf der Welt, ob in Dresden zur eigenen Tagung ISAM 2019, in den USA, China oder Singapur. Bereits im Juni reist Leyens wieder nach Australien, um in Melbourne auf einer internationalen Konferenz während eines Plenarvortrags über die Entwicklungen der Additiven Fertigung in Europa zu referieren. Dabei wird er besonders die intensive Zusammenarbeit der Industrie sowie der universitären und außeruniversitären Forschung in Deutschland hervorheben. Diese seien Garanten für den Erfolg deutscher Unternehmen auf dem ­international hart umkämpften Markt.

Über die RMIT University

Die RMIT University in Melbourne, ­Australien, ist eine globale Universität für Technologie, Design und Unternehmertum. Als eine der ursprünglichen australischen Hochschulen genießt sie einen internationalen Ruf für hervorragende Leistungen in der Berufsausbildung, angewandten Forschung und das Engagement für die Bedürfnisse von Industrie und Gesellschaft. Die Arbeiten zur Additiven Fertigung führt das RMIT Centre for ­Additive Manufacturing durch, das 2014 gegründet wurde, um sich auf das neue und aufstrebende Gebiet der digitalen Additiven Fertigung zu konzentrieren. Neue Produkte und Verfahren sollen auf der Grundlage dieser Technologie erforscht und entwickelt, zukünftige Industrie- und Hochschulführer in diesem Bereich ausgebildet und neue Horizonte für die Additive Fertigung weltweit eröffnet werden. Die weltweit führende Forschungsplattform für den 3D-Druck besteht aus sechs Professoren, vier assoziierten Professoren, drei Senior Dozenten, einem ARC Future Fellow, zwei ARC DECRA Fellows und 22 Doktoranden. Ein Schwerpunkt der Forschung des Zentrums ist die additive Herstellung von Komponenten in fortschritt­lichen Materia­lien wie Hochleistungsmetallen, Kunststoffen und Verbundwerkstoffen. Dies geschieht durch den Übergang vom Rapid Prototyping zur Serienproduktion von kundenspezifischen funktionalen Endprodukten und Teilen, die direkt vom Design ausgehen, ohne dass Werkzeuge in den kritischen Phasen benötigt werden. Zu den Zielbranchen gehören biomedizinische Geräte, Luft- und Raumfahrt, Verteidigung und Bergbau. 

 

Über das Institut für Werkstoffwissenschaft der TU Dresden

Dem Institut für Werkstoffwissenschaft der TU Dresdengehören vier am Institut berufene Professoren und ein außerplanmäßiger Professor mit mehr als 150 Beschäftigten an. Weiterhin bestehen zusätzlich sechs gemeinsame Professuren mit anderen Einrichtungen (Leibniz- und Fraunhofer-Institute) und vier Honorarprofessuren. Insgesamt sind mehr als 250 Studierende im Diplom- und Bachelor-Studiengang Werkstoffwissenschaft eingeschrieben. Zusätzlich bietet das Institut Lehrleistungen für andere Diplom- und Masterstudiengänge der Fakultäten Maschinenwesen, Elektrotechnik, Erziehungswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften. Das Institut wird von Prof. Dr.-Ing. Christoph Leyens geleitet, der gleichzeitig Inhaber der Professur für Werkstofftechnik ist. Diese verbindet werkstoffwissenschaftliche Grundlagenforschung mit anwendungsorientierten Fragenstellungen. Die Forschungsergebnisse werden international publiziert und finden Eingang in die industrielle Anwendung, zum Beispiel in die Luft- und Raumfahrtindustrie, die Energie- und Elektrotechnik, die Automobilindustrie, den Schienenfahrzeugbau sowie in die Medizintechnik. Die Professur für Werkstofftechnik ist Kooperationspartner des Fraunhofer IWS im Additive Manufacturing Center Dresden (AMCD).

Text zum Titelbild: Der Dresdner Werkstoffexperte Christoph Leyens wurde von der RMIT University in Melbourne, Australien, zum Adjunct Professor ernannt (© Martin Förster)

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