Prof. Michael Saliba erhält einen der diesjährigen Heinz Maier-Leibnitz-Preise der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Der Physiker wird mit dem Preis für seine innovativen und weltweit anerkannten Forschungen auf dem Gebiet der Perowskit-Solarzellen ausgezeichnet. Sie gelten als verheißungsvolle Kandidaten für die Solarmodule der Zukunft. Der 36-Jährige leitet die Helmholtz-Nachwuchsgruppe Frontrunner am Jülicher Institut für Photovoltaik und lehrt an der TU Darmstadt. Der Preis ist mit 20 000 Euro dotiert.
Herkömmliche Solarzellen aus kristallinem Silizium – in Jahrzehnten optimiert – erreichten bisher einen Wirkungsgrad von 26,7 Prozent. Innerhalb von nur zehn Jahren gelang es, mit Perowskit-Solarzellen diesem Wert sehr nahe zu kommen, nämlich einen Wirkungsgrad von 25,2 Prozent zu erreichen. Perowskite, ursprünglich benannt nach einem natürlich vorkommenden Mineral im Ural, haben bemerkenswerte Materialeigenschaften: Sie lassen sich einfach, kostengünstig und energiesparend herstellen.
Die wohl größte Hürde auf dem Weg zur Markteinführung ist die mangelnde Langzeitstabilität der Perowskit-Solarzellen. Der Materialforscher Michael Saliba entwickelt deshalb zusammen mit Kollegen aus aller Welt standardisierte Methoden, um die Alterungsprozesse detailliert zu verstehen und die Lebensdauer der neu entwickelten Module zuverlässig vorhersagen zu können. In Jülich untersucht die Nachwuchsgruppe Perowskit-Kombinationen auf ihre Eignung für Anwendungen in Solarzellen, LEDs oder Sensoren. Außerdem fahnden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach Perowskiten, die auf Siliziumzellen aufgebracht werden können und so als Tandem ein breiteres Spektrum des Lichts zur Stromgewinnung ausnutzen können.
Michael Saliba wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2016 kürte ihn der Deutsche Hochschulverband zum Nachwuchswissenschaftler des Jahres. Für das Magazin Times Higher Education gehört er zu den drei einflussreichsten Wissenschaftlern der Perowskit-Forschung.
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