Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA)
Der Gesamtverband der Aluminiumindustrie (GDA), Düsseldorf, hat auf seiner Mitgliederversammlung wichtige Personalentscheidungen für die Zukunft getroffen. Dr.-Ing. Hinrich Mählmann (62), Präsident des GDA, wurde für eine weitere Amtszeit von drei Jahren wiedergewählt. Zudem wurde GDA-Geschäftsführer Marius Baader (47) vom Präsidium des GDA zum 1. Oktober 2019 als Nachfolger des scheidenden Christian Wellner zum geschäftsführenden Präsidialmitglied bestellt.
Zu Vizepräsidenten des Verbandes wählte die GDA-Mitgliederversammlung erneut Oliver Höll, CEO der Alltub Gruppe und in dieser Funktion Geschäftsführer der Karl Höll GmbH & Co. KG, Langenfeld, und Roland Leder, Vice President Finance & CFO bei Aleris Europe, Koblenz. Er ist zudem Präsident der WirtschaftsVereinigung Metalle, Berlin. Im Amt als Schatzmeister des GDA wurde Thomas Reuther, Mitglied des Vorstands der Trimet Aluminium SE, Essen, bestätigt.
Dr.-Ing. Hinrich Mählmann ist seit 2008 persönlich haftender Gesellschafter der Otto Fuchs KG, Meinerzhagen. Neben dieser Funktion verantwortet er bei der Otto Fuchs KG operativ den Bereich Vertrieb. In den Gremien des GDA ist Dr.-Ing. Hinrich Mählmann seit vielen Jahren in verschiedenen Funktionen tätig.
Marius Baader ist Nachfolger von Christian Wellner, der seit 37 Jahren für die Verbände der Aluminiumindustrie tätig war, davon 30 Jahre in Geschäftsführungsfunktionen und an der Spitze des GDA. Er verabschiedet sich nun in den Ruhestand. Marius Baader kennt die Aluminiumindustrie und den GDA seit vielen Jahren. Nach dem Studium begann er 2002 seine berufliche Laufbahn beim GDA als Verantwortlicher für Markt und Statistik. Danach wechselte er 2007 zum Verband der Automobilindustrie (VDA) nach Berlin. Er bekleidete dort mehrere Führungspositionen und war zuletzt Leiter der Abteilung Zulieferer, Mittelstand und Startups. Seit 1. April 2019 ist er bereits Geschäftsführer des GDA und hat seitdem die Gelegenheit genutzt, sich in alle Themen einzuarbeiten.
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Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V. (DGO)
Geplantes FuE-Projekt zu Additiver Fertigung erfährt gute Resonanz
Bereits seit 2018 setzt sich eine DGO-Arbeitsgruppe mit dem Thema Galvanisierung additiv gefertigter Kunststoffbauteile auseinander. Aufgrund der Komplexität und des großen fachlichen Umfangs des Themenfeldes initiierte die DGO im Juli 2019 einen erneuten öffentlichen Aufruf zur Findung von weiteren, am geplanten FuE-Projekt interessierten Unternehmen sowie potenziell ausführenden Forschungseinrichtungen. Und das nach Angabe der DGO mit erfreulichem Ergebnis: Nach den aktuell vorliegenden Interessensbekundungen haben mittlerweile insgesamt 21 Unternehmen – davon mehrheitlich kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – ihre Bereitschaft zur fachlichen Mitwirkung im Projektkonsortium signalisiert.
Zudem meldeten sich fünf weitere interessierte Forschungseinrichtungen, mit denen bereits ein erstes Treffen am Rande der diesjährigen ZVO-Oberflächentage in Berlin stattfand. Das Treffen diente der Restrukturierung des Forschungsansatzes und der Festlegung der nächsten Schritte innerhalb der Arbeitsgruppe. So sollen nun die beteiligten Unternehmen angesprochen werden, um deren individuelle Motivation beziehungsweise fachlichen Background bestmöglich berücksichtigen zu können und um die Möglichkeiten für eine aktive Beteiligung am Arbeitsplan auszuloten. Das nächste Treffen der gesamten Arbeitsgruppe ist für Ende 2019 vorgesehen.
Nähere Informationen sind bei der DGO-Geschäftsstelle erhältlich. Ansprechpartner sind:
- Dr. Daniel Meyer, E-Mail: d.meyer@dgo-online.de
- Sabine Groß, E-Mail: s.gross@dgo-online.de
- www.dgo-online.de
Zinnlegierungsschichten auf Aluminium – Förderantrag bei der AiF eingereicht
Die DGO veröffentlichte im November 2018 einen Aufruf zur Beteiligung von KMU an einem geförderten Forschungsprojekt zum Thema Prozessentwicklung für Aluminium als Werkstoff für Leiter- und Steckverbinder in der Automobilelektronik unter Einsatz angepasster Zinnlegierungsschichten. Mittlerweile wurde ein Förderantrag bei der AiF eingereicht.
