Stefan Kaskel zum Distinguished Visiting Professor ernannt

Werkstoffe 08. 02. 2020
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Pekinger Tsinghua University zeichnete Dresdner Chemiker aus

Professor Stefan Kaskel erfuhr hohe Ehren von der renommierten Tsinghua University. Die Pekinger Hochschule ernannte ihn zum Distinguished Visiting Professor. Der drei Jahre währende Titel wurde ihm aufgrund langjähriger erfolgreicher Kooperation verliehen.

Stefan Kaskel, Inhaber der Professur für anorganische Chemie an der Technischen Universität Dresden und Geschäftsfeldleiter Chemische Oberflächentechnik am Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS, trägt für die kommenden drei Jahre den Titel Distinguished Visiting Professor. Die renommierte Pekinger Tsinghua University verlieh ihm diesen am 14. August 2019 aufgrund langjähriger gemeinsamer Arbeiten in der Entwicklung neuer Energiespeicher und Batteriematerialien. Es ist nicht nur eine besondere Auszeichnung, die mich mit großer Freude erfüllt, betont Stefan Kaskel. Für ihn ist die Gastprofessur eine große Ehre und Herausforderung zugleich: Die Dynamik an der Tsinghua University sei beeindruckend und ein großer Ansporn, auch in Deutschland innovative Technologien für die Energiewende schneller in den Markt zu bringen. Ich möchte die Gastprofessur nutzen und dadurch mit Leben erfüllen, dass wir die Kooperation mit der Tsinghua University auf unserem Arbeitsgebiet noch weiter ausbauen. So initiierten Kaskel und Qiang Zhang, Professor der Fakultät für Chemieingenieurwesen der chinesischen Universität, bereits vom 12. bis 15. August 2019 eine erste internationale Konferenz zum Thema Lithium-Schwefel-Batterien, die in Peking stattfand.

Der deutsche Chemiker Stefan Kaskel leitet am Fraunhofer IWS das Geschäftsfeld Chemische Oberflächentechnik und hat die Professur für Anorganische Chemie I an der Exzellenzuniversität TU Dresden inne. Aktuell koordiniert er außerdem das sächsische Batteriezentrum BamoSa, einen Verbund aus universitären und industriellen Institutspartnern in Sachsen, die innovative Materialien für Batterien der nächsten Generation entwickeln. Stefan Kaskel zählt weltweit zu den führenden Experten der metall-organischen Gerüstverbindungen. Nach seinem Studium der Chemie und seiner ­Promotion an der Eberhard-Karls-Universität ­Tübingen untersuchte er als Feodor-Lynen-­Stipendiat der Alexander-von-Humboldt-Stiftung am Ames Laboratory (DOE) und der Iowa State University in Ames, Iowa, intermetallische Phasen. Er habilitierte zum Design und der Funktion neuartiger poröser Materialien am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mühlheim an der Ruhr und an der Ruhr-Universität Bochum, bevor er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung wurde. 2002 erhielt er den BMBF-Nachwuchspreis in Nanotechnologie. 2004 folgte er dem Ruf nach Dresden. Stefan Kaskel ist Mitglied der Gesellschaft Deutscher Chemiker sowie der American Chemical Society und Fellow der Royal Chemical Society. Für 2016 wurde ihm der JSPS Award der Japan ­Society for the Promotion of Science zugesprochen. Seit diesem Jahr ist er außerdem Mitglied der European Academy of Sciences.

Das Geschäftsfeld Chemische Oberflächen- und Reaktionstechnik des Fraunhofer-Insti­tuts für Werkstoff- und Strahltechnik IWS erforscht die Batterien der nächsten Generation. Elektromobilität und stationäre Energiespeicher zählen zu den zentralen Themen. Entwickelt werden Methoden für die schnelle, effiziente und sichere Fertigung. Im Mittel­punkt steht die Lithium-Schwefel-Technologie; erforscht werden aber auch weitere innovative Ansätze wie etwa die Festkörperbatterie. Die Grundlage bildet ein tiefgründiges Verständnis der chemischen Prozesse innerhalb der Batterie. Auf dieser Basis entwickeln die Wissenschaftler des Fraunhofer IWS die passende Systemtechnik und nutzen Monitoring- sowie Charakterisierungsmetho­den, um Prozesse sowie Beschichtungen zügig mit bildgebenden Verfahren für jegliches Flächenmaß zu analysieren. In der Oberflächenanalytik verbindet das Geschäftsfeld vertieftes Fachwissen in der Systementwicklung mit ausgereifter Werkstoffkenntnis. Egal, ob es sich um Beschichtungs- oder Grundwerkstoffe handelt – die ­Wissenschaftler kennen die physikalischen Eigenschaften und ihr Anwendungsprofil genau und ­bieten maßgeschneiderte Methoden zur Oberflächenevaluierung, wie die optische Inspek­tionstechnik mittels hyperspektraler Bild­gebung.

Text zum Titelbild: Stefan Kaskel, Inhaber der Professur für anorganische Chemie I an der Technischen Universität Dresden und Geschäftsfeldleiter der Chemische Oberflächentechnik am Fraunhofer IWS, trägt ab sofort den Titel Distinguished Visiting Professor der renommierten Pekinger Tsinghua University (©Martin Förster)

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