Am 5. Juli fand in der Aula der Gewerblichen Schule Schwäbisch Gmünd die Verabschiedung mit Zeugnisübergabe der diesjährigen Galvano- und Leiterplattentechniker statt. Die Leiterin des Studiengangs zum Techniker, Dr. Christa Hannak, zeigte sich sehr erfreut, dass die Absolventen einen respektablen Abschluss erzielen konnten. Dies dürfte nach ihrer Meinung auch der guten und motivierten Zusammenarbeit untereinander zuzuschreiben sein. Auch die Schulleiterin Sabine Fath lobte das Engagement und Durchhaltevermögen der Absolventen und Absolventinnen und versicherte ihnen, mit ihrer Studienwahl einen optimalen Grundstock für ein erfolgreiches Arbeitsleben gelegt zu haben. Nach wie vor bieten sich Technikern im Bereich Galvanotechnik hervorragende Aussichten bei der Wahl des Arbeitsplatzes in Industrie und Handwerk mit besten Aufstiegschancen.
Sabine Fath hat die Teilnehmenden der Ausbildung als freundliche und motivierte junge Menschen erlebt. Sie zeigte sich vor allem erfreut darüber, dass die Teilnehmer und Teilnehmerinnen ihre Ausbildung ohne Schwierigkeiten absolviert haben. Sie wünscht sich, dass die Absolventen sich auch zukünftig Ziele setzen und dafür brennen. Auch in Zukunft sollen sie wissbegierig, lernbereit und dadurch auch erfolgreich bleiben. Gefragt sind die Absolventen und Absolventinnen der Oberflächentechnik auf jeden Fall. Dies schließe auch ein, dass sie nie in den Zustand kommen, zu glauben, alles zu wissen und alles zu können. Wichtig sei, die Neugierde, Neues zu lernen, zu behalten, so Sabine Fath.
Fachlehrer und Theologe Volker Rogoll ordnete in seiner humorvollen Rede die Bedeutung des Galvanotechnikers in die Weltordnung ein. Er werde zwar nicht explizit in der Schöpfungsgeschichte erwähnt, zeige sich aber als zuverlässiger Begleiter im Kampf gegen die zerstörerischen Chaosmächte. Rogoll zielte damit auf eines der wichtigsten Tätigkeitsgebiete: den Korrosionsschutz, der nach wie vor zu den Hauptaufgaben galvanischer Oberflächen gezählt werden darf.
Zeugnisse für den erfolgreichen Abschluss der Ausbildung zum Techniker erhielten folgende Absolventen und Absolventinnen:
- Rebecca Berchtold
- Mike Bronner
- Philipp Dellmuth
- Linda Drachenberg
- Patrick Gaborfi
- Pascal Große
- Max Hof
- Muhamed Jumah
- Bathuan Kayaci
- Gianluca Wenner
Die besten Absolventen und Absolventinnen der Fachschule für Galvanotechnik wurden darüber hinaus mit einem Preis der Schule sowie des Fördervereins Galvanicus bedacht:
- Preis der Schule und 1. Preis des Fördervereins Galvanicus: Max Hof
- Preis und 2. Preis des Fördervereins Galvanicus: Linda Drachenberg
- Belobigung der Schule und 3. Preis des Fördervereins Galvanicus: Mike Bronner
- Belobigung der Schule: Rebecca Berchtold
Nach der Preisübergabe durch Galvanicus-Vorstandsmitglied Arndt Striso stellten Max Hof und Gianluca Wenner ihre Technikerarbeit zum Thema Vergleich der technologischen Eigenschaften unterschiedlich erzeugter Nickelschichten durch verschiedene Verfahren vor. Durchgeführt wurde die Arbeit mit Unterstützung der SurTec und dem Forschungsinstitut fem in Schwäbisch Gmünd.
Der Förderverein Galvanicus, vertreten durch Arndt Striso, vergibt Preise für gute Leistungen an die Absolventen
Primär wurden die Eigenspannungen von Nickelschichten, die beispielsweise zum Abplatzen von Schichten oder zur Rissbildung führen können, je nach Art der Spannung – also Druck- oder Zugspannung – bestimmt. Eingesetzt wurden für die Messungen beispielsweise ein Tensiometer und ein Spiral-
Contract-Meter. Bei letzterem kommt eine Feder zum Einsatz, die sich zusammenzieht oder ausdehnt, je nach Art und Stärke der inneren Spannungen. Die Schichtdicke wird durch Wiegen der Feder ermittelt, woraus sich eine Beziehung aus Schichtdicke und Eigenspannung ergibt. Als weiteres Verfahren zur Messung der Eigenspannungen wurde ein Deposit Stress Analyzer eingesetzt. Diese Methode ist in der Anwendung relativ einfach, liefert aber weniger genaue Ergebnisse als die anderen beiden Verfahren.
Die entsprechenden Eigenspannungsmessungen wurden an drei Elektrolytsystemen durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass die Standardabweichungen bei den Messungen mit den ersten beiden Verfahren kaum unter einen Bereich von 18 Prozent zu drücken sind, bei gleichzeitig großem Aufwand für die Messungen. Bei den Messungen mit dem Stress-Analyzator konnte eine Standardabweichung von zehn Prozent erreicht werden. Die größten Standardabweichungen der gemessenen Spannungen traten bei Halbglanznickel auf. Glanznickel und Sulfamatnickel erbrachten Werte mit Standardabweichungen von etwa 20 Prozent bis 25 Prozent. Die Werte selbst entsprachen weitgehend den in der Literatur vermerkten.
Zum Abschluss der Feier gaben Mike Bronner und Bathuan Kayaci einen launigen Rückblick auf die Zeit der Technikerausbildung. Besonders hilfreich waren die guten Kontakte zwischen den Studierenden, begleitet von gemeinsamen Freizeitaktivitäten und Besuchen von Unternehmen und Einrichtungen der Branche. Besonders erwähnt wurde der Besuch der ZVO-Oberflächentage in Berlin. Zum Abschluss bedankten sich die Absolventen mit kleinen Geschenken bei den Fachlehrern und der Direktorin der Schule.
Für die in kleinem Rahmen gehaltene Veranstaltung stiftete der Förderverein Galvanicus Getränke und einen Imbiss und wertete damit die Abschlussfeier auf angenehme Art und Weise auf.
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