Prof. Michael Bruno Klein neuer Hauptgeschäftsführer der AiF

Verbände 06. 10. 2022
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Prof. Michael Bruno Klein (57) ist ab 1. September 2022 Hauptgeschäftsführer der AiF Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ e. V. Als Forschungs- und Transfernetzwerk Mittelstand koordiniert die AiF die Förderung anwendungsnaher Forschung zugunsten kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK).

Das BMWK-Förderprogramm Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF)fungiert dabei als sichtbar erfolgreiche Brücke zwischen wissenschaftlicher Forschung und wirtschaftlicher Anwendung im Mittelstand. Nach den Worten von Prof. Klein trägt das AiF-Netzwerk damit seit Jahrzehnten zur Sicherung der Weltmarktfähigkeit des deutschen Mittelstandes bei. Der Erfolg der IGF liegt in der Struktur der AiF und ihrer Forschungsvereinigungen begründet, erklärt Klein. Er macht direkt zu seinem Amtsantritt deutlich, dass die AiF mit ihren ­Forschungsvereinigungen in der künftigen Programmstruktur und Administration der Industriellen Gemeinschaftsforschung erhalten bleiben müsse, sonst drohe Schaden für das seit 70 Jahren bewährte System der vorwettbewerblichen und themen­offenen Mittelstandsförderung in Deutschland. Klein weist auf einen aktuellen Brief an den Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz hin, in dem die AiF-Mitglieder, angesichts einer geplanten Vertragsänderung durch das Wirtschaftsministerium, die Fortführung der erfolgreichen Strukturen für die weltweit einmalige Innovationsförderung des deutschen Mittelstands fordern.

Der habilitierte Wissenschaftler wird das AiF-Netzwerk, zu dem 100 ­branchenorientierte Forschungsvereinigungen mit mehr als 50 000 eingebundenen Unternehmen von der Automobil- bis zur Zementindustrie gehören, führen und nach außen vertreten. Ihn reizt, vor dem Hintergrund seiner über 20-jährigen Erfahrung im Wissenschafts- und Innovationsmanagement, an dieser Aufgabe, vor allem die Systemrelevanz der AiF zu verdeutlichen. Das haben wir in den letzten Jahren versäumt; hier müssen wir besser werden. Denn das Thema der AiF ist nicht die AiF, sondern das Thema ist Forschung und Transfer in und für den Mittelstand, so Klein weiter. Hier sei weltweit Einmaliges seit Jahrzehnten erfolgreich realisiert worden, wie zum ­Beispiel gelebte Vernetzung zwischen den Branchen, die besondere Einbindung von kleinen und mitt­leren Unternehmen und die Möglichkeit zur frühzeitigen und themenoffenen Adressierung ihres Forschungsbedarfs oder die professionelle Begutachtung der vorwettbewerblichen Forschungsthemen durch über 500 ehrenamtliche Gutachterinnen und Gutachter aus der Wissenschaft und Wirtschaft. Der neue AiF-Hauptgeschäftsführer macht leidenschaftlich auf den ­Lichtschaltereffekt der AiF in Bezug auf den Transfer von Forschungsergebnissen in die mittelständische Wirtschaft im Sinne der Gemeinschaftsforschung aufmerksam: Betätigt man einen Lichtschalter, wird es nicht nur für den Einzelnen, sondern für alle hell.

Prof. Michael Bruno Klein war zuletzt als Vorstandsvorsitzender der DAM, ­Deutsche Allianz Meeresforschung e. V., in Berlin tätig. Nach dem Studium der Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Politischen und Kommuni­kationswissenschaften in Bamberg, Erlangen, Norwich (England) und Dijon (Frankreich) und einer Lehrtätigkeit an der Universität Bamberg wurde er 1996 Referent im Deutschen Bundestag. Ende der 1990er-Jahre wechselte Klein ins Wissenschaftsmanagement zur Leibniz-Gemeinschaft und wurde 2006 deren erster Generalsekretär. Ein Jahr zuvor habilitierte er sich an der Universität der Bundeswehr München und ist seit neun Jahren außerplanmäßiger Professor an der Techni­schen Universität Berlin sowie seit 2020 Gastprofessor für Innovation und Technology Management an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in Berlin.

Von 2010 bis 2017 war er Generalsekretär und hauptamtlicher Vorstand der acatech, Deutsche Akademie der Technikwissenschaften e. V., eine der führenden Einrichtungen der wissenschaftlichen Politikberatung. In den Jahren 2017 und 2018 verantwortete er die Zentralabteilung Außenangelegenheiten, Regierungs- und Politikbeziehungen der Robert Bosch GmbH. Aktuell ist er in zahlreichen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Gremien aktiv und Mitglied im Advisory Board der Exentis Group AG in Stetten (Schweiz) sowie der XLife Sciences in Zürich (Schweiz).

Klein übernimmt die Aufgabe von Dr.-Ing. Thomas Kathöfer, der in den Ruhestand geht. Mit Professor Klein haben wir eine erfahrene Führungspersönlichkeit gewonnen, die bundesweit in Politik, Forschung und Wirtschaft bestens vernetzt ist und darüber hinaus die besondere Kombination von Wissenschaftler, Wissenschaftsmanager und Unternehmer mitbringt. Wir freuen uns auf die zukunftsorientierte Profilstärkung unseres Forschungsnetzwerks mit ihm, so AiF-Präsident Prof. Sebastian Bauer. Gleichzeitig spricht er Dr.-Ing. Thomas Kathöfer seinen besonderen Dank für die erfolgreiche Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren aus: Er habe stets kompetent und erfolgreich die Themen im Sinne des forschenden Mittelstands positiv beeinflusst. Unsere Zusammenarbeit war von Vertrauen, Respekt und Loyalität geprägt.

Text zum Titelbild: Prof. MIchael Bruno Klein (© AiF)

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