Digitalisierung elektrochemischer Prozesse

Oberflächen 07. 04. 2019
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Öffentlicher und kostenloser Workshop der DGO im Rahmend der BMBF-Förderinitiative InnoEMat am 28. Mai in Frankfurt am Main für alle Interessenten aus der Industrie und Wissenschaft

Im Rahmen der BMBF-Förderinitiative
InnoEMat – Innovative Elektrochemie mit neuen Materialien – wird am 28. Mai 2019 im Fleming´s Express-Hotel in Frankfurt am Main einen kostenlosen Workshop zum Thema Digitalisierung elektrochemischer Prozesse für Interessenten aus der Industrie und Wissenschaft organisiert. Zu Beginn referieren drei renommierte Fachexperten zu unterschiedlichen Aspekten der Digitalisierung mit Bezug zu elektrochemischen ­Prozessen.

Anschließend haben die Teilnehmer Gelegenheit, im Rahmen des Diskussionsformats World Café zusammen mit den Referenten und weiteren Experten in kleinen Gruppen folgende Themen zu erörtern:

  • Flexibilisierung – Vernetzung mit externen Systemen – Demand side Management
  • Prozessführung – Prozesssimulation, Prozessüberwachung und -steuerung in Echtzeit
  • Prozessoptimierung – Ressourcen- und Energiemanagement
  • Produkt- und Materialentwicklung – Digitaler Zwilling – Qualitätssicherung – Lebenszyklusbetrachtung

Die Referate zur Einführung in den Workshop thematisieren die Qualitätssicherung, die ­Digitalisierung in der Galvanotechnik sowie die Produktionsplanung.

Qualitätssicherung mittels ­intelligenter Planung und Steuerung 4.0

Im Vortrag von Karl Morgenstern wird aufgezeigt, wie mit einem digitalen Assistenzsystem Verbesserungen im Bereich der Produktion und der Qualität erreichbar sind. Das Assistenzsystem greift auf das vorhandene ERP-System zurück. Das Optimierungsmodul basiert auf modernsten patentierten ­Algorithmen.

Anhand von Umsetzungsbeispielen werden einfache, aber effiziente Lösungen aufgezeigt, die sich unter anderem mit der heutigen Fertigung sowie der Logistik auseinandersetzen. Des Weiteren richtet der Referent seinen Blick auf die Reduzierung von Rüstzeiten und Materialeinsatz inklusive der Qualitätsverbesserung, zum Beispiel im Bereich der Passivierung, das rechtssichere Tempern durch gezielte Einsteuerung der Aufträge sowohl im Bereich der Durchlauf- als auch der externen Wärmebehandlung, Erreichen von gleichmäßigen Schichtdicken auch bei Verbundgleichrichtern sowie die Vermeidung von Vermischungen durch gezielte Planung von optisch kaum oder nicht unterscheid­baren Kriterien

Digitalisierung in der ­Galvanikindustrie – Chancen und Herausforderungen

Digitalisierung ist einer der großen Veränderungstreiber in der Produktion und beeinflusst damit nach Ansicht von Dr. Sebastian Thiede auch die Galvanikindustrie. Hiermit eröffnen sich neue Chancen zur besseren Planung und Betrieb von Maschinen und Anlagen, zum Beispiel durch die Einführung ­eines digitalen Zwillings der realen Anlage oder durch die Nutzung von innovativer Sensorik. Allerdings bringt dieser Wandel auch eine Reihe von Herausforderungen mit sich, zum Beispiel bezüglich Wirtschaftlichkeit oder Sicherheit dieser neuen IT-basierten Systeme. Der Vortrag – hauptsächlich basierend auf dem Projekt Galvanik 4.0 - soll anhand von Beispielen die Potentiale, aber auch die notwendigen Aufwände zur Etablierung von Digitalisierungslösungen in der Galvanik aufzeigen.

Wirtschaftliches Potential ­strommarktorientierter Produktionsplanung energieintensiver Prozesse

Im dritten Einführungsbeitrag stellt sich ­Luisa Brée der Frage, ob Elektrolyse die Lösung für die schwankende Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien sein könnte. Die zunehmende Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien unterliegt wetterbedingt signifikanten zeitlichen Schwankungen, was die Stabilität des Stromnetzes gefährdet. Um die Netzstabilität aufrechtzuerhalten, wurden markt­seitig erste Anreize für große Stromabnehmer geschaffen, ihren Stromverbrauch der Strom­erzeugung anzupassen. Eine solche Flexibilisierung des Betriebs geht allerdings in der Regel durch Effizienzverluste beim Verlassen des optimalen Betriebspunktes einher, was erhöhte Betriebskosten verursacht. Trotzdem bergen Flexibilisierung und Prozessoptimierung ein großes wirtschaftliches Potential, da schwankende Strompreise am Spotmarkt ausgenutzt werden können, um die Energiekosten, insbesondere von energieintensiven Elektrolyseprozessen, stark zu senken.

Außerdem können Einnahmen durch das Anbieten von Zusatzleistungen auf Abruf, wie beispielsweise Regelenergie, generiert werden. Beide Strategien werden anhand industrieller Fallstudien für die Chlor-Alkali Elektrolyse und die Aluminiumherstellung vorgestellt und bewertet.

Interessenten können sich bis zum 22. Mai über die Internetseite des Projekts InnoeMat anmelden:

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