3D-Druck: Nutzen für die Galvanotechnik

Oberflächen 08. 10. 2019
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Die Einsatzmöglichkeiten von 3D-Druckern sind grenzenlos vielseitig. Was als technische Spielerei begann, führte zu ­neuen Produktionsprozessen bei der Betz-Chrom GmbH

Für die Galvanotechnikbranche liegt der ­Fokus bei 3D-Druckern bisher auf dem sich daraus ergebenden neuen Geschäftsfeld. Durch die Metallisierung von 3D-Druck-Bauteilen lässt sich deren technische Funktion ausweiten. Dank einer entsprechenden Oberflächenveredelung werden die Bauteile elektrisch leitfähig, erhalten einen Verschleiß- und Korrosionsschutz oder werden dekorativ aufgewertet.

Ohne die Idee einer konkreten Einsatzmöglichkeit schaffte der Oberflächenbeschichter Betz-Chrom aus Neugier an der Technologie relativ früh einen 3D-Drucker an. Auf spielerische Art erlangten die Mitarbeiter immer mehr Wissen über die Möglichkeiten des 3D-Drucks. Nach unzähligen Probe­drucken, vom Visitenkartenetui bis zum kleinen Nas­horn (Abb. 1), kamen schließlich erste Ideen, wie der 3D-Druck in der Produktion genutzt werden kann.

Abb.1.: Das Nashorn ist das Markenzeichen der Betz-Chrom GmbH. Wie die beschichteten Bauteile verfügt das Nashorn über eine gepanzerte, harte und doch fein strukturierte Haut; zudem unterstreicht es das nachhaltige Bewusstsein des Unternehmens

Abb. 2: Kunststoffmodell von Kundenteilen als Basis für die Vorarbeiten zur galvanischen ­Beschichtung

 

Heute startet bei Kundenbauteilen mit komplexen Geometrien der Vorrichtungsbau bereits bevor das Werkstück bei Betz-Chrom im Haus ist. Mittels technischer Zeichnung, CAD-Software und 3D-Druck wird das Kundenbauteil aus Kunststoff kopiert. Das Kunststoffmodell dient im Vorrichtungsbau als ­Arbeitsgrundlage (Abb. 2). Bei Eintreffen des Kundenbauteils sind die notwendigen Vorrichtungen dann bereits einsatzbereit und die Durchlaufzeit verringert sich erheblich.

Nachdem bei einem internen Forschungsprojekt mit einem Werkstudenten die Beständigkeit von verschiedenen Kunststoffen in einem Elektrolyten auf Basis von sechswertigem Chrom getestet wurden, können mittlerweile auch die Vorrichtungen selbst im 3D-Drucker hergestellt werden. Vorteile sind hierbei der sehr sparsame Materialeinsatz sowie die Möglichkeit, beschädigte Vorrichtungen mit dem gespeicherten Programm nachzudrucken.

In dem Wissen, dass die Einsatzmöglichkeiten der 3D-Technologie grenzenlos vielseitig sind, wird bei Betz-Chrom natürlich auch weiter mit den 3D-Druckern gespielt. Die nächste Idee kommt bestimmt!

Weitere Informationen zu Forschung und Entwicklung bei Betz-Chrom sind auf der Homepage des Unternehmens zu finden (https://www.betz-chrom.de/de/forschung-entwicklung.html). Ansprechpartner zu den Forschungsprojekten der Betz-Chrom GmbH ist Mohammad Farahani, Fertigungsleiter der Galvanik.

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