Auf dem langen Weg zur Energiewende

Werkstoffe 08. 06. 2019

Die jetzt stattgefundenen Wahlen haben es gezeigt: Die Bevölkerung setzt sich zunehmend intensiver mit den Themen des Umweltschutzes auseinander, insbesondere im Hinblick auf die Vermeidung von Emissionen durch die Hinwendung zur E-Mobilität. Allerdings tauchen immer wieder durchaus nachvollziehbare Kritikpunkte auf, die den bisher genutzten Verfahren zur Energiegewinnung nur bedingt eine bessere Umweltbilanz bestätigen - beispielsweise im Hinblick auf die Gesamtbilanz zur Stromgewinnung durch Off-Shore-Windanlagen. Die ohne Zweifel erforderlichen und richtigen Bemühungen zur Eingrenzung der Schadstoffemission lassen sich wohl nicht ohne Abstriche realisieren.
Insbesondere fehlen noch einige wichtige Elemente, um unser gewohntes Leben in
gleichem Maße fortführen und trotzdem auf die Verbrennung fossiler Energieträger verzichten zu können.

Zu den noch ungelösten (oder nur teilweise gelösten) Aufgaben zählt neben der Energiegewinnung vor allem die Energiespeicherung. Um auf dem (vermutlich langen) Weg zu besseren Speicherung von Strom hilfreiche Zwischenerfolge verbuchen zu können, bietet es sich an, alle Möglichkeiten zu Einsparung von Strom auszunutzen. Ein Teil dieser Aufgaben besteht darin, Verluste von elektrischer Energie zu minimieren. Hier kann die Werkstoff- und Oberflächentechnik einige Beitrage leisten, beispielsweise durch die Reduzierung von Übergangs- und Leitungswiderständen - ein Thema des in Kürze stattfindenden Anwenderkongress Steckverbinder. Neue Ansätze werden aber auch mit einer Entwicklung des Fraunhofer-Instituts IFAM zur Effizienzsteigerung elektrischer Antriebe durch die Verbindung von Aluminium und Kupfer aufgezeigt (Beitrag Seite 11).

In der Galvanotechnik ist in der Regel Strom der Produktionsfaktoren, der die höchsten Kosten verursacht. Vor allem muss von einer stetigen Steigerung der Kosten für Strom in den nächsten Jahren ausgegangen werden. Hier sind die Arbeiten des Förderprojekts
GalvanoFlex zu nennen, das sich mit der Einsparung von Strom für die galvanische Metallabscheidung befasst (Beitrag Seite 31). Die bisherigen Arbeiten haben gezeigt, dass viele Betriebe sich zunächst mit der genauen Aufzeichnung der Energieverbräuche bei den einzelnen Prozessstufen befassen müssen. Durch den optimalen Einsatz von bereits seit einigen Jahren bewährten Technologien kann der Stromverbrauch bereits erkennbar gesenkt werden. Im zweiten Schritt kommen dann neue Verfahren wie beispielsweise Blockheizkraftwerke zum Einsatz, die wiederum sehr sorgfältig auf die jeweilige Fertigungsbedingungen abzustimmen sind. Im Endergebnis lassen sich damit deutliche Kosteneinsparungen erzielen. Betriebe investieren somit in die Zukunftsfähigkeit und tragen gleichzeitig dazu bei, die Energiewende in die Realität umzusetzen.

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