Verbandsinformationen

Verbände 09. 05. 2022
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Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V.(GKV)

Der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie e. V. (GKV) zog in seiner Jahreswirtschaftspressekonferenz am Aschermittwoch, 2. März, die Bilanz der Kunststoffverarbeitung in Deutschland für das Jahr 2021. Der Branchenumsatz ging zwar um gut zwölf Prozent auf 69,4 Milliarden Euro nach oben, die Ergebnisse der Unternehmen stehen aber unter starkem Druck. Die Industrie bleibt dabei klar auf dem Kurs zur nachhaltigen Kreislaufwirtschaft.

Der Branchenumsatz der deutschen Kunststoffverarbeitung stieg im vergangenen Jahr um 12,6 Prozent auf 69,4 Milliarden Euro. Dennoch stehen die Unternehmen unter starkem Ergebnisdruck. Gründe dafür sind die exorbitanten Kostenexplosionen bei Rohstoffen und Energie sowie die vielfältigen Lieferverzögerungen und dadurch bedingte Auftragsaussetzungen, insbesondere in der Automobilzulieferung.

Insgesamt wurden 2021 in Deutschland 15 Millionen Tonnen (+ 5,6 %) Kunststoffe verarbeitet, davon 2,2 Millionen Tonnen recycelte Kunststoffe. Die Anzahl der Beschäftigten ist mit knapp 322 000 stabil.

Der wirtschaftliche Ausblick auf das Jahr 2022 bleibt sehr gemischt und mit hohen Unsicherheiten bezüglich Kosten und Verzögerungen verbunden. Auch wenn die Hälfte der Unternehmen Umsatzzuwächse erwartet, rechnet gut ein Viertel mit weiter sinkenden Ergebnissen, zeigt die GKV-Umfrage unter den Mitgliedern. In der Konsequenz denken etliche Unternehmen über Produktionsverlagerungen oder -einstellungen bis hin zur kompletten Betriebsaufgabe nach.

Mit fatalen Folgen für die Wirtschaft insgesamt, warnt GKV-Präsident Roland Roth: Die Politik müsse die staatlichen Aufschläge auf die Energiepreise dringend zurückfahren. Das Vorziehen der EEG-Reform könne nur ein erster Schritt sein. Eine Senkung der Stromsteuer und eine Entbürokratisierung der Regelung für den nationalen CO2-Preis müssten folgen.

Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage hält die Industrie an den Zielen Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz fest. Allerdings bremsen die hohen Kosten die Investitionsbereitschaft. Der Umfrage zufolge liegen dringend erforderliche Investitionen in Energieeffizienz, Klimaschutz, Modernisierung der Produktion und Digitalisierung derzeit auf Eis.

GKV-Präsident Roland Roth hob die neugegründete Initiative Wir sind Kunststoff hervor, in der sich die Industrien der Kunststoff-Wertschöpfungskette von Erzeugung, Maschinenbau über die Verarbeitung bis hin zu Recycling und Entsorgung zusammengeschlossen haben. Er forderte die Politik und die Anwender von Kunststoffprodukten zum sachlichen Dialog und zur Mitarbeit auf. Wenn eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft tatsächlich erreicht werden solle, müssten die neu hinzukommenden Anforderungen unbedingt Eingang finden in die Kriterienkataloge der Kunden, des Handels und der Verbraucher. Alle müssen begreifen, dass eine erfolgreiche Umsteuerung nicht nur immer den jeweilig anderen Partner betreffen kann, sondern auch eigenes Umdenken und entsprechende Aktionen erfordert, appelliert Roth. Das sei umso wichtiger, weil sich Kunststoff in der Corona-Pandemie erneut als vielfältiger und unersetzlicher Problemlöser erwiesen habe.

Verband für die Oberflächen­veredelung von Aluminium e. V.(VOA)

VOA-Geschäftsbericht 2021/2022 veröffentlicht

Der digitale Geschäftsbericht 2021/2022 des Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) enthält neben einem Blick auf die wirtschaftliche Lage der Oberflächenveredelungsbranche eine Zusammen­fassung des vielfältigen und serviceorientierten VOA-Leistungsportfolios für seine Mitgliedsunternehmen.

