Verbandsinformationen –  ZVO. e.V.  -  VOA e.V.

Verbände 08. 08. 2020
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Zentralverband Oberflächentechnik e.V.(ZVO)

Informationsbroschüre zur ­Passivierung von Zink-Nickel-Oberflächen

Der ZVO-/DGO-Fachausschuss Zink-­Nickel hat ein technisches Merkblatt zur Passivie­rung von Zink-Nickel-Oberflächen herausgegeben. Die Broschüre steht auf der ZVO-Homepage zum Abruf bereit.

Zinkschichten beziehungsweise Zinklegierungsschichten bieten kathodischen Korrosionsschutz auf Werkstoffen aus Eisen und Stahl. Um den Korrosionsschutz weiter zu verbessern, werden die frisch abgeschiedenen Metallschichten in den meisten Fällen durch Tauchen in geeignete Lösungen nachbehandelt. Dabei kommt es zu Reak­tionen zwischen der metallischen Oberfläche und der Lösung, es bilden sich Konversionsschichten (Umwandlungsschichten). Erfolgt die Behandlung in chrom(VI)freien Lösungen, wird der Vorgang gemäß DIN EN ISO 19598 (DIN EN ISO 19598, 2016) als Passivieren bezeichnet.

Passivierungsschichten können transparent, irisierend, schwarz oder auch blau ausgebildet werden. Die Konversionsschicht verhindert oder verzögert die Korrosion des ­Metallüberzugs und ist damit ein wichtiger Bestandteil im Beschichtungsprozess, um die gewünschten Korrosionsschutzeigenschaften der Oberfläche zu erreichen. Die genaue Einhaltung der Passivierungsparameter wie Konzentration, Temperatur, Zeit und pH-Wert ist dabei essenziell für die Bildung einer wirksamen Passivierungsschicht und damit für den daraus resultierenden Korrosionsschutz und die Optik der Oberfläche.

Früher noch gebräuchliche chrom(VI)haltige Chromatierungen wurden aufgrund von ­gesetzgeberischen Anforderungen bei Automotive- und Haushaltsanwendungen durch chrom(III)haltige Passivierungen, die mittlerweile ebenso leistungsfähig sind, ersetzt. Das vom ZVO-/DGO-Arbeitskreis Zink-Nickel entwickelte Informationsblatt gibt einen Einblick in das Verfahren der Passivierung von Zink-Nickel-beschichteten Oberflächen auf Basis von Chrom(III)-Passivierungslösungen. Es stellt die relevanten Parameter heraus, um gute Ergebnisse zu erzielen, und beleuchtet außerdem wirtschaftliche Aspekte. Das Merkblatt steht auf der Website des ZVO unter Publikationen kostenfrei zur Verfügung.

Verband für die Oberflächen­veredelung von Aluminium e.V.(VOA)

Weitere VOA-­Projektgruppen

Im Bereich der technischen Entwicklungen in der Oberflächenveredelung sieht sich der Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) als Motor und Ideengeber. In speziellen Projektgruppen ­arbeiten VOA-Mitglieder gemeinsam an aktuellen, zukunftsweisenden Themen, um der Branche praxisorientierte Lösungsansätze und Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Der VOA hat es sich zur Aufgabe gemacht, fortschrittliche Themen wie Qualitätsmana­gement, Nachhaltigkeit oder Digitalisierung zu verfolgen und seine Mitglieder regelmäßig über neueste Entwicklungen in Praxis und Forschung zu informieren, denn die Branche der Oberflächenveredelungsindustrie entwickelt sich stetig weiter. Im Sommer 2020 werden daher gleich drei Projektgruppen gegründet. Sie behandeln die Themen Prozessdokumentation, Folierung und Werkszeugnis Pulverlack.

