Noch eine Schippe draufgelegt ...

Werkstoffe 06. 03. 2022

Die letzten Monate waren neben den Schwierigkeiten durch die gestörten Lieferketten von der unabrückbaren Erkenntnis geprägt, dass wir uns mit enormen Anstrengungen um die Erzeugung von sogenannter sauberer Energie kümmern müssen. Dabei stand bisher der Umweltschutz als primäres Argument für diesen Wandel im Vordergrund. Die gestörten Lieferketten hatten für alle produzierenden Unternehmen weitere Herausforderungen gebracht: aufgrund der fehlenden Rohstoffe – Metall ebenso wie Kunststoffe oder Chemiegrundstoffe – eine Produktion aufrechtzuerhalten und gleichzeitig die steigenden Kosten, verursacht durch Materialknappheit und drastisch steigende Transportkosten, zu bewältigen. Bisher konnte davon ausgegangen werden, dass eine wohlhabende Gesellschaft, wie sie in nahezu allen Ländern Europas vorliegt, solche gravierenden Umbrüche durch Finanzmittel unterstützen und so zum Vorteil aller Mitglieder der Gesellschaft auch bewältigen kann.

Mit dem Kriegsausbruch an der östlichen Außenseite der europäischen Gemeinschaft wurde jetzt eine vollkommen neue Situation geschaffen. Nicht nur der gewohnte Bezug von Energierohstoffen, sondern auch der Erhalt von essentiellen Rohstoffen steht vor dem Aus oder zumindest vor einer drastischen Mengenbegrenzung (was wiederum die Preise für die Rohstoffe deutlich steigen lassen dürfte). Als Beispiel soll hier nur einmal Chrom genannt werden: nicht nur ein nach wie vor wichtiges Beschichtungsmetall sondern vor allem auch unverzichtbarer Bestandteil der allgegenwärtigen Edelstähle. Die Erzlagerstätten mit den größten Vorkommen liegen in Russland – wir werden hier also in nächster Zeit sicher mit einem Wandel in der Versorgungslage rechnen müssen.

Gleichzeitig können wir nur hoffen, dass die – sicher notwendige – Verlagerung von Finanzmitteln für den militärischen Bereich in Deutschland den Ausbau von alternativen Energiequellen und die Verstärkung der Maßnahmen zur Energieeinsparung nicht zu sehr hemmen werden. Die bisherigen Aufgaben lösen sich durch zusätzliche neue Herausforderungen nicht auf, wir werden aber sehr wahrscheinlich einen langen Atem brauchen. Über allem steht aber die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Krieges in der Ukraine und einen stabilen Frieden in Europa!

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