Für einen Kfz-Zulieferer entwickelte die PETIG AG eine effiziente Anlage zum Stanzen von Aluminiumprofilen. Die komplexe Sonderanfertigung vereint gleich mehrere Arbeitsschritte und erfüllt alle Wünsche des Kunden an eine schnelle und wirtschaftliche Fertigung.
Die komplette Anlage während der Testläufe im Werk in Grevenbroich
Leicht, stabil und gut zu verarbeiten: Viele Argumente sprechen für den Einsatz von Aluminium bei der Herstellung von Kfz-Teilen. Dabei ist die hohe Verformbarkeit des Leichtmetalls mit Blick auf die Verarbeitung Fluch und Segen zugleich. Bei der Konstruktion ihrer Stanzanlagen gehen die Ingenieure der PETIG AG immer auf Nummer Sicher: Die durchdachte Konstruktion der Stanzwerkzeuge sorgt mittels Spreitzmatritzen für ein verformungsfreies und exaktes Stanzbild. So auch bei dem aktuellen Projekt im Bereich Sondermaschinenbau: einer vollautomatischen Stanzanlage für die Bearbeitung von Aluminiumprofilen für einen der führenden Kfz-Zulieferbetriebe.
Flexible Steuerung mittels SIMANTIC S7
Die Anlage führt alle Arbeitsschritte voll automatisch aus, angefangen bei der Positionierung der unbearbeiteten Profile über das Ablängen und Stanzen bis zum Weitertransport der fertigen Bauteile zum nächsten Fertigungsschritt. Koordiniert werden die teilweise parallel laufenden Schritte durch eine Steuerung auf Basis der SIMATIC S7. Die vielseitige Siemens-Applikation sorgt im vollautomatischen Modus für eine äußerst hohe Taktzahl. Daneben kann die Anlage auch halbautomatisch oder von Hand gesteuert werden, wobei das Anlagendisplay dem Bediener eine detaillierte Visualisierung des laufenden Prozesses bietet.
Die moderne SIMATIC-Steuerung auf Basis TIA Portal sorgt für einen reibungslosen Produktionsablauf
Einsatz verschiedener Stanzwerkzeuge möglich
Die Konzeption der Anlage ermöglicht den Einsatz von verschiedenen Stanzwerkzeugen. Hierfür wird jedes Werkzeug wird mit einer individuellen Artikelnummer versehen, die dann mit den jeweiligen spezifischen Werten und Eigenschaften in der Steuerung der Anlage hinterlegt wird. Dank der optimalen Wartungs- und Zugangsmöglichkeiten kann die Stanzkomponente einfach und mit wenigen Handgriffen getauscht werden.
Hinten wird gesägt, vorne gestanzt; die Anlage führt mehrere Fertigungsschritte in schneller Taktung aus
Butzen und Reststücke werden zentral gesammelt
Durch das Ablängen der Profile und das Stanzen fallen während des Fertigungsprozesses an verschiedenen Stellen an der Anlage Reststücke und Stanzbutzen an. Diese werden über Förderbänder automatisch aus der Anlage ausgeschleust und zentral gesammelt, so dass sie ohne großen Aufwand dem Rohstoffrecycling zugeführt werden können.
Gleiches gilt für Späne, die beim Schneiden der Aluminiumprofile entstehen: Diese werden durch eine leistungsstarke Absauganlage direkt beim Schnittvorgang entfernt und in einem Sack an der Saugvorrichtung gesammelt. Durch die Absauganlage ist eine absolute Sauberkeit der Anlage sichergestellt, so dass die Aluminiumprofile nicht durch Späne oder Flitter verunreinigt werden.
Anlagen erfüllen hohe Anforderungen der Kfz-Industrie
Die Kfz-Fertigung hat einen bemerkenswert hohen Grad an Automatisierung erreicht. Teile und Baugruppen werden just in time gefertigt und geliefert, teure Lagerhaltung gibt es kaum, der Nachschub an benötigten Komponenten ist meist im Lkw auf der Straße unterwegs. Kommt es durch Anlagenstillstände oder Lieferengpässe zu Störungen in diesen fein abgestimmten Prozessen, kann dies die Fertigung ganzer Produktionsstandorte lahmlegen. Hans-Joachim Küstner und Karl-Heinz Klohs, Geschäftsführer der PETIG AG, kennen die hohen Anforderungen der Fahrzeughersteller an die Produktion und Fertigung. Daher durchlaufen alle Anlagen von PETIG eine umfangreiche Testphase, in der sowohl die Software als auch jede einzelne Funktion der Anlage intensiv geprüft werden. Erst dann verlässt die Maschine das Werk in Grevenbroich.
Bei der Installation vor Ort beim Kunden stehen die Ingenieure von PETIG ihren Auftraggebern mit Rat und Unterstützung zur Seite – von der Anlieferung der Anlage über deren Installation und die anschließende Schulung der Mitarbeiter bis zum reibungslosen Betrieb in der Regelproduktion. Ein umfassendes Wartungs- und After Sales-Konzept stellt den sicheren Betrieb der Anlage über deren gesamten Lebenszyklus sicher.
Über die PETIG AG
Ein vielseitiges Maschinenprogramm und innovative Entwicklungen machen PETIG zu einem der Marktführer im Bereich der Stanz- und Schneidtechnik. Die Erfolgsgeschichte des Unternehmens beginnt bereits 1901 im sauerländischen Altena. Als Werkzeugproduzent für die Draht verarbeitende Industrie ist die Firma sehr erfolgreich; schnell entstehen Kundenbeziehungen in ganz Europa. Neben einem breiten Portfolio standardisierter hydraulischer Geräte fertigt das Unternehmen im Sondermaschinenbau auch individuelle Anlagen nach den Vorgaben seiner Kunden. Die kontinuierliche Expansion des Unternehmens macht 1950 den Umzug nach Grevenbroich notwendig; hier entwickelt PETIG hydraulische Schneidegeräte. Diese Innovation sorgt bei ihrer Markteinführung 1952 für großes Aufsehen und ist in weiterentwickelter Form heute noch fester Bestandteil des Produktportfolios.
Auch in späteren Jahren beweist das Unternehmen Gespür für technische Trends. Schon früh erkennen die Ingenieure die Entwicklung hin zur Automatisierung, die das Unternehmen durch die Entwicklung hydraulischer Reihenstanzanlagen umsetzt. Im eigens hierfür gegründeten Bereich Sondermaschinenbau entstehen neue richtungsweisende Maschinenkonzepte, wie die CNC-gesteuerten Stanzmaschinen, die das Unternehmen seit den 1990er-Jahren als Serienprodukt erfolgreich vertreibt. Heute sind die Werkzeuge und Anlagen von PETIG in den unterschiedlichsten Anwendungsbereichen im Einsatz; das Unternehmen betreut Kunden in über 40 Ländern rund um den Erdball.
- www.petig.com
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Text zum Titelbild: Das Stanzwerkzeug kann mit wenigen Handgriffen ausgetauscht werden