Mehr als 500 Teilnehmer informierten sich nach Angaben der Deutschen Messe AG beim parts2clean Online Day über Neuigkeiten aus der Reinigungstechnik. Das virtuelle Format konnte damit zumindest einen Hauch von Messegefühl vermitteln. Die Vorträge, wie sie bisher auf der Messe im Messe-Forum angeboten worden waren, wurden in der virtuellen Ausführung durch Produktpräsentationen der Aussteller ergänzt. Und auch der Austausch war da: im virtuellen Foyer oder auch im Speakers Corner.
Insgesamt waren es 14 Sprecherinnen und Sprecher aus Wissenschaft und Industrie, die ihr Wissen rund um Reinigungsprozesse, Digitalisierung und Automatisierung sowie Analytik und Technische Sauberkeit weitergegeben haben. Die Teilnehmerzahl je Vortrag lag im Durchschnitt bei knapp über 100. Eingeteilt war das Vortragsprogramm in drei Blöcke zu den Themen Anlagen und Verfahren, zu Digitalisierung und Automation sowie zu Analytik und Details der technischen Sauberkeit.
Im Bereich der Anlagentechnologien stehen unter anderem neue Verfahren zur effizienteren Reinigung mit Lösemitteln oder der Einsatz von Laserlicht zum Reinigen von Oberflächen zur Verfügung. Des Weiteren wurden Anlagen speziell zur Reinigung von elektronischen Komponenten entwickelt, bei denen beispielsweise bisher Korrosion an Materialkontaktierungen aufgetreten ist. Durch den Einsatz von angepasster Messtechnik können Reinigungsprozesse effektiver und damit zeit- und kostensparender durchgeführt werden.
Wie in vielen Bereichen zur Fertigung von Produkten derzeit zu beobachten ist, steigt auch in der Reinigungstechnologie die Nachfrage nach dem Einsatz von digitalen Techniken gemäß Industrie 4.0. Ansätze richten sich beispielsweise auf die Nutzung der KI-basierten Bilderkennung zur Prüfung des Reinigungsgrades, auf eine Vernetzung von Reinigungsanlagen innerhalb eines Gesamtprozesses, die Nutzung von digitalen Einrichtungen zur Erzielung einer wissensbasierten Arbeitsweise in der Bauteilreinigung oder auch auf die Nutzung von Daten zur Verbesserung der Wartung von Anlagen und Einrichtungen.
Schließlich wird Verbesserungspotenzial bei der Analytik zur Ermittlung der Sauberkeit gesehen. Hierzu kommen visuelle Systeme von Mikroskop über Technologien zur chemischen Identifikation des Sauberkeitsgrades bis zum Einsatz von Licht als Analysenwerkzeug zum Einsatz. Neben der Verwendung einer einzelnen Messtechnik wird auch an der Kombination von verschiedenen Verfahren zu einem Gesamtsystem gearbeitet, wobei neben dem zu erzielenden Messergebnis auch die Optimierung der Geräte- und Verfahrenskosten im Fokus stehen.
Frank-Holm Rögner, Gruppenleiter Reinigung am Fraunhofer Institut für Organische Elektronik, Elektronenstrahl- und Plasmatechnik FEP und Sprecher von Fraunhofer Reinigung hatte mit seinem Team die fachliche Leitung des parts2clean Online Day übernommen. Er zeigte sich sehr erfreut darüber, dass die hohen Erwartungen in die Veranstaltung noch übertroffen wurden. Die Präsentationen der Veranstaltung können per E-Mail bei der WOTech GbR angefordert werden:
(Bild: Deutsche Messe AG / hk)
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