Evonik startet neues Projekthaus Composites – Werkstoffe für den Leichtbau| WOTech Technical Media

Evonik startet neues Projekthaus Composites – Werkstoffe für den Leichtbau

Evonik Industries hat im Frühjahr 2013 das Projekthaus Composites (Verbundwerkstoffe) gestartet. Es ist das zehnte Projekthaus von Evonik und hat seinen Hauptstandort in Marl sowie eine Dependance in Darmstadt. Im Projekthaus Composites sollen neue Materialien und Systemlösungen für den Leichtbausektor entwickelt werden. Die Arbeiten zielen unter anderem auf Anwendungen in der Automobil- und Luftfahrtindustrie sowie im Bereich der regenerativen Energien. Mit dem Projekthaus Composites intensiviert das Spezialchemieunternehmen seine strategische Forschung für ressourceneffiziente und nachhaltige Lösungen insbesondere im Bereich der Mobilität.

Dr. Dahai Yu, Vorstand von Evonik und zuständig für das Segment Specialty Materials, will mit dem Projekthaus Composites die Kompetenzen des Unternehmens bei Verbundwerkstoffen weiter ausbauen. Mit innovativen Verbundwerkstoffen kann zugleich ein wichtiger Beitrag zu mehr Ressourceneffizienz geleistet werden. Yu sieht in Composites-Materialien für den Leichtbausektor einen attraktiven Markt für Evonik. Der Markt für Verbundwerkstoffe wächst in einigen Segmenten im zweistelligen Prozentbereich. Schon jetzt bedient Evonik gezielt Anwendungen von Verbundwerkstoffen in der Leichtbauindustrie. Beispiele sind Rohacell® etwa als Strukturschaum in Faserverbundbauteilen sowie Vestamin® als Härterkomponente duroplastischer Matrix-Systeme und Vestakeep® als Matrix für thermoplastische Composites.

Composites oder Verbundwerkstoffe bestehen aus mindestens zwei verschiedenen Materialien, beispielsweise aus einem Matrixmaterial und Fasern zur Verstärkung. Charakteristisch für Verbundwerkstoffe ist, dass die Ausgangsmaterialien physikalisch unterscheidbar bleiben, die mechanischen Eigenschaften des Verbundwerkstoffs jedoch von denen der Ausgangsmaterialien verschieden sind. Dr. Sandra Reemers, Leiterin des Projekthauses Composites, sieht in der Auswahl und Anordnung der Ausgangsmaterialien die Möglichkeit, maßgeschneiderte Prozesse sowie Eigenschaften des Verbundmaterials zu kreieren.

Die Themen des Projekthauses Composites orientieren sich an aktuellen und zukünftigen Kundenbedürfnissen wie einer schnellen und wirtschaftlichen Verarbeitbarkeit der Verbundwerkstoffe. Das Unternehmen will im Projekthaus unter anderem Materialien entwickeln, die sich so schnell verarbeiten lassen wie Thermoplaste, aber Endeigenschaften wie duroplastische Verbundwerkstoffe aufweisen. Duroplaste sind mechanisch sehr stabil und verformen sich unter Belastung nicht. In der Automobilindustrie beispielsweise können Composites-Bauteile bisher nur in geringen Stückzahlen und erst nach dem Einbrennen der Lackierung montiert werden. Hier ist das Ziel, Materialien zu entwickeln, bei denen eine Montage analog zu Metallbauteilen erfolgen kann, also vor der Lackierung.

In Projekthäusern, die zur Creavis als der strategischen Forschungs- und Entwicklungseinheit von Evonik gehören, bündelt das Unternehmen Expertise aus mehreren operativen Einheiten und ergänzt sie mit externen Experten. Gemeinsam forschen sie an Themen, die das bestehende Produkt- und Technologieportfolio erweitern und treiben die Projekte bis zur Anwendungsreife voran. Anschließend erfolgt die Vermarktung der Ergebnisse in den operativen Einheiten von Evonik oder in einem internen Start-up.

Neben dem Projekthaus Composites betreibt Creavis aktuell das Advanced Project House Light & Electronics (APH) in Taiwan. In unmittelbarer Nähe großer Elektronikunternehmen forscht es beispielsweise an großflächiger Beleuchtung und Display-Komponenten, Materialien für organische Leuchtdioden (OLEDs) sowie Beschichtungslösungen für die Elektronik.

Eine hohe Innovationskraft ist für Evonik ein Motor für profitables Wachstum und für die Stärkung führender Markt- und Technologiepositionen. Im Jahr 2012 investierte Evonik 393 Mio. € in Forschung und Entwicklung, um Kunden und Partnern innovative Produkte, Lösungen und Methoden bieten zu können. Dies wird durch ein globales F&E-Netzwerk von rund 2500 Mitarbeitern unterschiedlicher Fachrichtungen an mehr als 35 Standorten ermöglicht.

www.evonik.com

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