In den VOA-Projektgruppen arbeiten technisch versierte Experten aus den Mitglieds­unternehmen ehrenamtlich zusammen und bringen ihr reichhaltiges Wissen aus Theorie und Praxis ein. Die Vernetzung unserer Mitglieder aus der Praxis sowie der Wissenschaft und Forschung ist eine unserer Stärken, insofern nimmt die Projektarbeit einen großen Stellenwert bei uns im Verband ein, so Dr. Alexa A. Becker, Geschäftsführerin des Verbandes. Koordiniert werden die Projektgruppen über die Geschäftsstelle und den Leiter Technik, Matthias Krämer. Alle tagen im Juli erstmalig per Videokonferenz. Die Oberflächenveredelungsindustrie begegnet so den aktuellen Herausforderungen der Corona-Pandemie. Das bedeutet: Der VOA ist als moderner Verband im Zeitalter der Digitalisierung angekommen.

Der VOA ist in Deutschland Generallizenznehmer der internationalen ­Qualitätszeichen Qualicoat und Qualanod. Die weltweit gültigen Qualitätszeichen ermöglichen den Lizenznehmern, globale Lieferketten und damit den internationalen Markt mit qualitätsgesichertem eloxiertem beziehungsweise beschichtetem Aluminium zu bedienen. Bei der täglichen Arbeit zeigte sich, dass die Erar­beitung eines einheitlichen Dokumentationsbogens für die Eigenkontrolle eine Verbesserung darstellen würde. So entstand die Projektgruppe Prozessdokumentation.

Die Projektgruppe Folierung widmet sich ebenfalls einem praktischen Problem, denn wenn Folien- oder Kleberreste auf beschichtetem oder anodisiertem Aluminium zurückbleiben, wirken sich diese nicht nur negativ auf das optische Erscheinungsbild aus, sondern reduzieren auch die Haftungseigenschaften der Oberfläche. Der höchstmögliche Qualitätsstandard ist für die Unternehmen sowie die Qualicoat- und Qualanod-Lizenznehmer von enormer Bedeutung.

Die Projektgruppe Werkszeugnis ­Pulverlack beschäftigt sich mit der Erstellung eines chargenbezogenen Werkszeugnisses des Pulverlackherstellers zur effektiveren Gestaltung der Wareneingangskontrolle beim Beschichter. So lässt sich schriftlich nachweisen, dass das Material gemäß den vom Kunden gewünschten Anforderungen geliefert wurde. Mit Hilfe des Werkszeugnisses können bei der Bestellannahme Materialbeschreibung im Hinblick auf Legierung, Maß oder Gewicht, chemische Analyse mit prozentualen Anteilen chemischer Elemente und mechanische Eigenschaften wie Zugfestigkeit schneller erfasst werden.

Zusammen mit der externen Expertise von Prüf- und Forschungsinstituten haben sich die ehrenamtlich tätigen VOA-Mitglieder in bislang zwölf Projektgruppen mit Themen wie Kratzempfindlichkeit bei Pulverlack­schichten, chromfreie Vorbehandlung bei der Beschichtung oder Voranodisation auseinandergesetzt und praxisorientierte Lösungs­ansätze für die Oberflächenveredelungsbranche entwickelt. Die Projektgruppen arbeiten temporär, das heißt sie werden ­geschlossen, wenn das zuvor definierte Ziel erreicht wurde, beispielsweise die Erstellung eines VOA-Merkblatts zu dem jeweiligen Thema. Zudem gibt es eine dauerhafte Projektgruppe, die sich mit der regelmäßigen Aktualisierung der Merkblätter beschäftigt. Dabei werden alle technischen, gesetzlichen, normenkonformen und formalen Aussagen überprüft.

Den Mitgliedern des Verbandes steht ein reichhaltiges Download-Angebot auf der VOA-Homepage zur Verfügung, unter anderem lassen sich dort die Merkblätter kostenfrei herunterladen. Selbstverständlich können aber auch Nicht-Mitglieder diese über die Geschäftsstelle des VOA erwerben.

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