Ehrenkolloquium mit Institutsübergabe der Metallformung an der TU Berg­akademie Freiberg

Werkstoffe 06. 11. 2019
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Bei einem Ehrenkolloquium am 11. Oktober würdigten Gäste aus Industrie und Politik das 20-jährige Wirken von Prof. Dr. Rudolf Kawalla als Institutsdirektor der Metallformung (IMF) an der TU Bergakademie Freiberg. Er übergibt die Leitung an Prof. Dr. Ulrich Prahl.

Seit 1999 prägte Prof. Dr. Kawalla den Wandel im Bereich der Umformtechnik an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg. Unter seiner Leitung entwickelte sich das Institut für Metallformung zu einem der führenden Forschungseinrichtungen im Bereich der umformtechnischen Werkstofferzeugung und -entwicklung von Leichtmetallen wie Magnesium und Aluminium über Eisen- und Stahlwerkstoffe bis zu Schwer- und Buntmetallen.

Die Umformtechnik ist ein Motor des zivilisatorischen Fortschritts. Etwa 75 Prozent der Metalle werden heute umformtechnisch verarbeitet. Das Streben nach immer leistungsfähigeren, energieeffizienteren Anlagen und Prozessen zur Herstellung von hochbelastbaren Werkstoffen ist groß. Entwicklungen im Bereich der Materialforschung sind deshalb einer der wichtigsten Innovationstreiber für den technologischen Fortschritt und der Schlüssel zu ressourceneffizienten Prozessen und Anwendungen. Dieser Herausforderung hat sich Prof. Kawalla gestellt und gemeinsam mit seinen über 50 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen viele erfolgreiche Projekte angestoßen. So wurde erst im März 2018 eine neue Forschungsanlage für das Leichtmetall Magnesium eingeweiht. Diese ermöglicht weltweit erstmalig die Herstellung von Magnesiumdraht mit der am IMF entwickelten und patentierten, energie- und ressourceneffizienten Gießwalztechnologie. Und im aktuellen Verbundprojekt hybCrash ist das IMF mit an der Entwicklung von neuartigen Hybridwerkstoffen aus Leichtmetallen und Faser-Kunststoff-Verbunden beteiligt.

Die lange Tradition umformtechnischer Lehre und Forschung an der TU Bergakademie Freiberg setzt nun Prof. Dr. Ulrich Prahl als neuer Institutsleiter des IMF fort. Sein Blick richtet sich vor allem auf die zunehmende Digitalisierung in der Industrie und die damit verbundenen Veränderungen in der Produktionstechnologie sowie in der Werkstoff- und Prozesssimulation. Der Wissenschaftler ist seit Oktober 2017 an der TU Bergakademie Freiberg und arbeitete vorher unter anderem am Institut für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen.

Zum Institut für Metallformung

Mit der Einrichtung einer Professur für Walzwerkskunde wurde 1928 in Freiberg der deutschlandweit erste eigenständige Fachbereich für Umformtechnologie ­gegründet. Daraus entwickelte sich das heutige Institut für Metallformung an der Fakultät für Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie. Die moderne und hochwertige Ausstattung mit zum Teil einmaligen Versuchs- und Pilotanlagen ermöglicht dabei sowohl eine Forschung auf wissenschaftlich höchstem Niveau als auch eine direkte Umsetzung und Erprobung neuester Technologien unter produktionsnahen Bedingungen. Mit diesen Möglichkeiten ist das IMF ein attraktiver Partner für Unternehmen im Bereich der Metallerzeugung und -verarbeitung sowie des Fahrzeug- und Maschinenbaus.

Text zum Titelbild: Prof. Dr. Rudolf Kawalla übergibt in seinem Ehrenkolloquium die Institutsleitung der Metallformung an Prof. Dr. Ulrich Prahl (v.l.) (Foto: Thorsten Henseler)

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