Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V.(DGO)
Beteiligung Projektbegleitender Ausschuss: Silberdispersionsschichten aus cyanidfreien Systemen für Hochleistungskontakte
Die DGO sucht nach projektbegleitenden Unternehmen für das Forschungsvorhaben Alternative Dispersionsschichten für Hochleistungskontakte (ALDIHOK). Ausführende Forschungsstellen sind das Dechema-Forschungsinstitut in Frankfurt am Main und das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden.
Die Galvanotechnik erlebt derzeit einen Umbruch im Bereich der Automobilindustrie. Durch den Umstieg von Verbrennungs- auf Elektromotoren verlieren einige Beschichtungen an Bedeutung, während für neue Einsatzbereiche neue Beschichtungslösungen mit anderen Eigenschaften benötigt werden. Ein solcher Einsatzbereich sind Hochleistungsversorgungsleitungen und -kontakte Sie basieren auf (legierten) Kupferleitern, die eine hohe Leitfähigkeit besitzen, jedoch oxidationsanfällig sind. Daher werden sie zurzeit mit Silbergraphit-Dispersionsschichten überzogen. Silber garantiert dabei geringe Kontaktwiderstände und gute Korrosionsstabilität, während Graphit die Neigung des Silbers zum Kaltverschweißen unterdrückt und dabei den Kontaktwiderstand nicht erhöht.
Das Projekt ALDIHOK will diese Schichten auf zwei Ebenen weiterentwickeln. Die Steckkontakte müssen in der Zukunft immer höhere Leistungen übertragen, was zwangsläufig zu erhöhten Betriebstemperaturen führt. Die Silberschichten müssen daher temperaturfester werden, das heißt ihr Erweichen muss zu höheren Temperaturen verschoben werden. Dies soll durch den Co-Einbau von Siliziumcarbid (SiC) erfolgen.
Die Gesetzgebung reguliert und beschränkt seit Langem den Einsatz toxischer Substanzen (REACh). Die cyanidische Silberabscheidung steht somit unter Substitutionsdruck. Cyanidfreie Systeme existieren, können sich jedoch noch nicht gegen das robuste Verfahren durchsetzen. ALDIHOK setzt auf die cyanidfreie Silberabscheidung und bietet somit ein Sprungbrett für cyanidfreie Systeme in die Dispersionsabscheidung, bei der spezielle Bedingungen für die Badbewegung gelten und Schichtfunktionen vor Optik stehen.
In dem Projekt werden zunächst Ein-Partikel-Dispersionsschichten (Ag/C sowie Ag/SiC) aus einem cyanidfreien Elektrolyten untersucht. In einem zweiten Schritt soll dann eine Kombinationsabscheidung erfolgen. Als kritische Eigenschaften werden für die Schichten unter anderem Partikelgehalt, Reibwert, Härte (Mikro-/Nanohärte), Verschleiß (Abrieb), Korrosion (Korrosionsstromdichte) und Kontaktwiderstand bestimmt und mit den Abscheideparametern korreliert. Am Ende des Projekts soll zudem eine Handlungsempfehlung für die Silberdispersionsabscheidungen stehen.
Die DGO lädt interessierte Partner aus der Industrie ein, sich dem projektbegleitenden Ausschuss anzuschließen. Sie erhalten so, ohne weitere Verpflichtungen, einen Einblick in die laufende Forschung und können durch eine kritische Betrachtung zur Umsetzbarkeit, einen Vergleich mit der industriellen Realität oder der Darstellung technischer Herausforderungen Impulse für das Projekt geben und die spätere industrielle Umsetzbarkeit der Forschungsergebnisse steigern. Interessenten können sich per E-Mail an die DGO-Geschäftsstelle wenden; Ansprechpartner ist Daniel Meyer, E-Mail: d.meyer@dgo-online.de.
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DGO-Schulung Wasserstoffversprödung für Praktiker bis auf den letzten Platz belegt
Am 8. Februar 2023 fand in Bensheim erstmals die DGO-Schulung Wasserstoffversprödung für Praktiker statt.
Neben den theoretischen Grundlagen gab die Veranstaltung im Rahmen von insgesamt fünf Themenblöcken einen Überblick zu den Einflussgrößen bei der galvanischen Prozessführung einschließlich Vermeidungsstrategien, zu unterschiedlichen Prüfmethoden, zu einschlägigen Normen sowie zu Schadensfällen aus der Praxis. Im Dialog mit den Teilnehmern vermittelten die Referenten dabei auch stets praxisrelevante Erkenntnisse aus jahrzehntelanger Berufserfahrung.
