Virtual Reality – Das Reale im Virtuellen

Werkstoffe 05. 11. 2024

Eine Chance für die Industrie

In einer Welt, in der Zukunftstechnologien des digitalen Zeitalters immer rascher Arbeitsabläufe revolutionieren, gewinnt eine besondere Innovation immer mehr an Bedeutung: die virtuelle Realität oder Virtual Reality, kurz VR. Was einst nur als Spielerei galt, hat mittlerweile in einer Vielzahl von Branchen Eingang gefunden – und zwar aufgrund der beeindruckenden Ergebnisse. Doch was genau macht VR so wertvoll für die Industrie? Und wie kann sie gezielt genutzt werden, um Effizienz, Sicherheit und Innovationskraft zu steigern? Ein Blick auf die VR-Vorteile, die Arbeit von Virtual Visions und die Zukunft der Technologie zeigt, welche Chancen diese Entwicklung bietet.

VR – Ein Universum ­voller Möglichkeiten

Stellen Sie sich vor, Sie können experimentieren, sich Neuem stellen, ohne reale Konsequenzen zu spüren. Sie arbeiten in gefährlichen Umgebungen, ohne ein Risiko einzugehen. Sie lernen und experimentieren, ohne das Ergebnis Ihrer Arbeit in der physischen Welt ­sehen und gegebenenfalls verwerfen zu müssen. Genau das ermöglicht Virtual ­Reality. VR schafft computergenerierte Umgebungen, die so realistisch sind, dass sich der Nutzer sich vollständig in sie hineinversetzen kann. Mit Hilfe von speziellen VR-Headsets können Anwender in eine spezifisch erschaffene virtuelle Welt eintauchen, sich umsehen und ­interagieren, als wären sie tatsächlich dort.

Diese immersive Technologie eröffnet insbesondere in der Industrie ganz neue Anwendungsfelder. Ob Schulungen für Mitarbeiter, die Prototypenerstellung in der Produktentwicklung oder die Wartung und Reparatur von Maschinen – VR bietet überall dort Vorteile, wo Sicherheit, Kosten und Effizienz entscheidende Faktoren sind. Mitarbeiter können zum Beispiel in einer realistischen, stets aber risikofreien Umgebung lernen, mit komplexen Maschinen umzugehen oder chemische Prozesse zu überwachen, ohne dass eine Gefahr für Menschen besteht, sich selbst zu verletzen oder Schaden an Maschinen und Umwelt anzurichten.

Die Anwendungsmöglichkeiten von Virtual Reality gehen jedoch weit über ­Schulungen hinaus. Besonders im Bereich der Wartung und Gefahrensimulation wird die Technologie zunehmend genutzt. Techniker ­können Virtual Reality gezielt einsetzen, um sich optimal auf Wartungsaufgaben ­vorzubereiten. In virtuellen Trainingsumgebungen haben sie die Möglichkeit, Maschinen detailliert kennenzulernen und sich mit spezifischen Wartungsschritten vertraut zu machen. So lassen sich in der Industrie beispielsweise Abläufe wie das fachgerechte Zerlegen und Zusammenbauen von Anlagen oder das Erkennen und Beheben häufiger Fehler simulieren. Durch wiederholtes Üben in der virtuellen Realität steigern die Techniker ihre Effizienz und Präzision bei den tatsächlichen Wartungs­arbeiten. Dies trägt nicht nur zur erhöhten Betriebs­sicherheit bei, sondern reduziert auch potenzielle Ausfallzeiten signifikant.

In der Gefahrensimulation können realitätsnahe, aber risikofreie Trainings durchgeführt werden, etwa für Arbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen oder bei der Handhabung gefährlicher Substanzen. Mitarbeitende lernen so, wie sie sich in kritischen Situationen korrekt verhalten, ohne dabei einem echten Risiko ausgesetzt zu sein. Diese virtuellen Simulationen verbessern nicht nur die Sicherheit, sondern auch die Effizienz und Expertise der Teams. Ein weiterer spannender Bereich ist das Marketing: Unternehmen richten virtuelle Showrooms ein, in denen potenzielle Kunden Maschinen und Produkte erleben können, ohne vor Ort zu sein oder ohne aufwendigen Transport der Maschine, beispielsweise auf Messen. Die virtuelle Realität eröffnet somit neue Dimensionen in der Produktpräsentation und im Vertrieb.

Virtual Visions – Startup an der Spitze der VR-Entwicklung

Das Startup Virtual Visions hat sich genau dieser innovativen Technologie verschrieben. Gegründet von Bjarne Zimmer und Daniel Zirngast, entstand das Unternehmen aus der Überzeugung, dass die Potenziale von Virtual Reality weit über den Unterhaltungssektor hinausgehen. Ihre Wurzeln liegen zwar in der Spieleentwicklung, aber schnell wurde klar, dass die Technologie in anderen Bereichen weitaus größeren Nutzen bieten kann. Aus der praktischen Erfahrung mit Virtual Reality, aus Projekten und durch Forschung hat sich Virtual Visions zum Ziel gesetzt, realitätsnahe, interaktive und motivierende Simulations­anwendungen aller Art zu entwickeln.

