Verfahren des thermischen Spritzens stellen in Verbindung mit geeigneter Nachbearbeitung bereits heute für ausgewählte Anwendungen eine wichtige Alternative für die funktionelle Verchromung dar. Die europäische Chemikalienverordnung REACh mit ihren Anforderungen in Bezug auf den Einsatz von Chrom(VI) bei der Beschichtung von Oberflächen hat darüber hinaus dazu beigetragen, intensiver den Einsatz von Beschichtungsverfahren wie dem thermischen Spritzen als Ersatz für die galvanische Hartverchromung zu prüfen. Dazu ist es allerdings wichtig, alle Aspekte – von der Toxizität der eingesetzten Stoffe über die Erzielung von notwendigen Eigenschaften bis hin zu Fertigungs- und Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen – zu prüfen.
In einem Technologieseminar im Mai bei der Gemeinschaft Thermisches Spritzen e. V. GTS in Unterschleißheim wurde die Verfahrenstechnik des thermischen Spritzens eingehend vorgestellt; die Besichtigung des Linde Technology Centers vermittelte darüber hinaus einen Einblick in die praktische Umsetzung. Darauf aufbauend wurden aktuelle Entwicklungen und Anwendungspotenziale anhand von konkreten Praxisbeispielen erörtert. Neben der Wissensvermittlung war das Ziel der Veranstaltung, gemeinsame Entwicklungsmaßnahmen von Beschichtungsunternehmen und Interessenten aus dem weiten Feld der potenziellen Nutzer der hergestellten Oberflächen anzuregen, um das Anwendungspotenzial des thermischen Spritzens als Hartchromersatz beziehungsweise zur Ergänzung zu Hartchrom weiter zu erschließen. Wie die galvanischen Schichten haben auch thermisch gespritzten Schichten verschiedene Vor- und Nachteile, die sich abhängig vom Einsatz positiv oder auch negativ auswirken können - beide Technologien haben jedoch ihre Berechtigung.
VECCO-Net
Das Netzwerk VECCO-Net, vorgestellt von Udo Sievers, befasst sich mit der Entwicklung von Strategien und Lösungen im Hinblick auf die Forderungen aus REACh mit Fokus auf die Substitution von galvanisch abgeschiedenen Hartchromschichten. 39 Mitglieder aus der Industrie in Deutschland, den Niederlanden und Österreich sowie Forschungsei