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Auf der Suche nach neuen Materialien

Materialien, die Grundlage für alle neuen technischen Entwicklungen, stehen im Mittelpunkt des Thüringer Werkstofftags 2013 an der Technischen Universität Ilmenau. Unter dem Motto WWW: Werkstoffe – Wissenschaft – Wirtschaft diskutierten am 21. März Wissenschaftler und Vertreter von Unternehmen über neueste Verbesserungen und den intelligenten Einsatz von Werkstoffen. Der Werkstofftag ist die wichtigste Veranstaltung ihrer Art in Thüringen.

Im Fokus des 11. Thüringer Werkstofftags standen in diesem Jahr unter anderem Werkstoffe der Energietechnik und Verbundwerkstoffe. Die innovative Kombination verschiedener Materialien zu einem neuen Werkstoff ermöglicht es, vielfältigste Alltagsgegenstände zu verbessern. Ohne solche Verbundwerkstoffe wären zum Beispiel Handys oder Hörgeräte in ihrer heutigen Funktionalität und Leichtigkeit nicht denkbar.

 

Mit Bausteinen, die kleiner sind als ein 10 000stel Millimeter, entwickeln Wissenschaftler der TU Ilmenau ultra-harte, selbstheilende Beschichtungen / Bildquelle: TU Ilnmenau

 

Im Blickpunkt von Forschung und Industrie stehen auch völlig neue Ansätze zur Entwicklung von Werkstoffen in der Bionik und der Biomimetik, in denen Wissenschaftler ihre Konzepte der Natur entlehnen. So bauen bestimmte Algen im Meer hierarchische Nanostrukturen aus Silicium auf, die als Werkstoff für bessere Batterien genutzt werden. Ein weiterer Schwerpunkt des Werkstofftags war das theoretische Design neuer Werkstoffe auf der Basis weniger Nanometer kleiner Strukturen. Durch die Nutzung der Eigenschaften von Bausteinen, die kleiner sind als ein 10 000stel Millimeter, werden Anwendungen mit vollkommen neuen Funktionen denkbar. Aus einer solchen Kombination von Keramik und Metall entwickeln die Ilmenauer Forscher beispielsweise ultra-harte und selbstheilende Beschichtungen.

Die große Bandbreite verschiedenster Materialien macht Werkstoffe für die Wirtschaft zu einem bedeutenden Innovationsmotor für die Industrie, nicht zuletzt in Thüringen. Der Thüringer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Technologie, Matthias Machnig, hat zu Beginn der Veranstaltung die strategische Ausrichtung der Technologiepolitik in Thüringen erläutert. Auf Initiative seines Ministeriums gabt der Werkstofftag 2013 den Startschuss für eine Material-Roadmap, die verdeutlicht, welche Entwicklungen im Bereich der Werkstoffe für Thüringen besonders vielversprechend und daher wichtig sind.

Der Roadmap-Prozess unter Federführung der Landesentwicklungsgesellschaft Thüringen umfasst alle relevanten Materialgruppen: Kunststoffe und Keramik, Metalle und Werkstoffe, die für die Sensorik und für die Mikro- und Nanotechnologie benötigt werden. Deutscher Hauptredner des Werkstofftags ist der neue Direktor des Max-Planck-Instituts für Eisenforschung in Düsseldorf, Prof. Gerhard Dehm, der über Struktur und Nanomechanik von Werkstoffen referieren wird. Aus internationaler Sicht wird Dr. Patrick Vuillermoz, Generaldirektor des Kompetenznetzes für Kunststoffe in Frankreich Plastipolis, die französische Werkstoffpolitik vorstellen. Bei dem diesjährigen Werkstofftag 2013 an der TU Ilmenau hatte eine neue Variante von Vorträgen Premiere: Forscher und Praktiker aus der Wirtschaft berichteten in Tandem-Vorträgen gemeinsam über ihre erfolgreiche Kooperationen.

www.tu-ilmenau.de

 

 

 

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