Virtual Visions-Messestand auf den ZVO-Oberflächentagen 2024 in Leipzig (v. l. n. r): Christoph Mattheis (ZVO), Daniel Zirngast (Virtual Visions), Dr. Malte M. Zimmer (ZVO) und Bjarne Zimmer (Virtual Visions) (Bild: Virtual Visions)

 

Der Schwerpunkt des Startups liegt laut Bjarne Zimmer darauf, Virtual Reality für die Industrie nutzbar und wertschöpfend zu machen. Wir wollen Unternehmen zeigen, dass Virtual Reality eben nicht auf eine Parallelwelt beschränkt bleiben muss. Es ist vielmehr ein mächtiges Werkzeug, um Prozesse zu optimieren, Kosten zu senken und Mitarbeiter besser und immer wieder aus- und weiterzubilden, erklärt Zimmer. Die angebotenen VR-Lösungen von Virtual Visions sind vielfältig: von maßgeschneiderten Projekten für Kunden über virtuelle Ausstellungen bis hin zu Simulationen für spezifische Industrie­anforderungen. Eines ihrer neuesten Projekte in Anwendung ist eine Schulungsanwendung auf Basis der Virtual Reality, die es Neulingen ermöglicht, eine CNC-Fräsmaschine zu verstehen und den Ablauf, von der Vorbereitung bis zur Arbeit an der Maschine, virtuell zu erleben. Dabei muss kein Mitarbeiter zugegen sein und keine Maschine muss während der Schulung stillstehen.

Durch ihre enge Zusammenarbeit mit Kunden entwickelt das Team von Virtual Visions Anwendungen, die präzise auf die Bedürfnisse der Industrie zugeschnitten sind. Dabei ist das Feedback der Nutzer von zentraler Bedeutung, um sicherzustellen, dass die Anwendungen sowohl praktisch als auch effi­zient sind. Zirngast betont, dass jede neue VR-Anwendung durch eine Reihe von Feedback-Schleifen geht, in denen die Kunden die Software testen und ihre Verbesserungsvorschläge einbringen können. Diese enge Kooperation sorgt dafür, dass die entwickelten Lösungen optimal auf die Anforderungen der Nutzer abgestimmt sind und deren Arbeit erheblich erleichtern.

Darstellungen im Programm zur Schulung von Fachleuten für die Bedienung von CNC-Maschinen

 

Ausblick – Zukunft von VR in der Industrie

Auch in den kommenden Jahren wird die VR-Technologie weitere erhebliche Fortschritte machen. Besonders im Bereich der Hardware sind rasche Verbesserungen zu erwarten: Leichtere und bequemere Headsets mit höherer Auflösung und realistischeren Grafiken werden die immersive Erfahrung verstärken. Drahtlose Systeme werden weiterent­wickelt, sodass Nutzer mehr Bewegungsfreiheit haben und VR im täglichen Arbeitsalltag noch praktikabler wird.

Ein Beispiel für den zukünftigen Einsatz ist die Möglichkeit, in einem Raum voller Menschen ungestört eine Maschine in Virtual Rea­lity vorzustellen. Alle tragen VR-Headsets und können gleichzeitig sehen, wie die ­Maschine virtuell vor ihnen aufgebaut wird. In ­Echtzeit lassen sich verschiedene Komponenten verändern, testen oder optimieren. Jeder im Raum (aber auch weit entfernt davon) sieht sofort die Auswirkungen dieser Veränderungen, was den Austausch von Ideen und die gemeinsame Entwicklung revolutioniert. Solche interaktiven und kollaborativen Szenarien werden die Art und Weise, wie wir arbeiten und Produkte entwickeln, grundlegend verändern.

Darüber hinaus wird die Integration von Virtual Reality mit Mixed Reality (MR) und Augmented Reality (AR) die ­Möglichkeiten noch erweitern. Virtuelle und reale ­Objekte werden zunehmend miteinander verschmelzen, sodass die Interaktion mit Daten und Maschinen nahtlos in den Arbeitsprozess eingebunden wird. Dies ermöglicht völlig neue Arbeitsweisen, besonders in Bereichen wie der Wartung, Produktentwicklung und Schulung. Aber auch in Lehre und Forschung sowie sozialer Interaktion sind neue Metho­den auf dem Vormarsch. Weit entfernte Teams können das Miteinander verbessern, Lerngruppen und -klassen arbeiten in realistischer Weise – an beliebigem Ort, ohne vor Ort sein zu müssen. Mit diesen Entwicklungen wird Virtual Reality gerade in der Industrie und ihrem Umfeld zu einem nützlichen Werkzeug, das Arbeitsprozesse effizienter, sicherer und kostengünstiger gestalten kann.

Fazit – Chance für die Industrie

Virtual Reality bietet der Industrie bisher unbekannte Möglichkeiten, Arbeitsabläufe effizienter, sicherer sowie kostengünstiger zu gestalten. Unternehmen wie Virtual Visions zeigen, wie diese Technologie schon ­heute in der Praxis angewendet werden kann und welche Potenziale sie in der Zukunft hat. Mit der ständigen Weiterentwicklung von VR-Hardware und -Software wird die virtuelle Realität in den kommenden Jahren zu einem wertvollen Werkzeug für die Industrie werden. Die Digitalisierung der Arbeitswelt ist in vollem Gange, und Virtual Reality spielt dabei eine zentrale Rolle. Wer sich frühzeitig auf diese Entwicklung einlässt, wird langfristig davon profitieren und kann den Weg, den diese Technologie nimmt, für sich mitgestalten.

Einblick in die Möglichkeiten der Software lässt sich mit der Cocktailmix Demo MixMaster VR über den nachfolgenden Link auch mittels einem Oculus-VR-Headset testen:

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