Einzug moderner Technologien in die Oberflächentechnik

Werkstoffe 07. 02. 2020

Die Oberflächentechnik zählt heute eher zu den klassischen, aber trotzdem sehr wichtigen Verfahren inner­halb des Herstellungsprozesses von Produkten. Sie beinhaltet zahlreiche Prozessstufen, die sich durch handwerkliches Arbeiten charakterisieren lassen. Allerdings erfordert ein präziser Umgang mit den Verfahren ein breites Grundlagenwissen in verschiedenen technischen Bereichen wie Werkstofftechnik, Werkstoffverarbeitung, anorganische und organische Chemie mit Elektrochemie, Mess- und Analysentechnik, Elektrotechnik oder die mathematischen Grundlagen zu Geometrie (um nur einige wichtige zu nennen!). Dies zeigt, dass die Oberflächentechnik durchaus ein anspruchsvolles Tätigkeitsgebiet ist, das von den dort tätigen Fachleuten hohes technisches Wissen erfordert, und auch ein interessantes und innovationsträchtiges Arbeiten ermöglicht.

Seit einigen Jahren bieten nun technische Innovationen im Bereich der Datenverarbeitung und Datenübertragung die Möglichkeit, schnell und mit immer höherer Präzision einem Fragesteller die passende Information immer und überall zu liefern. Unter den Schlagworten Datencloud, Virtuelle Realität, Prozesssimulation, Sprachsteuerung oder Datenbrille werden Verfahren und Systeme angeboten, die den Menschen in einem Fertigungsprozess mit Informationen versorgen, die in früheren Zeiten häufig durch gedruckte Fachliteratur oder eigene Notizen zeitraubend recherchiert werden mussten. Mit den neuen Möglichkeiten der Datenverarbeitung lassen sich zudem auch sehr unhandliche Zusammenhänge von technischen Kenngrößen als Kurven oder Grafiken darstellen, die in der Regel deutlich schneller und besser zu erfassen sind. Umfangreiche Handbücher für Geräte und ganze Anlagenkomplexe können in elektronischer Form innerhalb kürzester Zeit durch kluge Verlinkungen erfasst und für die tägliche Arbeit genutzt werden, indem beispielsweise nur die wirklich relevanten Teile der Inhalte herausgegriffen werden. Die Möglichkeiten sind hier nahezu unbegrenzt.

Verschiedene Unternehmen und Entwicklungseinrichtungen im Bereich der Oberflächentechnik, wie beispielsweise die eiffo eG, arbeiten derzeit daran, den Nutzen für die Mitarbeiter in der Produktion durch Einsatz moderner Datentechnik zu ermitteln und diesen für die Praxis zugänglich zu machen. Dies dürfte der handwerklich geprägten Oberflächentechnik in den nächsten Jahren einen modernen Ruf verschaffen und damit die Attraktivität der Branche erhöhen - wir dürfen gespannt sein. Übrigens: Einen ersten Einblick in diese Entwicklungen erhalten interessierte Fachleute auf dem Gemeinschaftsstand der WOTech (Halle 1, Stand H15) auf der Surface Technology Germany in Stuttgart vom 16. bis 18. Juni 2020.

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