Informationen von ZVO, VOA und Kupfer-Verband

Verbände 07. 08. 2023
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Zentralverband Oberflächen­technik e. V.(ZVO)

Public Consultation zu PFAS

Der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) liegt ein Vorschlag zur breiten ­Beschränkung von Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) vor. Der ZVO ruft betroffene Unternehmen auf, sich an einer diesbezüglichen Konsultation zu beteiligen, die noch bis zum 25. September 2023 läuft.

Bei dem vorliegenden Vorschlag handelt sich um eines der umfangreichsten Beschränkungsdossiers seit Inkrafttreten der REACh-Verordnung. Es umfasst etwa 10 000 verschiedene PFAS-Stoffe und zielt darauf ab, die Verwendung aller PFAS sowie das Inverkehrbringen von PFAS-haltigen Erzeugnissen in der EU weitestgehend zu verbieten. (Zeitlich begrenzte) Ausnahmen soll es nur für ausgewählte Verwendungen geben, wie etwa für Arzneimittel oder Pflanzenschutzmittel.

Hintergrund ist, dass PFAS vermehrt in der Umwelt auftreten und die EU die Gefahr sieht, dass diese Verbindungen Umwelt und Gesundheit schädigen könnten. Wissenschaftlich bewertet wird der Vorschlag von den Ausschüssen der ECHA für ­Risikobewertung (RAC) und für sozioökonomische Analyse (SEAC). In dem Zusammenhang wurde am 22. März 2023 eine sechsmonatige Konsultation eröffnet, die bis zum 25. September 2023 läuft. Daran können sich alle betroffenen Firmen, Verbände, Organisationen, Privatpersonen oder Behörden beteiligen. Da die Ausschüsse ihre Stellungnahmen auf den im Vorschlag enthaltenen Informationen und auf den bei der Konsultation eingegangenen Kommentaren aufbauen, empfiehlt der ZVO betroffenen Unternehmen, sich direkt an der Konsultation zu beteiligen.

Wichtig wären bei der Beteiligung möglichst konkrete Angaben zum Beispiel zu:

  • Art der Verwendung der jeweiligen PFAS-Substanzen
  • ökonomischer und gesellschaftlicher Nutzen
  • vorgenommene PFAS-Emissionsschutzmaßnahmen
  • sozio-ökonomische Auswirkungen einer totalen Beschränkung für das Unternehmen/die Lieferkette/den Wirtschaftszweig/die gesamte Wirtschaft 
  • Erfahrungen bei der Suche nach möglichen Alternativen

Die Betroffenheit und das Substitutionspotenzial einzelner Produktsektoren werden in der Datei Annex XV report ab Seite 99 bis Seite 156 betrachtet.

Die Rückmeldung kann auf der entsprechenden Webseite der ECHA über den Button Give Comments oder direkt über den folgenden Link abgegeben werden:

https://comments.echa.europa.eu/comments_cms/AnnexXVRestrictionDossier.aspx?RObjectId=0b0236e1885e69de

Der ZVO bittet zusätzlich darum, eine Kopie des Kommentars an Dr. Malte Zimmer (E-Mail: m.zimmer@zvo.org) zu senden, sodass er diese in die Stellungnahme des ZVO, des CETS und in die weitere Verbandsvertretung mit einfließen lassen kann.

Besonders wichtig ist eine ausführliche Begründung (inklusive Nachweise) der Notwendigkeit weiterer dringend benötigter Ausnahmen für den jeweiligen Anwendungsbereich. Die Konsultation besteht aus zehn konkreten Fragen (auf Englisch) und der Möglichkeit, vertrauliche oder nicht vertrauliche Dokumente hochzuladen. Zu beachten ist, dass alle nicht-vertraulichen Angaben veröffentlicht werden.

Wenn PFAS-Anwendungen nicht als (zeitlich befristete) Ausnahme im Dossier-Entwurf aufgeführt sind, steht zu befürchten, dass diese nach Inkrafttreten der Beschränkung und einer Übergangszeit von 18 Monaten vollständig verboten sein werden. Eine Prüfung der individuellen Betroffenheit ist daher wichtig und sollte im Rahmen der öffentlichen Konsultation hinterlegt werden.

Als Hilfestellung für eine erfolgreiche Stellungnahme kann ein Leitfaden der DIHK zur Beteiligung an der Konsultation ­dienen. Er ist zu finden unter: https://www.dihk.de/resource/blob/94786/2e47e3cbcc1929c8fa4e288d5229e4ee/dihk-hinweise-zur-pfas-konsultation-data.pdf

Verband für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V.(VOA)

VOA-Mitgliederversammlung 2023

Branchentreff der Oberflächenveredelungsindustrie an der Ostsee: Drei Tage in Folge bot sich vom 14. bis 16. Juni 2023 im Rahmen der Mitgliederversammlung des Verbands für die Oberflächenveredelung von Aluminium e. V. (VOA) in Warnemünde die Gelegenheit zum fachlichen Gespräch und Networking. Über ٨5 Vertreter der Mitglieds­unternehmen tauschten sich zur Konjunkturlage sowie zu aktuellen Themen der Branche, insbesondere der notwendigen Arbeitskräfte- und Fachkräftesicherung, aus – passend dazu der Vortrag von Top-Referentin Andrea Belegante Generation Z – fordern, (un)bequem … unverzichtbar!