Atmete die Branche der Oberflächenveredelung Ende 2021 noch leicht auf, sieht sie nach den gelockerten Corona-Maßnahmen im ersten Quartal 2022 bereits der nächsten großen Herausforderung entgegen: die Folgen des Russland-Ukraine-Kriegs für deutsche Unternehmen. Der VOA steht seinen Mitgliedern auch in dieser schwierigen Situation zur Seite. Er informiert via Mitgliederinformation, Homepage oder Social Media zeitnah und tagesaktuell über Rechtsfragen bei der Beschäftigung ukrainischer Mitarbeiter und Flüchtlinge, Sicherheitshinweise für die Wirtschaft oder neueste Entwicklungen, beispielsweise den Gas-Notfallplan des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Das Motto Gemeinsam sind wir stark setzt der VOA aktiv um: Im Hinblick auf die enorm hohe Kostenbelastung durch ­gestiegene Energiepreise, insbesondere für Gas und Strom, die sich durch den russischen Angriff auf die Ukraine noch einmal verschärft haben, plant der Verband die Gründung der neuen Projektgruppe Energie. Er prüft derzeit, wie die Mitgliedsunternehmen am effek­tivsten unterstützt werden können. Erste Mitglieder teilten bereits mit, dass sie in der Projektgruppe mitarbeiten möchten. Natürlich profitieren alle VOA-Mitgliedsunternehmen von den in den Projektgruppen erarbeiteten Benefits.

Zudem bringt der Verband sein technisches Know-how in die Gremien auf nationaler sowie internationaler Ebene ein und vertritt die Interessen der Branche in der politischen Diskussion, um den Oberflächenveredlern eine hörbare Stimme zu geben. Aktuell setzt sich der VOA für die Aufnahme der für die Oberflächenveredelungsbranche einschlägigen Teilsektoren Plastizieren von Metallen einschließlich Pulverbeschichtung und Anodische Oxidation von Metallen auf die BECV-Liste (Brennstoffemissionshandelsgesetz-Carbon-Leakage-Verordnung) ein, damit die Oberflächenveredelungsbranche künftig Beihilfen zum Ausgleich der steigenden Energiekosten in Anspruch nehmen kann.

Der aktuelle VOA-Geschäftsbericht steht auf der Homepage des VOA zum Download ­bereit.

Kupferverband e. V.

Neuer Kupferverband ­bündelt Kupferwissen

Zu Beginn des Jahres fusionierte der Kupfer­bereich des Gesamtverbands der deutschen Buntmetallindustrie e. V. (GDB) mit dem aufnehmenden Deutschen Kupferinstitut Berufsverband e. V. zum Kupferverband e. V. Damit wird erstmalig ein eigener ­zentraler Verband der Kupferindustrie mit europäischer Ausrichtung geschaffen, der alle Aspekte zum Thema Kupfer unter einem Dach behandelt. Mit Alexander Dehnelt von der Diehl Brass Solutions Stiftung & Co. KG übernimmt zudem ein erfahrener Kupferexperte das Ruder als Vorstandsvorsitzender des neuen Verbandes.

Mit der Gründung des Kupferverband e. V. bietet sich der Kupferindustrie die Möglichkeit, die unterschiedlichen fachspezifischen Interessen der Unternehmen zu bündeln. Alexander Dehnelt ist zuversichtlich, dass der neue Kupferverband das Sprachrohr der Kupferindustrie werden wird. Er biete für die kupferverarbeitenden Mitgliedsunternehmen die Möglichkeit, sich stärker in der Öffentlichkeit und Politik zu positionieren und erlaube dadurch eine höhere Schlagkraft.

Die Verbindung der technisch-wissenschaftlichen Expertise des Kupferinstituts mit den profunden Kupfermarkt-Kenntnissen des GDB bietet dazu eine optimale Grundlage. Zudem ist der neue Kupferverband auch ein Branchenverband der Wirtschaftsvereinigung Metalle, das heißt, dessen Mitglieder haben Zugriff auf alle Leistungen der Wirtschaftsvereinigung zu den Themen ­Umweltpolitik, Energiepolitik, Responsible Sourcing, Klima­politik und Nachhaltigkeit.

Wie Dehnelt betont, leiste das Kupferinstitut aus werkstoffwissenschaftlicher Sicht seit Jahrzehnten eine hervorragende Arbeit und werde dies unter dem neuen Dach auch weiterhin so tun. Doch die Industrie sehe sich nicht zuletzt durch den europäischen Green Deal und die Fokussierung auf Themen wie Energie und Nachhaltigkeit zunehmend gezwungen, die technologischen Entwicklungen und Anwendungen von Kupferwerkstoffen auch immer stärker unter dem Aspekt regulatorischer Vorgaben zu betrachten: Die Hürden dürfen nicht zu groß werden für unsere Industrie, um den Weg für die CO2-Neutralität,den gerade Kupferwerkstoffe als Enabler der Energie- und Mobilitätswende beschreiten, zu ebnen. Ein zentraler Verband der Kupferindustrie macht nicht zuletzt auch aus diesem Grund Sinn, so Dehnelt.

