Die zunehmenden Bemühungen für einen besseren Schutz der Umwelt führen dazu, dass viele etablierten Technologien intensiv hinterfragt werden. Im Bereich der Werkstoff- und Oberflächentechnik werden bereits seit einigen Jahren Blei, Kadmium oder auch organische Lösemittel nur noch in gut begründeten Ausnahmefällen eingesetzt. Nach wie vor in der Diskussion steht die kaum zu ersetzende Chromoberfläche, wobei hier lediglich ein Zwischenprodukt und nicht das Endprodukt Gegenstand der Abwägungen für oder gegen einen Einsatz von Chrom(VI) ist.
Deutlich entspannter ist die Situation bei den Unternehmen, die sich mit der Herstellung von Produkten aus Zink oder mit einer Zinkbeschichtung befassen. Zink oder Zinkverbindungen unterliegen (vorsichtig vermutet: derzeit) keinerlei zu befürchtenden Einschränkungen bezüglich der eingesetzten Ausgangsstoffe und der hergestellten metallischen Zinkprodukte. Durch Zinkgießen werden heute komplex geformte Werkstücke ebenso eingesetzt wie beispielsweise einfach geformte Möbelbeschläge oder Türklinken. Zinkbeschichtungen stellen nach wie vor den wirkungsvollsten Korrosionsschutz für Eisenwerkstoffe dar. Für die Beschichtung selbst werden vorwiegend dickere Schichten (zwischen wenigen 10 µm bis zu mehreren 100 µm) auf großvolumigen Stahlteilen durch Tauchen in Schmelzen – auch als Feuerverzinken bezeichnet – hergestellt. Vorwiegend kleinere Teile – vom Beschlag für das Bauwesen bis zu Massenteilen im Bereich der Verbindungstechnik (Schrauben, Nieten, Bolzen) – werden galvanisch verzinkt. Zudem spielen Mischungen aus metallischem Zink und organischem Bindemittel, die sogenannten Zink-Flake-Beschichtungen, die dritte Variante für zinkhaltige Oberflächen dar.
Am Beispiel von Tauchschmelzbeschichtungen auf Basis von Zink werden in der vorliegenden Ausgabe (Seite 15) Einblicke in neuere Entwicklungen zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit und der Einsparung von Rohstoffen und Energie gegeben. Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch das Zulegieren von Aluminium die korrosive Auflösung verringert. Bei den galvanischen Zinkschichten wird dies ebenfalls durch Hinzufügen eines weiteren Metalls (seit einigen Jahren bevorzugt Nickel) sowie durch eine zusätzliche Passivierung der Zinkschicht erreicht. Passivierungen können im Übrigen sowohl auf galvanischen Zinkoberflächen als auch bei feuerverzinkten Oberflächen erzeugt werden. Alle genannten Verfahren zeichnen sich durch eine sehr gute Umweltverträglichkeit aus und unterstützen durch die Verlängerung der Lebensdauer von Produkten die Bemühungen zum Schutz der Umwelt.
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