Ein positives Signal für Chromoberflächen

Werkstoffe 06. 02. 2021

Zu den besonderen Vorzügen der galvanotechnischen Metallabscheidung zählt, dass unter geringstem Werkstoffeinsatz Oberflächen mit zusätzlichen, in der Regel vorteilhaften Eigenschaften versehen werden können. Dies gilt vor allem für den Fall, eine Metall- oder Kunststoffoberfläche mit Chrom zu beschichten. Das dafür bisher ausschließlich eine Verbindung in der Chrom(VI)modifikation, die gesundheitlich kritisch zu sehen ist, eingesetzt wurde, hat die Zukunft des galvanischen Verchromens in Frage gestellt. Auf der Grundlage der europäischen Chemikalienverordnung REACh wird deshalb seit einigen Jahren ein Ersatz von Chrom(VI)verbindungen gefordert und von der betroffenen Industrie mit umfangreichen Entwicklungsaktivitäten daran gearbeitet.

Im Bereich der dekorativen Verchromung stehen seit einiger Zeit entsprechende Lösungen zur Verfügung, die bereits Eingang in die Industrie finden, wie beispielsweise die BIA in dem kürzlich stattgefundenen Online-Forum zum Ausdruck brachte - ein Bericht hierzu findet sich auf Seite 31ff in der vorliegenden Ausgabe. Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem darauf hingewiesen, dass für den Ersatz von Chrom(VI)verbindungen für die Vorbehandlung von Kunststoffen vor dem galvanischen Beschichten Entwicklungen laufen, aber noch einige Jahre in Anspruch nehmen werden.

Als zweites sehr breites Anwendungsfeld für Chrom gilt die Herstellung von funktionellen Schichten, dem sogenannten Hartchrom. Im Rahmen einer praxisorientierten Entwicklungskooperation zwischen der Coventya GmbH und der Betz-Chrom GmbH (Berichte der beiden Unternehmen auf Seite 26ff) liegen jetzt auch belastbare Daten zum Hartverchromen vor. Sie zeigen klar, dass ein Elektrolyt auf Basis von gesundheitlich unbedenklichen Chrom(III)verbindungen einige der benötigten Eigenschaften erreicht, bei anderen ist ein weiterer Entwicklungsbedarf notwendig.

Gefordert sind jetzt die Kunden für Hartchromschichten, die zusammen mit dem Beschichter definieren, welche Eigenschaften ein Bauteil aufweisen muss - und dann mit gutem Ergebnis die neuen Alternativverfahren nutzen. Der Vorteil des bestmöglichen Werkstoffeinsatzes durch dünne Metallschichten auf einem Bauteil - also ein hoch ökologischer Gedanke - kann so auch in Zukunft gewährleistet bleiben!

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