Alexander Dehnelt weiß, wovon er spricht: Der in Venezuela geborene 51-jährige verheiratete Diplom-Kaufmann ist seit über 20 Jahren im Kupfergeschäft und hat bei der Diehl-Gruppe Karriere gemacht. Seit 2014 ist er Mitglied der Geschäftsführung bei Diehl Metall Messing, heute Diehl Brass Solutions, und dort für Vertrieb, Business Development, Entwicklung und Supply Chain Management zuständig. Sein Studium absolvierte er an der Universität Mannheim im Bereich Betriebswirtschaftslehre mit den Schwerpunkten Marketing und Internationales Management.

Michael Sander, Geschäftsführer des Kupferverband e. V. freut sich, mit Dehnelt einen Kupferexperten an seiner Seite zu wissen: Der neue Kupferverband müsse sich zahlreichen Herausforderungen stellen. Und auch das Team des Kupferinstituts sei gefordert, diese Neustrukturierung und Neuorientierung optimal umzusetzen. Wir wollen klar machen, dass Kupfer nicht nur ein wertvolles Industriemetall ist, sondern auch ein bedeutendes Element in Kreislaufwirtschaft und Dekarbonierungsprozessen, so Sander.

Bei den kupferverarbeitenden ­Unternehmen des GDB und auch bei den Mitgliedern des Kupferinstituts kommt der Zusammenschluss gut an. Durch die Fusion ist die Anzahl der Mitgliedsunternehmen des neuen Kupferverbands auf 36 gestiegen, die alle im neuen Verband auf die bekannten Leistungen von Kupferinstitut und GDB zurückgreifen können.

Mit dem neuen Kupferverband und mit Blick auf die Zukunft soll auch dessen Außenauftritt ein Zeichen des Neuanfangs setzen. Demzufolge wurde ein neues Logo für den Verband entwickelt: Mit der Wortbildmarke kupfer_ positioniert sich der Kupferverband als Ansprechpartner für alle Belange rund um Kupfer, angefangen bei der technischen Expertise bis hin zum Marktgeschehen.

Außerdem ist die Website des Kupferinsti­tuts nun unter www.kupfer.de ­erreichbar und spiegelt damit auch den ­Außenauftritt des Verbandes unter kupfer_ wider. Die Website ist zudem nun auch in englischer Sprache verfügbar. Nicht zuletzt die zahlreichen Anfragen und Zugriffe aus dem nicht-deutschsprachigen Raum haben dazu geführt, diesen Schritt zu gehen. In den nächsten Wochen wird sich der Internetauftritt noch mehr dem neuen Corporate Design anpassen und auch strukturelle Modifikationen erfahren, um die Kompetenzen und Aufgaben des Kupferverbands anwenderfreundlich darzustellen.

Zentralverband Oberflächen­technik e.V.(ZVO)

Um die drohende Energie-(Gas-)­Mangellage ging es in einem ZVO onlineDialog am 6. ­April. Die kostenlose digitale Kommunikationsplattform richtet sich exklusiv an ZVO-Mitglieder.

Seit Monaten steckt der Energiemarkt in der Krise. Mit den Ereignissen in der Ukraine hat sich die Lage noch einmal deutlich verschärft. Für die ZVO-Mitgliedsunternehmen stellen sich drängende Fragen, was passiert, wenn die in Deutschland verfügbare Gasmenge nicht mehr zur Versorgung aller Gaskunden ausreicht, welche Regelungen nach EU- und nationalem Recht für die Gasknappheit gelten oder wer noch versorgt wird, wenn anderen schon das Gas ausgeht. In einem ZVO onlineDialog gab Rechtsanwäl­tin Yvonne Hanke von der Kanzlei RITTER GENT COLLEGEN PartG mbB Antworten auf diese wichtigen Fragen und nützliche Handlungstipps, um sich im Falle einer Gasmangellage bestmöglich gegenüber Lieferanten, Netzbetreibern und Behörden positionieren zu können.

Die Veranstaltung wurde aufgezeichnet und steht interessierten ZVO-Mitgliedern exklusiv zur Verfügung.

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