Nanosilber als letzte Verteidigungslinie gegen Viren

Oberflächen 05. 04. 2020
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Viren verbreiten sich über Oberflächen. Wissenschaftliche Studien belegen, dass eine Beschichtung mit Nanosilber Infektionen vermeiden kann. Entsprechende Lösungen sind aktuell verfügbar und erfüllen weltweite Standards zur sicheren Anwendbarkeit.

Ein weiteres Mal trifft die Welt aktuell eine Pandemie. Im Moment gibt es gegen die rasche Ausbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) kein Gegenmittel, da Impfstoffe nicht bereitstehen. Demzufolge sind die Menschen darauf angewiesen, den Kontakt mit dem Virus zu vermeiden. Die Strategien, die dafür zur Verfügung stehen sind begrenzt: Gesichtsmasken etwa nutzen kaum, da sich Viren häufig über Hände und Oberflächen weiterverbreiten.

Die chemischen Bausteine der Viren (RNA, DNA) sind jedoch nicht unangreifbar, denn sie enthalten Schwefelatome. Die Schwefel­atome rea­gieren auf chemischer Ebene mit Silber und führen zur irreversiblen Zerstörung der viralen Bausteine. Viren sind immobil: einmal auf eine Oberfläche, wie etwa eine Türklinke abgelegt, müssen sie erstmal in Kontakt mit Silber kommen. Und hierbei bringt die Nanotechnologie ihren unschätzbaren Vorteil ein: Silber kann in geringsten Mengen, fein verteilt und aktiv gegen Viren auf Oberflächen wie Türklinken, Handgriffe, Touchscreens etc. eingesetzt werden.

Die Wirksamkeit von Nanosilber gegen Viren ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien, die weltweit durchgeführt wurden, belegt [1]–[7]. Einen praxisrelevanten Beitrag lieferte jüngst ein Forschungsprojekt der Universität Regensburg mit dem Regensburger Unternehmen RAS AG (Entwicklung und Vertrieb von Nanomaterialien und Beschichtungen). In dem Projekt sollte untersucht werden, welchen Beitrag zur Hygiene Oberflächen leisten, die mit Nanosilber ausgerüstet sind. In einer Doppel-Blind-Studie konnte nachgewiesen werden, dass der Hygienenutzen erheblich ist: Auf Oberflächen, die Nanosilber in Form einer ultradünnen Beschichtung enthalten, siedeln 50 Prozent weniger Keime als auf Oberflächen, die kein Nanosilber enthalten [8]. Im Ergebnis lieferte das Projekt eine anwendungsfertige Beschichtung. Der darin enthaltene Wirkstoff Nanosilber ist sowohl in der EU als auch in den USA verkehrsfähig.

Was ist also nun zu tun?

Die Behörden in Deutschland wären aufgerufen, für die Zukunft vorzusorgen. Es müssen Standards aufgestellt werden, dass die Oberflächen an öffentlichen Orten, wie Kliniken, Flughäfen, Bahnhöfen, Firmengebäuden etc. mit einem Infektionsschutz ausgestattet sind. Und schließlich wären auch Unternehmen aufgerufen, in Infektionsprophylaxe zu investieren und neben Desinfektionsmaßnahmen gängige Übertragungswege, wie Telefone, Touchscreens, Tastaturen, Türklinken, Handgriffe etc. mit aktiven Schutzmaßnahmen auszustatten.

Weitere Informationen zur Nanosilber-Technologie und einen Videobeitrag zur Wirkweise sind auf den Webseiten http://agpure.de und http://ras-ag.com zu finden.

Über die RAS AG

Die RAS AG mit Sitz in Regensburg ist ein Hersteller von Querschnittsmaterialien mit chemisch-technischem Hintergrund. Produkte und Additive des Unternehmens finden sich in einem breiten Anwendungsfeld in der Textilindustrie, bei Farben und ­Lacke, in der Medizintechnik und der Landwirtschaft. Daneben bietet die RAS AG durch ihr hochqualifiziertes Personal wissenschaftliche Dienstleistungen an. RAS ist damit enorm technologieorientiert und forscht und ent­wickelt an der Spitze der Nanotechnologie.

Quellen:

[1] Inactivation of microbial infectiousness by silver nanoparticles-coated condom: a new approach to inhibit HIV- and HSV-transmitted infection; International Journal of Nanomedicine 7 (2012), 5007–18

[2] Silver nanoparticles as potential antiviral agents; Molecules, 2011, Basel, Switzerland, [3] Mode of antiviral action of silver nanoparticles against HIV-1; Journal of Nanobiotechnology (2010), 8:1

[4] In Vitro Antiviral Effect of „Nanosilver“ on Influenza Virus; DARU Vol 17, No. 2 (2009), 88

[5] Silver nanoparticles inhibit hepatitis B virus replication; Antivir Ther. (2008), 13(2):253-62

[6] Interaction of silver nanoparticles with HIV-1; J. Nanobiotechnol. (2005), 3, 6

[7] Lv X, et al.: Inhibitory effect of silver nanomaterials on transmissible virus-induced host cell infections; Biomaterials (2014)

[8] Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMWI): Sicherheitsforschung (Sifo): NE-Offensive; https://www.sifo.de/de/ne-offensive-erforschung-eines-antimikrobiellausgeruesteten-notaufnahmeraums-2396.html

Bildquelle: RAS AG

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