Nachhaltige Klebtechnik mittels Atmosphärendruckplasma

Oberflächen 08. 08. 2024
  • Autoren dieses Artikels
  • 671x gelesen

Der Anwenderkreis Atmosphärendruckplasma (ak-adp) bietet mit seinem 47. Anwenderworkshop zum Thema Nachhaltige Klebtechnik mittels Atmosphärendruckplasma: Potenziale, Praxistipps, Erfahrungen am 13. und 14. November 2024 in Jena informative Vorträge und mit dem ak-adp-talk eine interessante Diskussionsplattform. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit KRÜSS GmbH, sika Deutschland GmbH, SURA Instruments GmbH und TIGRES GmbH statt.

Haftungsoptimierung ist in vielen Industriezweigen ein ständig wiederkehrendes Thema und Qualitätskriterium. Hier können Plasmen – energetisch angeregte Gase – schnell, kosten- und umweltfreundlich helfen. Die Oberflächenfunktionalisierung mit Atmosphärendruckplasma durch Feinstreinigung, Akti­vierung oder auch Nanobeschichtung kann chemische und Vakuumprozesse ersetzen beziehungsweise auch völlig neue Funktionalitäten und Materialkombinationen ermöglichen. Damit sind atmosphärische Plasmen ein innovativer Weg zu mehr ökologischer Nachhaltigkeit, Qualitätssicherung und zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit von Produktionsprozessen.

Die thematischen Schwerpunkte der Vorträge liegen unter anderem auf effizienter Bauteilreinigung, Haftmechanismen, konkreten Oberflächenvorbehandlungen für verschiedene Materialien und Anwendungen einschließlich Verbundwerkstoffen und Rezyklaten sowie neuen Methoden zur Messung des Haftungsvermögens.

In der Session 1 Haftung als Voraussetzung für Funktionalität informieren beispielsweise Thomas Stehrer, Fronius International GmbH, über die Umweltschonende und effiziente Bauteilreinigung mit Atmosphärendruckplasma und Manuela Ockel von der FAU Erlangen-Nürnberg über Haftmechanismen von kaltatmosphärischen Plasmametallisierungen auf leistungselektronischen Halbleitern unverändlicher Oberflächenrauigkeit.

In Session 2 Anwendungen für verschiedene Materialkombinationen und ­Ansprüche berichtet unter anderen Martin Schollerer vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. DLR, über die Anwendung von ­Atmosphärendruckplasma bei lokal oberflächenzähmodifizierten Klebverbindungen für die Luftfahrt. Thema des Vortrags von Kevin Braun, Molecular Plasma Group Foetz, ist die Nachhaltige Haftungsverbesserung in der Elektronikindustrie – Wie funktionelle Nanobeschichtungen unser Hightech-Leben mitgestalten.

Über das Thema Nachhaltigkeit im Klebe­prozess durch Plasmavorbehandlung refe­riert Peter van Steenack, Tigres GmbH, in Session 3 Spezialfall Rezyklate. Christoph Regula, Fraunhofer IFAM, berichtet in ­dieser Session über den Einfluss der AD-Plasmabehandlung auf die Verklebung von Polymer-
Rezyklaten.
Mit dem Vortrag von Michael Thomas, Fraunhofer IST, und Sven ­Hartwig, TU Braunschweig, Optimale Haftung und Debonding-On-Demand – Chancen und Potenziale in der letzten Session Haftungsverbesserung contra Recyclingfähigkeit – Konflikt oder auch Chance? endet die Vortragsreihe des 47. ak-adp-Workshops.

Die anschließende offene Podiumsdiskussion Nachhaltigkeit auf den Punkt bringen mit ­Experten und Sachverständigen aus Forschung und Wirtschaft beschäftigt sich mit der REACh-Problematik hinsichtlich Primer und Klebstoffe sowie Impulsen zur Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit von Plasmaprozessen. Sie lebt von den Erfahrungen und Tipps aller Workshop-Teilnehmer. Kontrovers diskutiert wird Haftungsoptimierung im Zusammenhang mit Recyclingfähigkeit.

Das vollständige Vortrags- und Diskussionsprogramm sowie weitere Informationen zur Veranstaltung finden Interessierte auf der Homepage des ak-adp.

Relevante Unternehmen

Video(s) zum Thema

Werbepartner

Links zu diesem Artikel

Aus- und Weiterbildung

Top