Spezialverfahren schaffen optimale Basis für nachfolgende Oberflächenbehandlungen

Oberflächen 08. 02. 2020
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Pulverbeschichtungen und Lackierungen, Gummi- oder Kunststoff-Metall-Verbindungen brauchen vor allem eines: optimalen Haftgrund. Special Applications wie das Raustrahlen und Sweepen gewinnen dabei zunehmend an Bedeutung. Ihr Vorteil gegenüber üblichen Oberflächenbehandlungen liegt in der genaueren Abstimmung auf Produkt, Material und Kundenvorgabe.

Raustrahlen: mehr ­Profilspitzen, mehr Haftung

Bei diesem Verfahren ist nicht die ­Rautiefe, also etwa der Ra/Rz-Wert, entscheidend. Interessant ist die Menge der Profilspitzen – der RPc-Wert. Wie Marco Heinemann, Geschäftsführer von KST Kugel-Strahltechnik, betont, wird beim Raustrahlen die Oberfläche für nachfolgende Bearbeitungsschritte vergrößert und verschachtelt – je kantiger das Strahlkorn ist, desto mehr Profilspitzen werden erzeugt.

Exakt definiertes Raustrahlen von metallischen Oberflächen ist kein Standardverfahren und erfordert Know-how. Erfahrene Oberflächenspezialisten ermitteln für jedes Produkt den besten Rauheitswert und erfüllen damit individuelle Anforderungen. Das gewünschte Ergebnis wird über die Auswahl von Strahlmittel und Kornform, Strahldruck und -geschwindigkeit, Anlagentechnik und andere Einstellparameter gesteuert.

Vorbehandlung für Lackierungen, ­Pulverbeschichtungen und Verbindungen

Vom Raustrahlen profitieren ­Lackierungen und Pulverbeschichtungen genauso wie Gummi- oder Kunststoff-Metall-Verbindungen aus Automobilindustrie, Maschinenbau und Medizintechnik. Definierte Rauheits­werte sorgen dafür, dass sich unterschiedliche Werkstoffe im Vulkanisierungsprozess optimal verkrallen.

Sweepen: Raustrahlen light für ­feuerverzinkte Oberflächen

Bei feuerverzinkten Oberflächen setzen Experten auch das Sweepen ein – sozusagen eine Light-Version des Raustrahlens. Dabei forcieren sie mit schwach dosierter Strahl­energie das Ausgasen der Zinkschicht und entfernen zugleich Verunreinigungen und Korrosionsprodukte von der Zinkoberfläche. Das Sweepen arbeitet mit mineralischen, meist nichtmetallischen feinkörnigen Strahlmitteln, die härter als der zu bearbeitende Werkstoff sind. Auch ferritfreies Grit ist laut DIN EN 15773 zugelassen. Entscheidend für das Ergebnis ist, dass die Körner während des Bearbeitungsprozesses scharfkantig bleiben. Eine optimal gesweepte Oberfläche hat ein ausgewogen mattes Aussehen.

Die KST Kugel-Strahltechnik GmbH ist seit 1982 Dienstleister auf dem Sektor der Strahltechnik. Standort ist Hagen. Der Lohnstrahler ist Outsourcing-Partner für unterschiedliche Bereiche der metallverarbeitenden Industrie, ein Schwerpunkt ist der Bereich Automotive.

 

Für jedes Produkt wird der beste Rauheitswert ermittelt; entscheidend für das Ergebnis sind Strahlmittel und Kornform, Strahldruck und -geschwindigkeit (Bild: KST)

Text zum Titelbild: Raustrahlen kommt beispielsweise bei Innenhülsen aus dem Pkw-Bereich (vor und nach der Behandlung) zum Einsatz (Bild: KST)

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