Noch im Dezember 2018 hatte sich ein mittlerweile 16 Unternehmen umfassendes Industriekonsortium in Schwäbisch Gmünd zum Abstecken der Projektinhalte und des Arbeitsplans gebildet. Das Thema wurde im März 2019 durch das fem, Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie, als ausführende Forschungsstelle im DGO-Fachausschuss Forschung präsentiert. Dieser unterstützte das Projekt einstimmig und gab es zur Beantragung frei. Bereits im Juli konnte der daraufhin durch das fem erstellte Förderantrag im Rahmen der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) gemeinsam mit der DGO bei der AiF eingereicht werden.
Nun wird bei erfolgreicher Begutachtung des Förderantrags mit einem Projektbeginn im Januar 2020 gerechnet. Das Thema selbst wurde von der DGO im Rahmen eines World-Cafés unter Beteiligung vieler Unternehmen der Branche identifiziert und vorangetrieben. Das Projekt ist nach den Worten von Dr. Andreas Zielonka, Leiter des fem und Vizepräsident der AiF, ein Musterbeispiel für industriegetragene Forschung. Industrierelevante Themen aus der Branche würden aufgegriffen, die richtigen Partner an einen Tisch geholt und konkrete Projekte erarbeitet. Die sehr gute Resonanz aus der Industrie sei ein Beleg dafür.
Im geplanten Forschungsvorhaben wird das Ziel verfolgt, eine ideale Prozesskette für die galvanische Zinn-Legierungsabscheidung auf Aluminiumsubstraten im Bereich der Automobilelektronik zu entwickeln. Der Schwerpunkt liegt auf Verfahrensanpassungen zur Gestaltung von hochvolumigen, kontinuierlichen Prozessen, um optimale Prozesszeiten zu erreichen (Bandgalvanik oder ähnliche Prozesse). Hintergrund ist der anhaltende Trend im Bereich der Elektromobilität: Stetig steigende Leistungsdichten und ein perspektivisch steigender Kupferpreis erfordern neue Ansätze bezüglich der zum Einsatz kommenden Werkstoffsysteme.
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Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V. (DVS)
Ehrungen im DVS: Höchste Auszeichnung für Dipl.-Ing. Peter Boye
Die höchste Auszeichnung des DVS – Deutscher Verband für Schweißen und verwandte Verfahren e. V., die DVS-Plakette, wurde im Rahmen der diesjährigen DVS-Jahresversammlung vom 16. bis 17. September in Rostock an Dipl.-Ing. Peter Boye verliehen. Der Verband würdigt mit dieser Auszeichnung den langjährigen stellvertretenden Präsidenten und Vorsitzenden des Ausschusses der Landesverbände (ALV) für seine hervorragenden Verdienste auf dem Gebiet der Schweißtechnik in Wissenschaft und Praxis.
Dipl.-Ing. Peter Boye, der auch Träger des Bundesverdienstkreuzes ist, engagiert sich seit fast 30 Jahren als Vorsitzender des Landesverbandes Berlin-Brandenburg und als Mitglied des Vorstandrates im DVS. Die schweißtechnischen Aktivitäten im ehemaligen Ost- und Westberlin und in Brandenburg sind nicht zuletzt durch seine Mitarbeit erfolgreich zusammengeführt worden. Seit 1996 ist Boye Vorsitzender des Ausschusses der Landesverbände und kraft seines Amts stellvertretender Präsident, Mitglied des Präsidiums und des Vorstands in dem rund 19 000 Mitglieder starken Verband der Fügetechnik. Nachdem er die DVS-Ehrennadel, den DVS-Ehrenring und die DVS-Ehrenmitgliedschaft bereits erhalten hat, würdigt der Verband mit der aktuellen Auszeichnung Boyes großen persönlichen Einsatz und seine bedeutende Stellung im DVS.
Darüber hinaus wurden zwei weitere Persönlichkeiten auf Beschluss des DVS-Präsidiums in Rostock geehrt: Dipl.-Ing. Jochen Mußmann und Dipl.-Ing. Wolfgang Satke. Sie erhielten die DVS-Ehrenringe, weil sie sich durch ihre Arbeit auf technisch-wissenschaftlichem Gebiet besonders ausgezeichnet oder sich in hervorragender Weise um den Verband verdient gemacht haben.
Dipl.-Ing. Jochen Mußmann, der seit 1988 im Vorstand des DVS-Bezirksverbands Düsseldorf und seit 1990 im DVS-Landesverband Nordrhein aktiv ist, hat neben seiner regionalen Arbeit richtungsweisende Aufgaben im DVS übernommen. So ist er unter anderem in der Programmkommission für die Große Schweißtechnische Tagung, als Experte bei verschiedenen DVS-Veranstaltungen sowie als Delegierter in nationalen, europäischen und internationalen Normungsgremien tätig. Außerdem ist Mußmann Träger der DVS-Ehrennadel.