Dr. Stefan Beyer, Deutscher Schraubenverband e. V., referierte zu Risiken einer fertigungsbedingten Wasserstoffaufnahme bei Bauteilen aus hochfestem Stahl (Bild: DGO)
Das Schulungsformat wurde vom Arbeitskreis Wasserstoffversprödung initiiert und inhaltlich umgesetzt. Dieser sah hierfür eine dringende Notwendigkeit, da insbesondere praxisbezogenes Fachwissen für die gezielte Fortbildung von Fach- und Führungskräften seit Jahren nur noch eingeschränkt zugänglich ist. So zeige die Analyse von Schadensfällen aus der Praxis, dass es zunehmend an Hintergrundwissen fehle, um Schadensrisiken durch wasserstoffbedingte Versprödung bei bestimmten Werkstoffen beziehungsweise Bauteilen und Einsatzbedingungen realistisch einschätzen zu können.
Die nun jährlich stattfindende Veranstaltung richtet sich an Technologen, Verfahrensingenieure, Meister, QMBs und Schichtleiter aus allen Branchenunternehmen und war mit insgesamt 24 Teilnehmern bis auf den letzten Platz ausverkauft, was auch den Bedarf innerhalb der Branche zeigt.
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BG-Thüringen: PFAS ist überall
Das erste Treffen der BG-Thüringen in diesem Jahr fand am 12. Januar zum Thema PFAS ist überall an der TU Ilmenau statt. ZVO-Ressortleiter Umwelt- und Chemikalienpolitik Dr. Malte-Matthias Zimmer referierte zur gesetzlichen Regulierung der Stoffgruppe PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) und speziell der Untergruppe PFOS (Perfluoroktansulfonsäure).
Bezirksgruppenleiter Mathias Fritz und Referent Dr. Malte-Matthias Zimmer (v.l.) (Bild: Dr. Adriana Ispas)
Das Verbot der Anwendung von PFOS hat weitreichende Folgen für verschiedene Anwendungsfälle wie Automobil- und Fahrzeugbau oder Medizintechnik. Anhand einer komplexen Systemanalyse stellte Dr. Zimmer dar, welche Fehler bei der Regulierung hätten vermieden werden können, wären alle Einflussparameter und Wechselwirkungsbeziehung in den Entscheidungsprozess mit einbezogen worden.
Zum Ende des Vortrags wurden weitere Praxisbeispiele zum komplexen Systemdenken aufgezeigt, die von der Zink-Nickel-Abwasserbehandlung über die Planung einer Trommelbeschichtungsanlage bis hin zum Experimentierplan eines Promotionsvorhabens reichten. Das Fazit: Systemdenken ist eine sehr mächtige Herangehensweise, die für jedermann gut nachvollziehbar ist.Mathias Fritz
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Zentralverband Oberflächentechnik e. V.(ZVO)
Geschäftsstelle umgezogen
Seit 27. Februar 2023 sind der ZVO, die ZVO Service GmbH wie auch die Mitgliedsverbände BIV, DGO und FGK unter der neuen Anschrift: Giesenheide 15, D-40724 Hilden zu erreichen. Die Korrespondenzadresse Postfach 10 10 63, 40710 Hilden wie auch sämtliche Kommunikationsanschlüsse haben sich nicht verändert.
Mit dem Umzug sind eine Verkleinerung der Räumlichkeiten und damit Kosteneinsparungen verbunden. Erfolgreich implementierte Homeoffice-Arbeitsplätze machen den bisherigen Flächenbedarf künftig überflüssig.
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ZVO 2.0: Nachwuchsunternehmer haben sich formiert
Um Nachwuchskräfte und ihre Belange stärker in den Verband zu integrieren, hat der ZVO eine neue Organisation von Nachwuchsunternehmern im ZVO etabliert. Unter dem Motto ZVO 2.0 tagte der Kreis am 1. Dezember 2022 zum ersten Mal in den neuen Geschäftsräumen von BIA in Solingen.
Im Fokus der Organisation ZVO 2.0 stehen Zukunftsthemen der Branche und des Branchen- und Verbandsnachwuchses, unter anderem die Gewinnung von Nachwuchskräften in der Galvanobranche, der mediale Fokus und die politische Interessenvertretung. Der Kreis ist auf 15 Mitglieder begrenzt. Eine feste Altersbeschränkung gibt es nicht, die Teilnehmer sollten aber möglichst nicht über 45 Jahre alt sein. Voraussetzung ist, dass sie eine Führungsposition in einem Mitgliedsunternehmen bekleiden und persönlich an den Sitzungen teilnehmen (keine Vertreterregelung). Vorgesehen sind vier Meetings pro Jahr, davon eines im Rahmen der ZVO-Oberflächentage.