Im Zentrum der Veranstaltung der Oberflächenveredelungsbranche standen die ­beiden Sitzungen des Technischen Kreises – die Zusammenkunft der Technischen ­Kommission des VOA mit technisch interessierten Mitgliedern. Hier zeigte der Verband seine ­breite Themenpalette auf dem Gebiet der Technik im Bereich der Oberflächenveredelung: Bereits seit dem Jahr 2021 investiert der VOA insbesondere in die Überarbeitung des Best Available Techniques Reference Surface Treatment of Metals and Plastics (BREF STM) viel Know-how, um die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen, enge Zeitfenster und aufwändige Datenerhebungen inklusive. Der Verband gewann Mitglieder, die die notwendigen Daten liefern, unterstützt nun die Mitgliedsunternehmen beim Ausfüllen der Fragebögen Schritt für Schritt und koordiniert die Antworten in den unterschiedlichen Bereichen in Absprache mit dem Umweltbundesamt, das die Daten an die zuständige Stelle in Europa weiterleitet.

Parallel thematisiert der VOA in Kooperation mit dem Dachverband ESTAL (European Association for Surface Treatment on Aluminium) die Nachhaltigkeit oberflächenveredelten Aluminiums in Europa. Hier arbeitet der Verband in der Working Group Secondary Aluminium mit, die Forschungsbedarf im Hinblick auf die Einflüsse der Pulverlackrezeptur beziehungsweise weiterer Konversionsschichttypen sieht.

Darüber hinaus beschäftigte sich der Technische Kreis intensiv mit den aktuellen Weiterentwicklungen der weltweit gültigen Spezifikationen der internationalen Qualitätszeichen Qualanod und Qualicoat, deren Generallizenznehmer der VOA ist. Abschließend gab Thomas Querfurth, Vertriebskoordinator des Fördermitglieds HangOn, Einblicke in die optimierte Kostenkalkulation in der Pulverbeschichtung.

Der Technische Kreis traf sich im Rahmen der Mitgliederversammlung (Bild: VOA)

 

Die Mitgliederversammlung am 15. Juni startete mit der Begrüßungsrede des Vorstandsvorsitzenden Friedhelm U. Scholten, der zum Vortrag von Andrea Belegante, Partnerin bei der Personalvermittlung Stanton Chase Stuttgart GmbH und ausgezeichnete Kennerin der Materie, überleitete. Im Fokus standen die Erwartungen und Forderungen der Gene­ration Z an die Unternehmen. Gleichzeitig ging die kompetente Referentin auf die zahlreichen Missverständnisse bei der Verständigung zwischen den Generationen und insbesondere auf die erheblichen Chancen ein, die es zu ergreifen gilt. Für die Unternehmen der Oberflächenveredelungsbranche bedeutet das, sich intensiv mit der Gedankenwelt der neuen Generation von Auszubildenden auseinanderzusetzen und sie dazu zu befähigen, in generationenübergreifenden Teams, die auch multikulturell aufgestellt sind, motiviert und sinnstiftend zu arbeiten. Das Fazit des VOA nach dem inspirierenden Vortrag: Auf der Basis von gegenseitigem Verständnis und der Bereitschaft, über die Generationen hinweg voneinander zu lernen, lassen sich viele spannende Potentiale nutzen, um gestärkt den weiteren Herausforderungen der heutigen Zeit zu begegnen.

Begleitend zur Veranstaltung organisierte der VOA für seine Mitgliedsunternehmen immer wieder die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit den Kollegen; so konnten alte Kontakte gepflegt und neue geknüpft sowie Erfahrungen ausgetauscht und inspirierende Perspektiven durchdacht werden. An den drei Tagen in Warnemünde zeigte sich deutlich, dass die Branche der Oberflächenveredelungsindustrie auf dem Weg in die Zukunft, auch bei aller vermeintlicher Verschiedenheit, an einem Strang zieht. Teilnehmer und Teilnehmerinnen der Veranstaltung waren sich einig: Die Mitgliedsunternehmen erfahren die Verbandsmitgliedschaft beim VOA als wichtiges Tool des Wissenstransfers, um den Horizont zu erweitern und wertvollen Input für den Unternehmensalltag zu generieren.

Am 29. und 30. November 2023 veranstaltet der Kupferverband als anerkanntes technologisches Kompetenzzentrum für Kupfer und Kupferlegierungen sowie als der Branchenverband der deutschen Kupferindustrie und internationaler Netzwerkpartner von Industrie und Wissenschaft zusammen mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena, Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe/Otto-Schott-Institut, seine diesjährige Werkstofftagung, das 18. Kupfer-Symposium. Bis zum 17. November 2023 werden Anmeldungen für die Veranstaltung angenommen. Bei einer Registrierung bis zum 15. August gilt der Frühbucherrabatt. Es gibt auch die Möglichkeit, an einer Ausstellung teilzunehmen.

Schwerpunktthemen sind in diesem Jahr Wasserstoff, Simulation/Modellierung, Digitalisierung, Neue Werkstoffe, Additive Fertigung, Fügen, Verfahrenstechnik sowie Nano- und Oberflächentechnik.

Das Otto-Schott-Institut für Materialforschung (OSIM) ist ein fakultätsübergreifendes Institut der Physikalisch-Astronomischen Fakultät und der Chemisch-Geowissenschaftlichen Fakultät der Universität Jena. Im Fokus der Forschung steht die Korrelation zwischen Struktur und Eigenschaft unterschiedlicher Werkstoffklassen als Funktion ihrer Synthese- und Einsatzbedingungen. Der dort angesiedelte Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe konzentriert sich in der Forschung auf Legierungsentwicklung, Charakterisierung von Gefüge und Eigenschaften metallischer Werkstoffe, Gefügebildung (Phasenumwandlungen flüssig/fest und fest/fest) und innere und äußere Grenzflächen.

Detailinformationen zum Programm sowie Anmeldungen für die Teilnahme oder für eine Standbuchung sind auf der Webseite des Kupferverbandes zu finden:

Text zum Titelbild: Friedhelm U. Scholten, VOA-Vorstandsvorsitzender begrüßte die Vertreter der Mitgliedsbetriebe (Bild: VOA)

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