Dipl.-Ing. Wolfgang Satke hat sich in besonderem Maße um die Organisation des DVS- Bezirksverbands Halle und später des DVS-Landesverbands verdient gemacht. Hier war er führend in der Neuausrichtung der Öffentlichkeitsarbeit sowie der finanziellen und organisatorischen Strukturen. Seine Idee war es auch, die beiden DVS-Landesverbände Sachsen und Sachsen-Anhalt zu einem starken und zukunftsfähigen DVS-Landesverband Mitteldeutschland zusammenzuführen. Satke engagiert sich darüber hinaus besonders in Arbeits- und Fachgremien zum Thermischen Spritzen. Als Leiter des Arbeitskreises Thermisches Spritzen und Mitglied in der Gemeinschaft Thermisches Spritzen e. V. ist es ihm gelungen, eine starke Verknüpfung zwischen den industriellen Anwendern und dem Verband aufzubauen und langjährig aufrechtzuerhalten.
Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e.V.VOA
ESTAL Kongress in Istanbul: Der Umgang der Oberflächenveredelungsindustrie mit recyceltem Aluminium
Der eindeutige Mehrwert von Aluminium ist die qualitativ hochwertige, nachhaltig produzierte und für den Betrachter ansprechende Oberflächenveredelung. Added Value on Aluminium war auch das Thema des vom europäischen Dachverband ESTAL (European Association for Surface Treatment on Aluminium) vom 18. bis 21. September 2019 in Istanbul veranstalteten Kongresses. Beginnend von den Einflüssen, welchen die Europäische Kommission in Europa in ihren zahlreichen Wirtschafts- und Industrieprogrammen festgelegt hat, über neue Methoden, bis hin zu den nachhaltigen und kostensenkenden Faktoren bei der Oberflächenveredelung, informierten namhafte Referenten. Besonders beeindruckte die deutsche Beteiligung an dem Kongress. Sowohl ordentliche als auch Fördermitglieder des VOA (Verband für die Oberflächenveredlung von Aluminium e. V.) nahmen die Gelegenheit wahr, ihr Wissen zu erweitern und sich mit Fachleuten aus aller Welt auszutauschen.
Deutlich wurde, dass sich Aluminium auch unter dem Eindruck der weltweiten ökologischen Debatten aufgrund seiner positiven Eigenschaften, der Leichtigkeit sowie der Möglichkeit des Recyclings, als eines der nachhaltigsten Materialien der Zukunft erweisen wird. Waren beispielsweise in den 1970er-Jahren noch 75 Prozent des Fahrzeugs aus Stahl, so ist dieser Anteil auf 50 Prozent gesunken und soll bis 2030 auf 13 Prozent sinken. Ersetzt wurde Stahl vor allem durch Aluminium. Aluminium kommt in der Erdkruste in seinem Rohstoff in ausreichender Menge vor; er wird zu Primäraluminium verarbeitet und bietet dann, auch nach Jahren, die Möglichkeit des mehrmaligen Einbringens in den Wirtschaftskreislauf durch Recycling als Sekundäraluminium.
Ausgehend davon, dass Aluminium einer Oberflächenbehandlung, wie Anodisation, Beschichtung, Laserung oder dekorative Bearbeitung unterzogen werden muss, um die von Kunden und Verbrauchern gewünschten Eigenschaften, wie Farbe, Haptik, Korrosionsbeständigkeit zu erreichen, stellt die immer stärkere Verwendung von Sekundäraluminium mit unterschiedlichsten Beimischungen die Branche vor völlig neue Herausforderungen. Wie genau die Unternehmen der Oberflächenveredlungsindustrie diese Herausforderung in der geforderten Qualität meistern können und den Kundenwünschen optimal Rechnung getragen werden kann, damit werden sich Wissenschaft und Forschung gemeinsam mit dem europäischen Dachverband ESTAL in der Zukunft beschäftigen. Die Grundsteine hierzu wurden mit höchster fachlicher Kompetenz beim ESTAL-Kongress gelegt.
Über die zukunftsweisenden Themen hinaus, bestand für die Teilnehmer die Möglichkeit des persönlichen und professionellen Austauschs zu allen Gebieten im Bereich der Oberflächenveredelung. Deutlich wurde, dass die Globalisierung und auch der Handelsstreit zwischen China und den USA zu immensen Folgen führen können. Aus diesem Grund helfen Kongresse auf europäischer Ebene mit dem Blick auf die weltweite Entwicklung den Blick auf das Wesentliche zu lenken: eine qualitativ hochwertige Oberflächenveredelung auf einem ebenso guten Aluminium. Der VOA wird in Deutschland mit seinen Mitgliedern weiter an den Herausforderungen arbeiten und die Erkenntnisse auf europäischer Ebene weiter verfolgen.