ZVO 2.0-Gründungsteam (v. l.): Patrik Schmalriede, Tobias Schmalriede, Henri Holder, Jörg Püttbach, Jan Zeschky, Lukas Henningsen, Caroline Hehl, Christian Kaiser; nicht im Bild sind: Ernst-Gregor Hillebrand, Jonas Püttbach und Christoph Matheis (Bild: ZVO)
ZVO-(Neu-)Vorstand Lukas Henningsen freute sich als Initiator des ersten Zusammentreffens über die rege Beteiligung und Bereitschaft sich einzubringen: Wir haben bereits beim ersten Treffen einige junge ‚Schwergewichte‘ des ZVO und der Branche zusammenbekommen. Ich denke, hier bekommen wir in den nächsten Jahren richtig etwas bewegt. Der ZVO brauche Nachwuchs und was gebe es da Besseres, als eine Gruppe von jungen Unternehmern, die den ZVO und die Branche in ihren Unternehmen und nach außen entsprechend promoten. Für ZVO-
Geschäftsführer Christoph Matheis und ZVO-
Vorstandsvorsitzender Jörg Püttbach ist es genau das Engagement, das man für eine langfristig ausgerichtete Zukunft des ZVO brauche.
Ende Januar hat bereits ein zweites Treffen des Kreises stattgefunden, bei dem die Mitglieder einen Überblick über die Verbandsstruktur und die Mitgliedsverbände erhielten. Das nächste Treffen findet voraussichtlich Ende April statt.
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Posting-Pool zur Ausschreibung von Ausbildungsplätzen
Der ZVO stellt seinen Mitgliedsbetrieben exklusiv eine Reihe von Postings zur Verfügung, die sie zur Suche nach Auszubildenden in ihren Social-Media-Kanälen verwenden können. Die Dateien stehen im Mitgliederbereich der ZVO-Homepage zum Download bereit.
Der Nachwuchs- und Fachkräftemangel ist eins der brennenden Probleme der Branche. Um seine Mitglieder bei der Rekrutierung von Auszubildenden zu unterstützen, hat der ZVO eine Reihe von Social-Media-Postings entwickelt, mit denen die Mitgliedsbetriebe ihre offenen Ausbildungsplätze auf Facebook, Instagram, LinkedIn oder XING anbieten können.
Der Pool umfasst eine Palette unterschiedlichster Postings für jeden Geschmack und Bedarf: einfache oder mehrere Bilder, Videos, Animationen, von modern bis traditionell. Einige Posts bieten außerdem die Möglichkeit zur Individualisierung: Auf einer dafür vorgesehenen Freifläche kann das Firmenlogo eingebunden werden. Ansonsten bietet die Bildunterschrift/Caption Platz für die Nennung des jeweiligen Unternehmens und alle weitergehenden Informationen.
Mit diesem Posting-Pool setzt der ZVO seine Ausbildungskampagne aus den vergangenen beiden Jahren fort beziehungsweise ersetzt sie durch ein neues Format, das langfristiger angelegt ist und den Unternehmen mehr Spielraum bietet.
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Beiratssitzung der Professur Elektrochemie und Galvanotechnik
Der wissenschaftliche Beirat Elektrochemie und Galvanotechnik, darunter Vertreter des ZVO als Mitbegründer der Stiftungsprofessur, aus Universität, Wissenschaft und Industrie, traf sich am 8. März 2023 im Arrheniusbau der TU Ilmenau.
Die neuen ZVO-Stipendiaten Franz Krümmling und Alain Francis Faha nutzten die Gelegenheit, sich dem Beirat vorzustellen und bedankten sich für die Gewährung des großzügigen ZVO-Masterstipendiums. Aufgrund der deutschlandweiten Einzigartigkeit des Studiengangs Elektrochemie und Galvanotechnik war ihre Wahl auf Ilmenau gefallen.
Die neuen ZVO-Stipendiaten Franz Krümmling (4. v. l.) und Alain Francis Faha (6. v. l.) stellten sich im Rahmen der Sitzung dem Beirat vor (Bild: ZVO)
Stefanie Rexhäuser, Marketing und Kommunikation TU lmenau, berichtete über die Öffentlichkeitsarbeit der Universität und weitere Schritte zur Stärkung der universitären Ausbildung im Bereich der elektrochemischen Oberflächentechnik. Anknüpfend an ihre Ausführungen diskutierte der Beirat weitere Maßnahmen zur Förderung des Nachwuchses in der Branche.
Abschließend stellte Professor Andreas Bund ausgewählte Ergebnisse des Fachgebiets zu Forschung und Lehre vor. Seit der letzten Beiratssitzung im März 2022 haben acht Studierende ihre Bachelor- beziehungsweise Masterarbeiten abgeschlossen. Fünf Mitarbeitende haben erfolgreich an der TU Ilmenau promoviert, und Maria del Carmen Mejia schloss ihre Promotion an der Partneruniversität PUCP in Lima ab.
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