Elektrochemie am fem: Neue Abteilungsleitung und neue inhaltliche Ausrichtung

Oberflächen 08. 02. 2021
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Nach 20 Jahren an der Spitze der Abteilung Elektrochemie hat Dr. Renate ­Freudenberger zum Jahresbeginn 2021 die ­Leitung an Dipl.-Ing. Heidi Willing und Dr. Şeniz Sörgel übergeben.

Freudenberger promovierte im ­Fachbereich Chemie an der Universität Karlsruhe und war mehrere Jahre in der Galvanobranche mit der Entwicklung industrieller elektrochemischer Prozesse befasst, bevor sie 1996 ans Forschungsinstitut Edelmetalle + Metallchemie fem kam. Die Funktion als Abteilungsleiterin der Abteilung Elektrochemie hatte sie seit 2001 inne und füllte diese mit großem Engagement und hoher Professionalität aus. Ihre Forschungsgebiete reichten von der klassischen Elektrolyt- und Schichtentwicklung, der Abscheidung aus ionischen Flüssigkeiten über Themen aus der Elektronik und Mikrostrukturtechnik bis hin zu Elektrolysethemen sowie zur Brennstoffzellen- und Batterietechnik. Parallel dazu pflegte Dr. Freudenberger zahlreiche Industriekontakte, aus denen wichtige Projekte für die Auftragsforschung des fem hervorgingen, war in verschiedenen Verbänden aktiv und als Gutachterin von Forschungsprojekten für die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderte Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) tätig.

Mit der Übergabe der Abteilungsleitung geht eine inhaltliche Neuausrichtung einher, die sich auch im Namen der Abteilung widerspiegelt: Neben die klassische Galvanotechnik, die bereits seit 2019 von Dipl.-Ing. Heidi Willing verantwortet wird, tritt die Energietechnik, repräsentiert von Dr. Şeniz Sörgel. Ein konsequenter Schritt, denn die Themen der elektrochemischen Energietechnik haben in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich an Bedeutung gewonnen; sie sind Schlüsseltechnologien für eine erfolgreiche Energiewende und für die Elektromobilität. Seit über zehn Jahren werden am fem im Rahmen von Forschungsprojekten innovative Konzepte für Brennstoffzellen, Elektrolyse und Batterien entwickelt.

Dr. Şeniz Sörgel studierte zunächst Chemie in Ankara und erhielt nach ihrem Master-Abschluss in Elektrochemie ein Stipendium für ihre Doktorarbeit am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung in Stuttgart. Nach der Promotion war sie drei Jahre lang als Projektleiterin beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt im Institut für Technische Thermodynamik in Stuttgart tätig. Sie leitete dort die Batterieaktivitäten zum Thema Lithium/Schwefel. 2013 kam sie ans fem in Schwäbisch Gmünd und baute dort mit Unterstützung des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg und Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) das neue Labor für Batterietechnologie grundlegend auf. Mittlerweile konnten vier Batterie-Projekte erfolgreich abgeschlossen werden, drei weitere sind derzeit in Bearbeitung.

Eine meiner wichtigsten Aufgaben als Abteilungsleiterin wird der weitere Ausbau unserer Aktivitäten auf dem Gebiet der Energietechnik sein. Dr. Sörgel freut sich auf die Zusammenarbeit mit Heidi Willing – zwischen der Galvanotechnik und der Energietechnik gibt es große Synergien. Die Forschungsergebnisse aus unseren Projekten sollen einen wichtigen Beitrag für die Energiewandler der nächsten Generation leisten und dabei vor allem den deutschen Mittelstand stärken, so Sörgel.

Text zum Titelbild: Dipl.-Ing.Heidi Willing (li.) und Dr. Şeniz Sörgel (Bildquelle: fem)

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