Komplexe Bauteile effizient und schonend entgraten

Werkstoffe 03. 09. 2019
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SurTec präsentiert neues chemisches Verfahren für Werkstücke aus ferritischem Stahl

Ob gefräst, gedreht oder gestanzt – in keinem der Fertigungsverfahren lässt es sich vermeiden, dass bei der Bearbeitung von metallischen Werkstücken ein Grat entsteht. Insbesondere bei kleinen Bauteilen mit komplexer Geometrie und schwer zugänglichen Stellen stoßen mechanische Verfahren zur Beseitigung dieser scharfkantigen Metallaufwerfungen an ihre Grenzen. Mit einem neuen chemischen Entgratungsverfahren präsentiert der Spezialist für Oberflächentechnik SurTec auf der DeburringEXPO 2019 eine
effiziente Lösung für diese Anwendung.

Speziell für kleine Dreh-, Stanz- und Frästeile aus ferritischem Stahl entwickelt, ermöglicht SurTec 451 die schonende Bearbeitung der Bauteile sowohl als Schüttgut in einer Trommel als auch als Gestellware. Sowohl die Konzentrate als auch die Aktivverfahren von SurTec 451 enthalten keine Flusssäure, wodurch das Risiko von Arbeitsunfällen und Umweltschäden reduziert wird. Wie Andreas Schaab, Verfahrensingenieur bei SurTec, ausführt werden durch das chemische Entgraten Beschädigungen am Bauteil verhindert, da keinerlei mechanische Beanspruchung der Komponenten stattfindet. Somit können auch weiche und biegeempfindliche Teile problemlos bearbeitet werden. Zudem werden beim chemischen Entgraten keine Oberflächenfehler kaschiert, die im weiteren Verfahren zu Bauteilausfällen führen können, wie es beispielsweise beim Gleitschleifen der Fall sein kann.

Im chemischen Entgratungsprozess wird an den benetzten Stellen Werkstoff durch chemische Auflösung abgetragen. Dadurch werden die Oberflächen eingeebnet und geglättet. Im Gegensatz zum mechanischen Entgraten beginnt die Einebnung dabei im Mikrobereich, erst mit zunehmender Behandlungsdauer werden auch größere Strukturen verrundet und geglättet. Der Werkstoffabtrag ist bei dieser Bearbeitungstechnik an den Ecken und Kanten des Werkstücks um ein Mehrfaches verstärkt, so dass diese Bereiche bevorzugt abgebaut werden. Durch die Behandlung mit SurTec 451 können Grate bis zu einigen Zehntel Millimeter Größe zuverlässig beseitigt werden.

Das chemische Entgratungsverfahren ist insbesondere geeignet für komplexe Kleinteile aus gehärtetem und ungehärtetem ferritischem Stahl, bei denen an schwer zugänglichen Stellen Grate abgetragen werden müssen. Dazu gehören Dreh-, Stanz- und Frästeile in der Textilmaschinenindustrie (z.B. Nadeln), der Uhrenindustrie (z.B. Zahnräder), der Automobilindustrie (z.B. Einspritzdüsen) sowie Komponenten aus dem allgemeinen Maschinenbau (z.B. Ventilkörper, Kettenglieder etc.).

Auf der DeburringEXPO stehen die Experten von SurTec für alle Fragen zum chemischen Entgraten zur Verfügung. Insbesondere Aspekte des Gesamtprozesses wie die Vor- und Nachbehandlung der Bauteile und deren optimale Vorbereitung auf weiterführende Prozesse wie galvanisch und chemisch Nickel, Chrom, Phosphat oder auch Lackieren können hier angesprochen werden.

Über SurTec

SurTec entwickelt, produziert und vertreibt chemische Spezialitäten für die Oberflächenbehandlung. Mit seinen vier Anwendungsfeldern der industriellen Teilereinigung, Metallvorbehandlung, funktionale und dekorative Galvanotechnik deckt SurTec das volle Portfolio in diesem Bereich ab. Das Unternehmen ist nach der internationalen Norm ISO 9001 (Qualitätsmanagement) zertifiziert. Die zusätzlichen Zertifizierungen nach
OHSAS 18001 und ISO 14001 unterstreichen die wichtigen Unternehmensziele Arbeits- und Gesundheitsschutz wie auch Umweltverträglichkeit und Ressourcenschonung. Die SurTec Gruppe mit Sitz in Bensheim, Deutschland, gehört zur Freudenberg Chemical Specialities SE & Co. KG und ist in 22 Ländern mit eigenen Gesellschaften und in mehr als 20 Ländern über Partnerunternehmen vertreten.

Über Freudenberg Chemical Specialities

Die Freudenberg Chemical Specialities SE & Co. KG mit Sitz in München, ist eine Geschäftsgruppe innerhalb der Freudenberg Gruppe. Sie besteht aus einer schlanken, marktorientierten Organisation mit Geschäftsleitung und Teilkonzernfunktionen. Ziel ist die Förderung der Innovationspotenziale in der Gruppe sowie der Ausbau der weltweiten Marktführerschaft. Zur Gruppe gehören die fünf weitgehend eigenständig agierenden und in über 40 Ländern tätigen Unternehmensbereiche Klüber Lubrication, Chem-Trend, OKS, Capol und SurTec. Die Geschäftsgruppe beschäftigt rund 3600 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro.

Halle 1, Stand 224

Text zum Titelbild: Bohrung vor (links) und nach dem chemischen Entgraten

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