Galvanikanlagen auf der Überholspur

Oberflächen 08. 08. 2021
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Flexibilität und Nachhaltigkeit durch leistungsfähige Eloxal- und Galvanikanlagen kombiniert mit innovativen Ideen

Die MBO GmbH, Oberflächenspezialist der Mühlbauer-Firmengruppe, kommt mit drei neuen Anlagen zur ­Aluminiumbehandlung und dem kathodischen Korrosionsschutz genau zum richtigen Zeitpunkt für die steigende Nachfrage in diesem Markt. Die Mühlbauer-Gruppe mit Hauptsitz in Roding und
weltweiten Niederlassungen zählt zu den führenden Anbietern von Automatisierungs­lösungen für unterschiedliche Industriebran­chen und als Spezialist für Sicherheitssysteme und vollumfassendes Dokumentenmanagement im Regierungssektor. Mit innovativen Produkten und einer agilen Abwicklung gehört die Firmengruppe zu den Vorreitern am Markt.

Ein– wie sich gezeigt hat – wesentlicher Bestandteil der internen Wertschöpfung ist die eigene Oberflächentechnik, gebündelt in der MBO GmbH. Gemeinsam mit der ­Mühlbauer Parts & Systems, der hauseigenen Präzisionsteilefertigung, werden komplexe Mechanikbauteile und -gruppen für High Tech Branchen, wie die Luft- und Raumfahrt nach der ONE-STOP-SHOP-Mentalität angeboten, die im Nachgang oberflächentechnisch bearbeitet werden.

Nach einem Brand der Galvanikhalle in Roding wurde diese im Hause Mühlbauer gewohnte Schnelligkeit und Flexibilität schmerzlich vermisst. In Roding stand schnell fest, über den Wiederaufbau der Eloxal- und Galvanikanlagen hinaus die Anzahl der Beschichtungssysteme und die Beschichtungskapazitäten zu erweitern. Mit Schlötter als Lösungsanbieter für Anlagen und Chemie wurden Konzepte entwickelt, die ein Optimum an Flexibilität und Nachhaltigkeit am Standort der früheren Galvanik ermöglichen. Für uns war immer klar, dass wir den Neuaufbau für die Umsetzung einer zukunftssicheren Galvanik nutzen werden. Dank unserer eigenen Ideen und dem Know-How der Firma Schlötter haben wir eine in unserer Branche einmalige Galvanik realisiert, betont Matthias Schlecht, als Geschäftsführer der MBO GmbH verantwortlich für den Neuaufbau.

Realisiert werden drei Anlagen: eine Eloxalanlage, eine Zink-Gestellanlage und eine Zink-Trommelanlage. Diese werden seit Januar 2021 montiert und Schritt für Schritt in Betrieb genommen. Gestartet wurde mit der Eloxalanlage, für die alle Tests von Anlage und Chemie sehr positiv verlaufen sind.

Die zweireihige Eloxalanlage umfasst auf einer Anlagenlänge von rund 45 Metern insgesamt 80 Arbeitsstationen und enthält neben Positionen für Eloxal- und Harteloxalschichten eine Vielzahl an Färbepositionen und Nachbehandlungen. Damit können in einer Anlage verschiedenste Eloxalbehandlungen realisiert werden und die in der Mühlbauer-Firmengruppe erforderliche Flexibilität und Schnelligkeit garantiert werden.

Die zweite und dritte Anlage enthalten alle gängigen Verfahren zum kathodischen Korrosionsschutz, als Gestell- und als Trommelanlage ausgeführt. Kurze Wege zwischen den Gleichrichtern, den Behältern und den Nebenaggregaten im Geschoss unter den Galvanikanlagen tragen wesentlich zur Energieeffizienz bei. Auch bei den Nebenaggregaten wurde auf hohe Prozesssicherheit und Nachhaltigkeit Wert gelegt. Unter anderem kommt das patentierte Lösekonzept von Schlötter zum Einsatz. Die Lösestationen regeln das Löseverhalten bedarfsgerecht dem Zinkverbrauch der Anlage folgend. Damit wird insbesondere bei stark wechselnder Auslastung und variierendem Abscheideverhalten immer die passende Zinkmenge zur Verfügung gestellt. Dies sichert eine gleichbleibend hohe Beschichtungsqualität bei geringen Verlusten. In Kombination mit dem patentierten VX-Verfahren von Schlötter können Zink-­Nickel-Oberflächen mit einer deutlichen Energieeinsparung bei gleichzeitig geringerer Cyanidbildung gegenüber herkömmlichen Beschichtungssystemen abgeschieden werden. Mit der energieoptimierten Auslegung der Anlage im Zusammenspiel aus Chemie, Anodentechnik, Behälterdesign und Löse­station konnte ein förderungsfähiges Niveau erreicht werden, das sich darüber hinaus dauerhaft in optimierten Beschichtungskosten wiederspiegelt.

Flexibilität und Nachhaltigkeit im Anlagenkonzept, aber auch in der Umsetzung und der Zusammenarbeit, sind von großer Bedeutung für alle Beteiligten bei einem Vorhaben, wie es der Neuaufbau der Galvanikanlage bei der MBO darstellt. Vom Hallenbau über den Aufbau der Gebäudeinfrastruktur bis hin zur Realisierung der drei Anlagen inklusive aller erforderlichen Zusatzaggregate war und ist eine enge Zusammenarbeit unabdingbar. Durch laufende Absprachen konnten Deadlines zuverlässig eingehalten und alle Vorhaben erfolgreich durchgeführt werden. Bei unserem einmaligen Anlagenkonzept und den vielen Schnittstellen müssen wir die Abhängigkeiten und Termine immer im Blick behalten. Wir haben unsere Ziele mit dem Start der Eloxalanlage voll umsetzen können, resümiert Matthias Schlecht zufrieden.

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